Blech K’hopt Musikanten: Der böhmisch-mährischen Blasmusik verschrieben

Bei der 20. Europameisterschaft der böhmisch-mährischen Blasmusik in Nußdorf-Debant, spielen auch die „Blech K’hopt Musikanten” aus Oberkärnten auf.

Schon bei der Gründung von „Blech K’hopt“ im Jahre 2012 war Sascha Lengauer mit an Bord. „Wir sind ein Trupp von Musikantinnen und Musikanten aus Oberkärnten, die des Öfteren gemeinsam musizierten und irgendwann beschlossen, mehr daraus zu machen“, erinnert sich der Musikschullehrer zurück und erzählt schmunzelnd davon, wie es zur Namensfindung kam. „Wir waren uns in vielen Punkten einig, doch bei der Frage, wie wir uns nennen sollten, kam es zu längeren Diskussionen.  Irgendwann meinte dann unsere Sängerin, dass wir, wenn wir nichts finden, einfach ,Pech gehabt‘ hätten.Und daraus wurde dann noch am gleichenAbend der Name unserer Gruppe – die Blech K’hopt Musikanten.“

 

 

Von Anfang an war klar, so Sascha weiter, dass man sich der böhmisch-mährischen Blasmusik widmen möchte. „Dieser Musikstil wurde ursprünglich vom deutschen Musiker, Komponisten und Arrangeur Ernst Mosch, dem Gründer und Leiter der Egerländer Musikanten, maßgeblich geprägt. Er stammte ursprünglich aus dem Sudetenland und hat die Musik aus Böhmen und Mähren in unseren Breiten salonfähig gemacht. Seit Moschs Tod 1999 führt Ernst Hutter sein Erbe weiter”, erklärt der  Oberkärntner, der das „Böhmische“ als „gemütliche Musik” und das „Mährische” als „temperamentvoll“ beschreibt. „Wir spielen diese böhmisch-mährische Musikmischung mit großer Leidenschaft”, schwärmt er, der für „Blech K’hopt” auch komponiert. Sascha ist übrigens das einzige Mitglied der Gruppe, das die Musik auch zum Beruf gemacht hat. Alle anderen sind Hobbymusiker. Als Obmann fungiert Thomas Faller, der auch bei der Kärntner Gebirgsschützenkapelle mitspielt.

 

 

Derzeit gehören 17 MusikantInnen zu „Blech K’hopt“. Die beiden weiblichen Mitglieder spielen Klarinette bzw. singen, die Männer besetzen die Instrumente Flügelhorn, Trompete, Tenorhorn, Tuba, Posaune und Schlagzeug. Das Repertoire der Gruppe umfasst typisch böhmisch-mährische Stücke, wie z.B. die Fuchsgraben Polka oder den Böhmischen Traum. Daneben widmet man sich gerne auch Stücken von ABBA, den Beatles oder Narcotic. „Vor Kurzem haben wir das Stück ,Maschenka‘, das der Matreier Hermann Weichsler für uns komponiert hat, aufgenommen. Sein Schwiegersohn Stefan Theresiak spielt bei uns mit”, verweist Sascha auf Kontakte der Oberkärntner Gruppe in den benachbarten Bezirk Lienz.

 

 

Auftritte führen die Gruppe ins In- und Ausland. „Wir waren schon in Südtirol, aber auch in Deutschland, wo wir z.B. beim Brass Wiesn Festival, der wohl größten Blasmusikveranstaltung Deutschlands, mitwirken konnten. Ein Highlight war sicherlich die Teilnahme am Grand Prix der Blasmusik.“ Die Begeisterung für die Musik im Allgemeinen und für die böhmisch-mährische Blasmusik im Speziellen habe, so Obmann Thomas Faller, die 17 Frauen und Männer längst schon zu Freunden werden lassen. „Das gemeinsame Proben, die Auftritte und vor allem auch das Diskutieren über musikalische Themen hat uns zusammengeschweißt!“

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Blech K‘hopt Musikanten

20. April 2019 um