Campus Technik Lienz: Findige Studenten und ihr cooles Projekt „Bartrumix”

In dem smarten Barmischer, den 6 junge Mechatronik-Studenten am Campus Technik Lienz entwickelten, stecken rund 250 Arbeitsstunden.

Univ.-Prof. Dr. Rainer Schubert, Leiter des Instituts für Biomedizinische Bildanalyse an der UMIT, stellt seinen Studenten jedes Jahr im Rahmen der Lehrveranstaltung „Mikrocontrollerarchitektur und -applikationen“ die Aufgabe, ein Mechatronik-Produkt ihrer Wahl bei vorgegebenem Budgetrahmen zu realisieren. Das von den sechs Lienzer Studenten Cyrill Vergeiner, Philipp Bergerweiß, Lukas Rosenkranz, Lukas Kühbacher, Marian Guggenberger und Manuel Zeidler am Campus Technik Lienz entwickelte Vorhaben, einen flexibel programmierbaren Cocktailmischer zu konstruieren, bezeichnet er als „besonders kreativ und gelungen.“

 

 

Geboren wurde die Idee, wie Univ.-Prof. Dr. Fadi Dohnal, der wissenschaftliche Leiter am Campus Technik Lienz, erzählt, im Sommersemester des Vorjahres. „Bis Juni 2018 tüftelten unsere sechs `Pioniere` an ersten Konzepten und erstellten als Basis für die Projektarbeit ein detailgetreues Holzmodell. Nach der Sommerpause ging es im Herbst 2018 weiter. Der erste funktionstüchtige Prototyp stand im November. Bis zur Präsentation und Benotung im laufenden Sommersemester folgten verschiedene Feinarbeiten und Nachjustierungen.“

 

 

Als Hauptsponsor der Projektarbeit fungierte die Fa. Liebherr. Das Unternehmen stellte Pumpen und Gehäuse zur Verfügung und unterstützte die Studierenden bei der Konstruktion und Ausführung der Blechverkleidung. Bei der Ausarbeitung des Barmischers kamen zudem auch additiv gefertigte, lebensmittelechte Kunststoffelemente aus dem 3D-Drucker zum Einsatz. Die Erstausstattung mit Getränken sicherte die Getränkewelt Handels GmbH aus Nußdorf-Debant zu. Die übergeordnete Steuerung des Getränkeaustausches sowie die Pumpensteuerung wurden über Raspberry Pies und Arduino programmiert.

 

 

„Dabei handelt es sich“, so Fadi Dohnal, „um seit einigen Jahren verfügbare Einplatinencomputer, die jungen Menschen den Erwerb von Programmier- und Hardwarekenntnissen ermöglichen. Diese Hard- und Software ist jedoch auch bei Bastlern und Forschern sehr beliebt, da Automatisierungsaufgaben damit relativ rasch umgesetzt und getestet werden können.“ Er verweist auch darauf, dass die Studierenden am Campus Technik Lienz lernen, die Hintergründe des bestehenden Fachwissens mit praxisnahen Möglichkeiten zu verknüpfen. „Eine Zielsetzung der umfassenden Ausbildung ist es, dass die jungen Techniker im zukünftigen Berufsleben kommerziell bereits vorhandene Produkte kritisch hinterfragen. Gerade in unserer immer komplexer werdenden Welt ist es eine wichtige Kernkompetenz, feststellen zu können, welche Technologie für ein bestimmtes Ziel sinnvoll ist und ob und wo noch Entwicklungs- bzw. Forschungsbedarf besteht.“

 

 

Bei der Wahl des Projekttitels entschieden sich die sechs Lienzer Technikbegeisterten übrigens für eine Anlehnung an die Comicserie „Asterix und Obelix“. Darin verleiht der Zaubertrank des altehrwürdigen Druiden „Miraculix“ den Galliern sprichwörtliche Zauberkräfte. Das Kofferwort „Bartrumix“ setzt sich – passend zum kreativen Mechatronikprodukt – aus den Begriffen „Bar“, „Truhe“ und „Mixer“ zusammen. Nach insgesamt 250 Arbeitsstunden steht der flexibel programmierbare Cocktailmischer nun im Gebäude des Campus Technik Lienz und soll bei verschiedenen Anlässen und Festen in Betrieb genommen werden. Mögliche Weiterentwicklungen bzw. Verbesserungen in der Handhabung stellen eine Herausforderung für die nächste Generation der Mechatronik-Studenten in Lienz dar. So könnte aus einem „Partygag für Technikgeeks“ ein kundenfreundliches Produkt für den Markt entstehen!

 

Text: E. Hilgartner, Fotos: Martin Lugger

12. Mai 2019 um