Diözese Innsbruck begeht „Welttag der Großeltern und älteren Menschen“

Der Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler betont, dass durch die Wertschätzung älterer Menschen ein großes Maß an Lebenswissen, Geduld und Gottvertrauen erhalten bleibt.

Die „erste Frucht“ des „Amoris-laetitia“-Aktionsjahres ist der Gedenktag am 4. Sonntag im Juli. Papst Franziskus fordert zum „Welttag der Großeltern und älteren Menschen“, der heuer am 25. Juli begangen wird, mehr Solidarität mit SeniorInnen. Gerade in der angespannten Krisenzeit dürften diese nicht „beiseitegeschoben“ werden. „Aber selbst wenn alles dunkel erscheint wie in diesen Monaten der Pandemie, schickt der Herr weiterhin Engel, um uns in unserer Einsamkeit zu trösten“, so der Papst. Als biblisches Motto für den Welttag gab der Vatikan „Ich bin mit dir alle Tage“ (Matthäus 28,20) bekannt.

Bischof Hermann Glettler freut sich über diesen wichtigen Akzent im aktuellen „Jahr der Familie“: „Der solidarische Zusammenhalt zwischen den Generationen ist nicht mehr selbstverständlich. Wir müssen darauf achten. Kein Mensch ist nur ein Pflegefall oder belastender Kostenfaktor. Mit der aktiven Wertschätzung älterer Menschen bleibt uns ein großes Maß an Lebenswissen, Geduld und Gottvertrauen erhalten. Sie bewahrt uns auch davor, Getriebene einer einseitig auf Leistung, Attraktivität und Fitness getrimmten Gesellschaft zu werden.“

Bindeglied zwischen den Generationen

Für den Papst sind die Großeltern „das Bindeglied zwischen den Generationen“. Der Katholische Familienverband Österreichs bezeichnet sie als „eine elementare Stütze“. Laut einer Studie aus dem Jahr 2018 geben mehr als zwei Drittel der befragten Eltern an, dass Oma und Opa die Kinderbetreuung während der Ferien übernehmen.

„Pflegebedürftige und alleinstehende, betagte Menschen zu Hause und in Alten- und Pflegeheimen sind darauf angewiesen, dass wir zu ihnen kommen. Sie brauchen unsere menschliche Nähe und Zuwendung; sie brauchen Nahrung für ihre Seele“, betont Rudolf Wiesmann. Der Fachreferent der Diözese Innsbruck für Altenseelsorge weiß: „Wir brauchen einander – Jung und Alt. Wenn wir einander wirklich begegnen, wird unser Leben reicher.“ Sich auf eine Begegnung mit den Großeltern, mit einem alleinstehenden, betagten Menschen in der Nachbarschaft oder in einem Wohn- und Pflegeheim einzulassen und solche Kontakte pflegen, dazu sind die Menschen nicht nur am 25. September aufgerufen.

Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten

Für jene, die daran interessiert sind, sich um ältere Mitmenschen zu kümmern, gibt es in Tirol mehrere Möglichkeiten, sich fortzubilden. Ein Lehrgang für ehrenamtliche Alten- und PflegeheimseelsorgerInnen der Altenseelsorge läuft derzeit, der nächste startet im Frühjahr 2022. Ansprechperson dafür ist Rudolf Wiesmann (Tel. 0676/8730 4315, rudolf.wiesmann@dibk.at).

Im Herbst 2022 soll ein Pilotprojekt im Innsbrucker Olympischen Dorf in enger Zusammenarbeit mit der Pfarre, der Hauskrankenpflege und der mobilen Sozialarbeit der ISD (Innsbrucker Soziale Dienste) für die mobile Seelsorge für SeniorInnen starten. Dieses Angebot ist eine Ergänzung zum ehrenamtlichen Besuchsdienst, der bereits in vielen Pfarren geleistet wird. Hier kommen freiwillige HelferInnen in die jeweiligen Haushalte, schenken ein offenes Ohr oder begleiten die betreute Person auf einem kleinen Spaziergang – je nach Wunsch und Möglichkeit. Für diese Ehrenamtlichen bietet die Caritas Ausbildungslehrgänge im Uderns, Landeck und Innsbruck an, die im Oktober 2021 starten. Ansprechperson ist Cornelia Saxer (Tel. 0512/727045, c.saxer.caritas@dibk.at).

 

Text: Redaktion, Foto: Aichner

25. Juli 2021 um