Tirolweite Kampagne: Gemeinsam gegen die Lebensmittelverschwendung

Der Abfallwirtschaftsverband Osttirol (AWVO) hat eine Initiative gestartet, um das Bewusstsein für den Wert von Lebensmitteln zu schärfen.

Fast 13.500 Tonnen an Lebensmitteln landen in Tirol jedes Jahr im Restmüll. Diese bedauerliche Erkenntnis aus der aktuellen Tiroler Restmüllanalyse des Landes Tirol nimmt der Abfallwirtschaftsverein (TAWV) zum Anlass, in einer Kampagne über die negativen Auswirkungen von Lebensmittelverschwendung aufzuklären. Unterstützung kommt dafür auch vom Land Tirol.

Die Idee zur Kampagne entstand ursprünglich beim Abfallwirtschaftsverband (AWV) Osttirol, der auch für die Umsetzung verantwortlich zeichnet. „Die große Menge der Lebensmittelabfälle im Restmüll spricht für sich, dass noch weitere bewusstseinsbildende Maßnahmen gesetzt werden müssen. Wir möchten mit der Kampagne dazu einen wichtigen Beitrag leisten“, so Laura Kumpf, Projektleiterin beim AWV Osttirol. „Lebensmittelabfallvermeidung ist kein lokales Thema, sondern betrifft uns alle. Daher haben wir nicht lange gezögert und zugesagt, die Idee tirolweit auszurollen“, sagt Dr. Alfred Egger, Obmann des TAWV. Kräfte zu bündeln und gesellschaftlich relevante Inhalte gemeinsam stark zu vertreten, ist auch der LH-Stellvertreterin Ingrid Felipe ein Anliegen: „Es gibt in der Tiroler Bevölkerung den Wunsch, weiterhin aktiv gegen Lebensmittelverschwendung vorzugehen. Die Tiroler Abfallwirtschaftsverbände sind bei bewusstseinsbildenden Kampagnen und zielgerichteter Informationsarbeit wichtige Partner des Landes.“

Im Rahmen der gemeinsamen Kampagne von TAWV und Land Tirol wurden vier Szenen aus dem Haushalt in kurzen Videosequenzen im Comic-Stil aufgearbeitet. Der aktuellen Studie „Lebensmittelverschwendung in österreichischen Haushalten“ der Universität für Bodenkultur Wien zufolge verursachen private Haushalte etwa die Hälfte der vermeidbaren Lebensmittelabfälle. „Daher ist es naheliegend, in diesem Bereich aktiv zu werden“, so der Obmann des TAWV. Die Videospots veranschaulichen die Problematik und geben zugleich einfache Tipps für den Alltag. „Oft sind es nur Kleinigkeiten, die in Summe große Mengen an Lebensmitteln vor dem Abfalleimer bewahren können. Die Kampagne soll ein Denkanstoß sein“, ergänzt Bernhard Schneider, Geschäftsführer des AWV Osttirol. Thematisiert werden sowohl das Einkaufsverhalten als auch die Resteverwertung, die richtige Interpretation der Mindesthaltbarkeit und das Mitnehmen von Übriggebliebenem aus dem Restaurant, zum Beispiel in der „Genuss Box“. Diese umweltfreundliche Kartonverpackung für die Reste einer Mahlzeit im Gasthaus wurde Ende des Vorjahres in Tirol eingeführt. Postkarten mit schmackhaften Resterezepten und Plakate runden die Kampagne ab.

 

Text: Redaktion, Foto: Tiroler Abfallwirtschaftsverein (TAWV)

10. Juli 2020 um