Yoga – Körper und Geist in Gleichklang bringen

Yoga liegt im Trend, auch bei uns im Bezirk Lienz. Viele, die es einmal probiert haben, schwärmen von der heilenden, wohltuenden und entspannenden Wirkung.

Alois Moosmann aus Heinfels bietet verschiedene Therapieformen an, um Blockaden und Schmerzen aufzulösen, den Körper zu kräftigen und die Beweglichkeit zu verbessern. Seine Yoga-Kurse im Oberland und in Lienz sind äußerst beliebt. „Als Folge dramatischer Ereignisse habe ich vor etwas mehr als 25 Jahren damit begonnen, in meinem Leben eine andere Richtung einzuschlagen. Seit damals setze ich mich intensiv mit meinem eigenen Körper und dem Zusammenspiel mit Geist und Seele auseinander. Meine Überzeugung ist es, dass körperliche Blockaden immer mit den eigenen Emotionen und Gedanken gekoppelt sind. Ich arbeite ständig an mir selbst und gebe meine Erkenntnisse sowie mein Wissen gerne auch an andere weiter“, erzählt der 54-jährige Osttiroler zu Beginn unseres Gespräches.

 

 

Neben zahlreichen anderen Therapieformen hat sich Alois insbesondere auf Yoga, die Cranio Sacral-Therapie und Shiatsu spezialisiert und zahlreiche Kurse zu diesen und vielen anderen Themenkreisen absolviert.  Im Zentrum steht seine Ausbildung zum Yoga-Lehrer in Wien, die sich über dreieinhalb Jahre hinzog. „Yoga ist eine philosophische Lehre aus Indien, die geistige und körperliche Übungen umfasst. Es geht dabei darum, sich selbst und die eigene Mitte zu suchen und zu spüren. Wichtig ist, dass man sich dabei auf seine Atmung konzentriert und zur Ruhe kommt.“

 

 

Am Beginn einer Yoga-Übung steht das Aufwärmen mit dem „Sonnengruß“, dann folgen verschiedene Stehpositionen, durch die die Muskulatur vorgedehnt wird. „Mittels der sitzenden Positionen sollen die Vorder- und Rückseite sprichwörtlich geöffnet werden. Es gibt Drehpositionen, die vor allem den Wirbelsäulen-Bereich stärken, und spezielle Übungen für die Schultern. Dabei geht es immer darum, den ganzen Körper zu kräftigen und jeden auch noch so kleinen Muskel zu stärken.“ Eine Einheit dauert etwa eineinhalb Stunden. „In der warmen Jahreszeit übe ich mit den TeilnehmerInnen an meinen Kursen, wenn es das Wetter zulässt, in der freien Natur, z.B. im Draupark in Lienz. Ausgangspunkt ist das so genannte Ashtanga Yoga. Das von mir entwickelte Power Yoga beinhaltet zusätzlich Übungen anderer Stile. Mir ist es wichtig, die Asanas (Yogaübungen) nach dem Prinzip der Spiraldynamik korrekt auszuführen, um schonend Wirbelsäule und Gelenke zu öffnen, so dass es zu keinen Verletzungen kommt. Ziel ist es, dass die KursteilnehmerInnen dann selbst zu Hause üben.“

 

 

Rücken- und Nackenschmerzen, Knie- und Schulterprobleme – das seien, so der Pustertaler, die häufigsten Beschwerden, mit denen er konfrontiert sei. „Im Laufe der Jahre wirken sich körperliche und emotionale Verletzungen, aber auch Erziehungsmuster und so manche geistige Anschauung immer stärker aus. Bei vielen Menschen nimmt die Beweglichkeit zunehmend ab. Aber auch wenn Sport ausgeübt wird, bleiben die Grundprobleme häufig bestehen“, erklärt Alois mögliche Ursachen gesundheitlicher Probleme. „Regelmäßige Yoga-Einheiten können helfen, diese Körpermuster zu erkennen und auch zu korrigieren. Die Übungen verändern die Grundkörperhaltung, durch die Verbesserung der Beweglichkeit lösen sich Schmerzen, und die Gelenke werden entlastet und mobilisiert.“

 

 

Um Blockaden im Körper ausfindig zu machen und diese aufzulösen, bietet Alois die Cranio Sacral-Therapie an. „Es handelt sich dabei um eine der sanftesten Behandlungsmethoden überhaupt.“ Der Name der Therapieform leitet sich von „cranium“ (Schädel) sowie „sacrum“ (Wirbelsäule/Kreuzbein) ab. „Cranium“ und „sacrum“ werden „als anatomische Einheit betrachtet, die von Gewebemembranen umschlossen ist und in der sich die Rückenmarkflüssigkeit bewegt. Diese Schwingungen erzeugen ein Muster, das sich bei Verletzung oder Stagnation des Gewebes im Körper fortsetzt und dadurch lokalisierbar wird. So können Blockaden direkt behandelt werden.“ Unfälle können, so der Therapeut, Ursachen für Blockaden sein. „Häufig liegen diese aber auch in Gedankenmustern begründet. Über diese schränken wir unsere Persönlichkeit und die Vielfältigkeit der Lebensenergie ein“, erläutert er seine Sicht der Dinge. Durch verschiedene Techniken könne das blockierte Gewebe wieder aktiviert werden. „Der Körper arbeitet dann von selbst wieder weiter. Erst vor Kurzem konnte ich jemandem, der jahrelang an den Folgen eines Schleudertraumas litt, helfen. Wichtig ist, dass man zur Ruhe kommt, sich für Neues öffnet und den Problemen auf den Grund geht. Ich bin ganz fest davon überzeugt, dass alle Antworten in einem selbst stecken. Ich sehe meine Aufgabe darin, bei der Problemsuche und -behandlung zu unterstützen und die ersten Schritte einzuleiten.“

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Martin Lugger

12. August 2019 um