Faschingskabarett im Lienzer Stadtsaal sorgte für Lachsalven am laufenden Band

Für ein Faschingsprogramm vom Feinsten sorgten Robert Possenig und die Kulturinitiative Dölsach am Donnerstag, 13. Feber. Weitere Vorstellungen am 14. und 20. Feber.

„WOLL WOLL“ – unter diesem Motto erlebte der Lienzer Fasching in der Zeit von 1964 bis Ende der Siebzigerjahre seine große Zeit. Auf diese ging Robert Possenig, der den Abend organisierte und moderierte, auch bei seiner Begrüßung ein. „Wir von der Kulturinitiative Dölsach versuchen nun mit diesem Kabarett den Lienzer Fasching wiederzubeleben. Ohne die Dölsacher hat der Fasching in Lienz schließlich noch nie funktioniert“, so Possenig.

 

Hilde Wainig und Christian Pichler: „Die Bürgermeister des Lienzer Talbodens halten fest zusammen. Das zeigt sich vor allem darin, dass einer den anderen deckt!“

 

Lichtwellenleiter, Backbones, der Verkehr, der Klimawandel und das neue Mobilitätszentrum – Hilde Wainig und Christian Pichler stellten als „WaPi – Die Ver Kehrt Denker“ den Zukunftsraum Lienzer Talboden in den Fokus ihrer humoristischen Betrachtungen. „Der Bahnhof in Lienz wird deswegen so großzügig umstrukturiert, weil dann die Stadtner besser in die umliegenden Dörfer kommen und sich dort andere Kulturen anschauen können“, so Hilde Wainig.

 

Eine köstliche gastronomische Verwechslungskomödie lieferten Manuel Ruggenthaler aus Nußdorf und Magdalena Astner aus Nikolsdorf – zwei junge Talente aus dem Theater-Ensemble der Kulturinitiative Dölsach – ab.

 

Thomas Widemair und Hannes Fojan vom Kabarett-Duo „Lachwurz’n“ machten sich nicht nur Gedanken um ihren Facebook-Status, sondern auch um den Doppel-Kreisverkehr im Süden von Lienz. „Wenn man in diesen Kreisverkehr falsch einfährt, kommt man irgendwo in Vorarlberg wieder heraus“, berichtete der Kärntner Hannes Fojan von seinen Beobachtungen.  Das Varieté Orchester 2020 – 24 LehrerInnen der Musikschule Lienzer Talboden unter der Leitung von Hans Pircher – sorgten mit Musik aus den „Goldenen 20er-Jahren“ für einen ganz speziellen Hörgenuss.

 

Fremdenführerin Susanna Oberforcher: „Wir starten unsere Stadtführung beim Tourismushaus – einem besonders schönen Gebäude, das sich harmonisch in die Autoparklandschaft einfügt.“

 

„In Linz beginnt’s, aber in Lienz wird’s vollendet“ – Fremdenführerin Susanna Oberforcher lud zu einer „Stadtführung spezial“ durch das Lienzer Zentrum. Unter den interessierten Gästen auch Bgm. Elisabeth Blanik. „Heiß umfehdet, wild umstritten, liegst dem Städtchen du inmitten“, beschrieb die Fremdenführerin den Lienzer Hauptplatz. Und zu ihrer „Lieblingsgasse“ – der Schweizergasse – bemerkte sie: „Da gehen wir nicht hin, denn sonst wecken wir das Dornröschen auf.“

 

Michi Fuchs und Thomas Widemair hatten nicht nur mit allerlei gesundheitlichen und beziehungstechnischen Problemen zu kämpfen, sie konnten sich auch nicht auf ein gemeinsames Urlaubsziel einigen.

 

Die Valeina Dance Champions sorgten zwischendurch für beeindruckende Tanz-Einlagen – unter anderem mit Ausschnitten aus ihrem WM-Programm. „Ich bin Pole!“ – mit Seitenhieben auf seine polnischen Landsleute brachte der Gymnasiast Dominik Zamojski beeindruckenden Poetry auf die Bühne. Die Putzfrauen Brunelle, Geraldine, Hermine und Babsi machten im „politischen Osttirol“ sauber und wussten manch‘ lustige Anekdote aus den Gemeindestuben zu erzählen: „Die Geisterbusse in Lienz waren früher viel größer, jetzt sind sie zusammengeschrumpft. Hie und da sieht man nun einen Fahrgast drinnen sitzen, manchmal auch eineinhalb!“

 

Die Putzfrauen Brunelle, Geraldine, Hermine und Babsi kümmerten sich nicht nur um ein „sauberes Osttirol“, sondern machten sich auch Gedanken um die Sauberkeit in der Republik.

 

Und zum Abschluss des mehr als dreieinhalb Stunden dauernden Faschingskabaretts erntete „Satiri Kuss“ Heinz Girstmair mit einer eigentlich sehr traurigen Abschiedsgeschichte so manchen Lacher im Publikum. Organisator und Moderator Robert Possenig und die vielen Akteure haben mit ihrem Faschingskabarett für einen kurzweiligen und äußerst lustigen Abend gesorgt. Das Varieté Orchester 2020 bestach mit herausragend gespielten Ohrwürmern aus den 20er-Jahren – allen voran der Jazz Suite No. 1 von Dmitri Shostakovich, und ein Highlight des Abends war die beeindruckende Gesangseinlage von Musikschul-Leiter Hans Pircher.

 

Das Varieté Orchester 2020 spielte Musik der „Goldenen 20er-Jahre“, Musikschul-Leiter Hans Pircher erntete für seine Gesangseinlage tosenden Applaus.

 

Weitere Vorführungen:

Freitag, 14. Feber, und Donnerstag, 20. Feber, mit Beginn um 20.00 Uhr – Kartenvorverkauf (Erwachsene 18 Euro, Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre 10 Euro) in allen Geschäftsstellen der DolomitenBank

 

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Peter Märkl

14. Februar 2020 um