Neues Buch: Aufarbeitung eines ungesühnten Traumas

Der Festsaal der DolomitenBank bildete gestern Abend den äußeren Rahmen für die Vorstellung eines neuen Buches zur Kosakentragödie in Kärnten und Osttirol im Jahre 1945.
Dr. Georg Kobro, russisch-orthodoxer Erzdiakon aus Bayern, der viele Jahre an der Universität in Mainz lehrte, ist Obmann des „Freundeskreises und Fördervereins Kosakenmuseum Lienz“ und ein versierter Kenner der Geschichte Russlands im Allgemeinen und jener der Kosaken im Besonderen. Am Dienstagabend, 28.11., stellte er unter großem Publikumsinteresse sein neues Buch mit dem Titel „Kosaken in Lienz 1945 – Aufarbeitung eines ungesühnten Traumas“ vor. Zu Beginn der Veranstaltung, die rund 90 Ehrengäste und Interessierte in den Festsaal des Bankhauses am Südtiroler Platz lockte, freute sich Mag. Martin Fasching als Vertreter der DolomitenBank darüber, dass Dr. Kobro sein Buch …„hier bei uns präsentiert“. Es sei, so Fasching, eine Ehre, einen so ausgesuchten Experten zur Geschichte der Kosaken begrüßen zu dürfen. „Im Zuge der Vorbesprechungen zum heutigen Abend ist mir bewusst geworden, wie wenig viele hier in Lienz und Osttirol über die Tragödie wissen, die sich vor 72 Jahren im Lienzer Talboden abgespielt hat. Umso wichtiger ist es, heute und in dem neuen Buch mehr zu diesem Thema zu erfahren.“

 

Mag. Martin Fasching nahm als Repräsentant der DolomitenBank die Begrüßung vor.

 

Buchautor Kobro bedankte sich bei den Verantwortlichen der DolomitenBank, bei den zahlreich erschienenen Gästen des Abends und brachte in seinen Grußworten die Freude darüber zum Ausdruck, dass auch Dekan Mag. Bernhard Kranebitter zur Buchpräsentation gekommen war. Außerdem hob Dr. Kobro die Zusammenarbeit mit engagierten Osttirolerinnen und Osttirolern hervor, unter ihnen v.a. auch Erika Pätzold, die seit vielen Jahren den Kosakenfriedhof samt Kapelle in der Peggetz betreut und die auch im Kosakenmuseum am Lienzer Hauptplatz ehrenamtlich mitarbeitet. Ausführlich Bezug nahm der Kosaken-Experte dann auf die Inhalte seines neuen Buches, das sich der Geschichte der Kosaken von den Anfängen bis in die Gegenwart herauf widmet. „Das Kosakendrama ab 1917, die umstrittene Rolle der Kosaken im II. Weltkrieg und die Tragödie im Frühjahr 1945 bilden natürlich den Schwerpunkt meiner Monographie“, so Georg Kobro. Er ließ in sein Werk nicht nur umfangreiches historisches Wissen, sondern auch viele neue Fakten, Hintergründe und Zusammenhänge der Auslieferungs-Tragödie in Kärnten und Osttirol sowie die Erzählungen von Augenzeugen einfließen. „Es ist mir ein großes Anliegen, dass die Erinnerung an das Kosakentum und die Tragödie an der Drau hier in Lienz weiterlebt. Dazu soll nicht nur dieses Buch, sondern auch unser Museum am Hauptplatz beitragen.“

 

Text: E. Hilgartner, Fotos: Osttirol heute/HK

29. November 2017 um