Osttirol für Jalimo/Mondikolok stellt mobile medizinische Versorgung bereit

Bis das Gesundheitszentrum reaktiviert werden kann, leistet der Verein Osttirol für Jalimo/Mondikolok durch ein mobiles Health Care Center humanitäre Hilfe im Südsudan.

Der kriegerische Konflikt im Südsudan geht nun schon in das 5. Jahr. Seit 1,5 Jahren ist auch der Süden des Landes und damit das County Kajo-Keji betroffen, in dem der Verein Osttirol für Jalimo/Mondikolok ein Health Care Center aufgebaut hat. Dieses Zentrum musste vorübergehend geschlossen werden. „Nicht nur die Bevölkerung leidet, auch für Helfer und Hilfsorganisationen verschlechterten sich die Bedingungen in den letzten Jahren drastisch, da Schikanen, Erpressungen, Plünderungen, Kidnapping, Morde, verbrannte Erde und Zugangsblockaden im ganzen Land als Kriegsmittel eingesetzt werden“, informiert Initiator Dr. Franz Krösslhuber. 4,3 Millionen Südsudanesen seien auf der Flucht, 1,76 Millionen leben im eigenen Land vor allem in den von der Regierung nicht anerkannten IDP-Camps.

 

 

„Einfache Hütten dienen als sogenannte Gesundheitszentren. Das Personal, das zum Teil aus dem Mondikolok Health Care Center stammt, leistet bewundernswerte Arbeit unter schwierigsten und gefährlichen Bedingungen. Von diesen Freunden – den früheren Mitarbeitern – kommt nun wieder die Bitte um Unterstützung im medizinischen Bereich. Sie sagen, dass sie so gerne wieder ein Mondikolok Health Care Center hätten“, so Krösslhuber. Derzeit sei nur ein sehr flexibles System einer basalen Gesundheitsversorgung sinnvoll und machbar. „Wir haben einen Kofferanhänger gekauft, der mit jedem PKW transportiert werden kann, z.B. mit unserem Toyota, der mit Hilfe der Osttiroler Autohändler und MIVA gekauft wurde und den wir rechtzeitig nach Uganda in Sicherheit bringen konnten“, erklärt er. Der Anhänger wurde nach den WHO-Vorgaben der „emergency health kits“ zusammengestellt und vom Verein gekauft. Es gibt 10 basale kits, mit denen vorerst 10.000 Menschen für drei Monate medizinisch versorgt werden können.

 

 

„Wir planen, im Norden Ugandas ein Medikamentenlager einzurichten, aus dem dann bei Bedarf in Abständen Nachschub in die Gesundheitszentren geliefert werden kann. So können eventuelle Verluste durch Diebstahl, Plünderung oder kriegerische Attacken einigermaßen begrenzt werden“, so Krösslhuber. Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 35.000 Euro. Demnächst möchte man vor Ort die MitarbeiterInnen in der Anwendung der medizinischen Ausrüstung ausbilden und etwaige Ergänzungen vornehmen. Der medizinische Anhänger kann auch in der künftigen Wiederaufbauphase des Mondikolok Health Care Centers genutzt werden.

 

 

Übrigens: Am Freitag, 25. Mai 2018, findet um 19.30 Uhr im Ferienhotel Laserz in Amlach ein „Weinabend für Mondikolok“ statt. Winzer Harald Tremmel präsentiert seine edlen Weine aus der Region Neusiedlersee. Die TwinSisters gestalten den Abend musikalisch. Begrenzte Teilnehmerzahl – Anmeldung bei Hans J. Themessl (Tel. 0676/6781300 oder hans.themessl@gmx.at)

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol für Jalimo/Mondikolok, Franz Krösslhuber, David Kraler

20. Mai 2018 um