OLALA: Optimismus trotz ungewisser Zukunft

Heute hätte der Startschuss für das 29. Straßentheaterfestival in Lienz fallen sollen. Eigentlich – denn Corona hat den OLALA-Organisatoren einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Man merkt es Hans Mutschlechner deutlich an, wie schwer ihm und seinem Team die Absage von OLALA 2020 gefallen ist. „Für uns als Ummi Gummi-Vereinsmitglieder bedeutet der Ausfall des diesjährigen Festivals natürlich einen sehr schmerzlichen Einschnitt. Wir haben in die Vorbereitung der 29. Auflage sehr viel Zeit und Arbeit gesteckt – bereits im März stand das Programm mit tollen Highlights fest“, meint er zu Beginn unseres Gespräches über seine Sicht der Dinge, wie es mit OLALA weitergehen wird. „Mit tut es insbesondere auch für die Künstler sehr leid. Mit 35 Gruppen hatten wir für OLALA 2020 Verträge abgeschlossen, für sie alle bedeutet die Festival-Absage nun einen Totalausfall.“ Abschlagszahlungen wären, so Mutschlechner, nur zu einem sehr geringen Teil schlagend geworden.

„Geplant war, 2020 den Fokus auf Comedy zu legen – und auch die Abendveranstaltungen hätte ein Mix von Zirkus und Comedy geprägt. Es wäre eine sehr lustige OLALA-Ausgabe geworden, mit Gruppen und Einzelkünstlern wie Compagnie du Coin Fanfare aus Frankreich, Claude Criblez aus der Schweiz mit seinem Flugzoo, Mobile Kunstwerke – R. Magritte aus Tschechien, die verzauberte Blumenkugel aus Großbritannien oder Sitting Duck aus Belgien“, lässt er bedauernd durchklingen. Leider bedeute, so der Lienzer weiter, die Absage für 2020 jedoch nicht, dass man das OLALA-Programm eins zu eins für 2021 übernehmen könne. „Wir legen allergrößten Wert auf Qualität und darauf, möglichst die besten Acts für uns zu gewinnen. Allerdings sind nicht wenige der Künstler bereits für Jahre im Voraus ausgebucht, und es ist derzeit noch nicht absehbar, ob alle für 2021 zusagen können.“

Ideen, für die Woche Ende Juli 2020 zumindest ein Highlight auf die Beine zu stellen, habe es, so Hans Mutschlechner, gegeben. Die Realität der strengen Corona-Bestimmungen von Seiten der Behörden sei diesem Vorhaben jedoch entgegengestanden. „Gemeinsam mit 4youreye wollten wir den Olala-Fans am 30. und 31.7. sowie am 1.8. eine farbenprächtige Lichtinstallation bieten – leider ist nichts daraus geworden. Die Auflagen waren derart streng, sodass wir die Verantwortung nicht übernehmen konnten!“

Neben OLALA hatte Ummi Gummi übrigens auch weitere Veranstaltungen für den Herbst 2020 geplant. „Maschek, Alex Kristan und Thomas Stipits wollten wir heuer nach Lienz bringen. Auch der Termin mit Kabarettist Alfred Dorfer musste bereits zweimal verschoben werden. Derzeit gehen wir davon aus, dass sein Auftritt am 18.9.2020 stattfindet – immer abhängig davon, dass sich die Pandemie-Situation nicht erneut verschärft.“

Diese Ungewissheit, was im kommenden Herbst möglich ist, spielt allerdings auch, so der Ummi Gummi-Obmann, bei den Planungen für das kommende Jahr eine nicht unwesentliche Rolle. „Niemand kann derzeit vorhersagen, wie lange die Pandemie unseren Alltag noch beschränken und beeinflussen wird. Für den gesamten Kultursektor bedeutet dies bereits im heurigen Jahr ohne Übertreibung ein Desaster. Wir können nur alle hoffen, dass es 2021 besser wird!“, sagt er dazu und betont im gleichen Atemzug aber auch, dass er durchaus positiv und optimistisch in die Zukunft blicke. „Es gibt zwar einige, die meinen, dass es OLALA nicht mehr in der altbekannten Form geben wird können. Damit will ich mich aber nicht abfinden. Ich werde alles dafür tun, dass wir die OLALA-Fans auch in den nächsten Jahren begeistern können. OLALA ist für sehr viele Menschen zu einer nicht mehr wegzudenkenden Institution geworden – und für mich persönlich gehört das Festival zu den wichtigsten Fixpunkten in meinem Leben!“

Dass dies gelingt, kann man dem engagierten Kulturverein rund um Hans Mutschlechner nur wünschen. Einen kleinen, humorvollen Ausblick will man den Fans heute Abend in Kooperation mit einem Osttiroler Onlinemedium bieten. Das Video wird in der Folge auch auf der Startseite von OLALA unter www.olala.at abrufbar sein.

 

Text: E. & J. Hilgartner, Foto: Osttirol heute

28. Juli 2020 um