„Friede sei in diesem Haus!”: Unterwegs mit den Hubener Sternsingern

Am 5. Jänner ziehen vier Hubener Sänger im Rahmen der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar von Haus zu Haus. Sie wünschen den Bewohnern Frieden und ein gutes neues Jahr.

Engelbert Staller, Alois Wurth, Werner Unterlercher und Helmut Forcher treffen sich am Samstag, 5. Jänner, im Widum von Huben (Marktgemeinde Matrei in Osttirol), um sich auf die Sternsingeraktion vorzubereiten. Als Caspar, Melchior und Balthasar werden sie auch heuer wieder von Haus zu Haus und von Hof zu Hof ziehen, um den Bewohnern Frieden und ein gutes neues Jahr zu wünschen. Auch Hannes Riepler ist dabei. Er kann heuer aufgrund einer Fußverletzung nicht von Haus zu Haus ziehen, unterstützt die vier Sänger aber beim Anziehen, beim Schminken und vor allem auch beim kurzen Einproben der Lieder und Sprüche.

 

Helmut Forcher: „Es ist uns ein Anliegen, dieses alte Brauchtum in Huben zu erhalten. Natürlich ist es uns auch ein Bedürfnis, den Bewohnern ein gutes neues Jahr zu wünschen und für den guten Zweck Geld zu sammeln.”

 

„Abwechselnd besuchen wir alle Jahre eine unserer Fraktionen – heuer ist Moos an der Reihe. Die höher gelegenen Bauernhöfe – wie Mentlis, Obenfeldner, Steiger, Seeler, Christlis, Zöschgen, Mooser oder Mattersberger – suchen wir jedes Jahr auf, weil dort die Kinder im Rahmen der Sternsingeraktion nicht hinkommen”, erzählt uns Hannes.

 

Hannes Riepler kann heuer aufgrund einer Fußverletzung nicht mitgehen, hilft seinen Sängerkollegen aber beim Schminken, Anziehen und beim kurzen Einproben der Lieder.

 

Alle fünf Männer sind begeisterte Sänger, wirken beim Hubener Kirchenchor und verschiedenen anderen Chören mit. „Wohlauf wir heben mit Singen an …” – mit diesem Lied treten die Sternsinger in die Stuben und Wohnzimmer ein. „Es ist das so genannte Ansinglied. Mit unseren Liedern und Sprüchen wollen wir den Hausbewohnern ein gutes neues Jahr wünschen”, erzählt Werner.

 

Alois Wurth stammt aus dem niederösterreichischen Perchtoldsdorf, lebt aber nun in Unterpeischlach. Der begeisterte Sänger wirkt nicht nur beim Kirchenchor Huben und beim MGV Matrei, sondern alle Jahre wieder auch beim Sternsingen mit.

 

„Friede sei in diesem Haus. Die Weisen suchten den Weg in der Nacht. Sie sahen das Licht und folgten ihm nach”, lautet der Spruch des Sternträgers. Zwischen den einzelnen Sprüchen singen die vier Männer verschiedene Weisen. Bekannte Weihnachtslieder – wie „Auf auf ihr Hirten in dem Feld”, „Winternächtges Schweigen” oder „Ziagt a Stern ibas Lond” – stehen auf dem Programm.

 

Werner Unterlercher spielt beim bekannten Pixner Projekt den Kontrabass. Wenn es ihm zeitlich ausgeht, wirkt er nach wie vor beim Hubener Kirchenchor und zu Neujahr beim Sternsingen mit.

 

„So bitten wir Euch um Gaben, für andere Menschen die weniger haben.” Gleich wie die Kinder sammeln auch die erwachsenen Sternsinger für die Dreikönigsaktion des Hilfswerks der Katholischen Jungschar. Und bevor sie die traditionelle Segensbitte „C+M+B” mit Kreide auf die Haustür malen, erklingt noch der Spruch „Habt Dank, nun ziehen wir weiter, im Neuen Jahr sei Gott Euer Begleiter.”

 

Engelbert Staller stammt aus Huben, lebt und arbeitet aber schon viele Jahre in Graz. Beim Sternsingen macht der begeisterte Sänger jedes Jahr gerne mit.

 

Der Heischebrauch des Sternsingens ist ab dem 16. Jahrhundert nachweisbar und wird auch als Dreikönigssingen bezeichnet. Sternsingergruppen ziehen in der Zeit von Weihnachten bis zum Fest der Erscheinung des Herrn am 6. Jänner von Haus zu Haus, bringen an Haustüren mit Kreide die traditionelle Segensbitte „C+M+B” (für Caspar, Melchior und Balthasar) an und sammeln Geld für wohltätige Zwecke.

Die Dreikönigsaktion, das Hilfswerk der Katholischen Jungschar, ist neben der Koordination der österreichweiten Sternsingeraktion für die fachlich fundierte Vergabe der gesammelten Spendengelder zuständig. Förderung von Kindern und Jugendlichen, Bildung, Sicherung von Nahrung, Trinkwasser und medizinischer Versorgung, Wahrung der Menschenrechte und Pastoralarbeit als Dienst der Kirche an den Schwächsten: In rund 500 Projekten aus diesen Bereichen werden über eine Million Menschen in den Armutsregionen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas direkt erreicht.

 

 

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

05. Januar 2019 um