Neues Wetterinfo-System für Entscheidungsträger

Das Land Tirol ließ ein neues Wetterinformationssystem entwickeln, das ab sofort rund 1 400 Entscheidungsträgern in den 297 Tiroler Gemeinden zur Verfügung steht. Das Land Tirol hat – basierend auf einem Beschluss der Tiroler Landesregierung – die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), Wetterdienststelle Innsbruck, mit der Erstellung eines Webportals für EntscheidungsträgerInnen in den Tiroler Gemeinden beauftragt. Bei einer Informationsveranstaltung im Landhaus in Innsbruck wurde BürgermeisterInnen, Feuerwehrkommandanten und Katastrophenschutzbeauftragten jetzt das INCA-Wetterportal vorgestellt.

„Der vergangene Sommer war von einer Häufung von Unwettern mit vermehrten Murenabgängen und Hangrutschungen geprägt. Das neue Wetterinformationssystem ermöglicht auch kleinräumige Voraussagen und soll die EntscheidungsträgerInnen in den Gemeinden bestmöglich unterstützen“, erklärte LH-Stv. ÖR Josef Geisler. Die Bedeutung derartiger Vorhersagemöglichkeiten habe gerade auch die Hochwasserkatastrophe im Tiroler Unterland wieder deutlich vor Augen geführt.

Das Informationssystem wird etwa 1 400 EntscheidungsträgerInnen in den 297 Gemeinden Tirols zugänglich gemacht – je zwei Vertretern der Gemeinden und zwei Vertretern der Freiwilligen Feuerwehr sowie noch rund 50 Abschnitts- und Bezirksfeuerwehrkommandanten.

„Die ZAMG informiert mittels SMS und E-Mail über schwierige Wettersituationen bei Regen, Schnee, Sturm und Gewitter mit möglichem Hagel. Um eine Überinformation zu vermeiden, werden diese Wetterinformationen auf die für die Schäden hauptsächlich relevanten ‚orangen‘ und ‚roten‘ Unwetterinformationen beschränkt“, beschreibt Ing. MBA Marcel Innerkofler, Leiter der Landeswarnzentrale, den Informationsverlauf.

Das Wettervorhersagetool INCA (Integrated Nowcasting through Comprehensive Analysis) ermöglicht Wettervorhersagen für die jeweils kommenden Minuten und Stunden. Auf einem Raster von 1×1 Kilometer werden die verschiedenen meteorologischen Messgrößen wie Niederschlag, Temperatur, Feuchte, Wind und Bewölkung alle fünf Minuten ausgewertet und für die folgenden Stunden vorhergesagt. Mit einbezogen wird auch die Topographie. So wird auch die Vorhersage für kleinräumige Alpentäler ermöglicht.

Text: Raimund Mühlburger, Foto: Land Tirol/Blösl

28. Juni 2013 um