Theaterstück „Die Pfaffin“ im Sommer auf der Bühne von Schloss Bruck

Robert Possenigs Theaterprojekt „Die Pfaffin“ nach dem Roman von Fanny Wibmer-Pedit mit 35 LaienschauspielerInnen in 50 Rollen ist auf Schiene.

Die Idee, das historische Drama „Die Pfaffin“ nach dem Roman von Fanny Wibmer-Pedit auf die Bühne zu bringen, hatte Robert Possenig, Obmann der Kulturinitiative Dölsach, bereits vor rund zehn Jahren, seit 2014 arbeitet er konkret an dem Projekt. 35 DarstellerInnen zeigen ab 24. August das historische Drama auf Schloss Bruck in Lienz. Robert Possenig tritt als Erzähler auf. „Der Todestag von Fanny Wibmer-Pedit jährte sich im vergangenen Oktober zum 50. Mal. Auf ihrem Roman und historischen Belegen aus den Prozessakten im Landesmuseum Ferdinandeum fußt das Theaterstück“, erklärt Possenig.

 

 

Die Handlung

Erzählt wird die Geschichte der Emerenzia Pichlerin, die im Pfarrhaus von St. Jakob im Defereggental aufgewachsen ist und als Pfarr-Häuserin (Pfaffin) in St. Veit und Leisach tätig war. Durch ihre schon als Kind beim St. Jakober Vikar erworbenen Kenntnisse in Lesen, Schreiben, Latein und Kräuterkunde war sie den Frauen ihres Jahrhunderts weit voraus, konnte Tieren und Menschen mit Heilkräutern helfen und wurde deshalb bezichtigt, eine Hexe und mit dem Teufel im Bunde zu sein. Emerenzia wurde zusammen mit ihren Kindern Michl, Annele, Bastian und Mariele sowie ihrer Mutter im Frühling des Jahres 1679 beim Perlogerhof in Oberlienz gefangen genommen und nach neun Monaten Hexenprozess und Folter am 25. September 1680 geköpft und am Scheiterhaufen verbrannt. Auch ihre beiden älteren Kinder erlitten das selbe Schicksal.

 

 

Stolz zeigt sich Projekt- und Spielleiter Robert Possenig, dass er so viele Schauspiel-Talente aus Osttirol und Oberkärnten für sein Theaterprojekt gewinnen konnte. „Sechs junge SchauspielerInnen aus Nikolsdorf und Dölsach im Alter zwischen 8 und 14 Jahren sind mit viel Begeisterung dabei. Mit Schauspielschülerin Edina Ladstätter aus Matrei, der aus Lienz stammenden Susanna Oberforcher und der jungen Julia Lindsberger haben wir die Hauptrolle der Emerenzia Pichlerin in den verschiedenen Lebensabschnitten sehr gut besetzt“, so Possenig, der betont, dass das Thema gerade auch in der heutigen Zeit aktuell ist. „Außerhalb Europas gibt es Gewalt und Folter wie bei uns vor 300 Jahren. Ich sehe auch einen Bezug zur aktuellen Me Too-Debatte. Zur Zeit, in der das Stück spielt, wurden nämlich vor allem auch Frauen unterdrückt“, betont der Projektleiter.

 

 

„Die Pfaffin“ auf Schloss Bruck in Lienz

Premiere am 24. August, weitere Aufführungen am 26., 30. und 31. August sowie am 1., 5., 6., 7., 13., 14. und 15. September – Beginn jeweils um 20.30 Uhr (Einlass ab 19.00 Uhr, freie Platzwahl)

Kartenvorverkauf ab 4. Juni in allen Osttiroler Raiffeisenbanken. Karten für die Premiere bei der Stadtkultur Lienz erhältlich. Für letzte Vorstellung am 15. September kein Vorverkauf, nur Abendkasse

Parkmöglichkeit am Hochstein-Parkplatz (Parkplatz Schloss Bruck an Aufführungstagen gesperrt). Shuttlebus für Bewegungseingeschränkte ab Hochstein-Parkplatz. Aufführungsort barrierefrei

 

 

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Robert Possenig, Kulturinitiative Dölsach

24. Mai 2018 um