Stadtkultur Lienz und Museum Schloss Bruck: Kultur trifft auf Sommer

Mit dem Programm des Lienzer Kultursommers soll bereits jetzt die Vorfreude auf die diesjährigen Open-Air-Veranstaltungen und Ausstellungen auf Schloss Bruck geweckt werden.

Der Kultursommer 2024 verspricht frische Leichtigkeit und eindrucksvolle Kunst. Auch heuer laden die Teams der Stadtkultur Lienz und des Museums Schloss Bruck zu genussvollen Momenten ein. Ob mitreißende Konzerte und Theatervorführungen unter freiem Himmel oder sehenswerte Ausstellungen – die altehrwürdige Burg wird einmal mehr zum erlebnisreichen Ort der Begegnung. Die Termine sind fixiert. Der Fahrplan steht. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Es gibt viele gute Gründe, beim Kultursommer 2024 dabei zu sein.

„Ich freue mich schon sehr auf den heurigen Kultursommer – einerseits auf die tollen Konzerte auch heimischer Künstler und andererseits auf das Ausstellungsprogramm auf Schloss Bruck. Claudia Funder als Leiterin der Stadtkultur und Stefan Weis von Schloss Bruck ist es gelungen, ein buntes Programm für Jung und Alt zu gestalten“, betont Kulturausschuss-Obmann Christopher Handl.

Göttergaben und noch mehr

Eintauchen in vergangene Welten – das ist in diesem Sommer das Leitmotiv auf Schloss Bruck. „Dass der Schlossberg nicht erst heute mit dem bunten Ausstellungsmix und mitreißenden Konzerten ein spannender Kulturplatz ist, zeigt ein Blick nur wenige hundert Meter nach Süden“, freut sich Museumsleiter Stefan Weis auf die diesjährige Sonderschau. In „Götter Gaben“ begeben sich die Besucher auf Entdeckungsreise durch das keltisch-römische Heiligtum, das erst vor wenigen Jahren mit Hilfe von Josef Kalser am Westrand des Lienzer Beckens entdeckt und durch die Archäologen Gerald Grabherr und Barbara Kainrath mit ihrem Team wissenschaftlich untersucht wurde.

Keltsicher Krieger aus dem Fanum Lienz. Foto: Institut für Archäologien LFU Innsbruck

Dieses „Fanum“ erstreckt sich auf einem nun bewaldeten Hügel nahe der Brauerei und ist aus mehreren Gründen ein ganz besonderer Platz: Es handelt sich um den Kultplatz des keltischen Stammes der Laianken, der in römischer Zeit nicht zerstört, sondern weiter betrieben und sogar aufwändig umgestaltet wurde. Somit wurden hier Weihegaben aus fünf Jahrhunderten gefunden, die nun erstmals gesammelt der Öffentlichkeit präsentiert werden. Eine herausragende Rolle nehmen die Zinnfiguren römischer Götter ein, handelt es sich hierbei doch um den größten Komplex entsprechender Statuetten im gesamten römischen Reich. Aber auch weitere Funde, wie etwa zwei vollplastische Statuetten aus Bronze sowie Fragmente einer keltischen Kriegstrompete, stellen Highlights dieser Ausstellung dar.

„Modeschau“ von Josef Dapra. Foto: Fotohof Salzburg

In Kooperation mit dem Fotohof Salzburg widmet sich die Galerie im Westtrakt dem Werk des gebürtigen Lienzers Josef Dapra (1921-2018). Dapra war in der Nachkriegszeit nicht nur ein bedeutender Dokumentarist Salzburgs, er trat mit seinen Bildern auch als profilierter Modernist der Fotografie in Erscheinung und zeigte sich als humorvoller Interpret seiner Zeit. Skurril anmutende Szenen der lokalen Alltagskultur offenbaren die Vielfalt seines Schaffens ebenso wie die Zusammenarbeit mit Max Dellacher und Raimund Abraham im Bildband „Elementare Architektur“. Für Lienz einen ganz besonderen Platz nimmt Dapras Arbeit am ersten Stadtbuch 1966 ein.

Musik mit Kulisse

„Es hat jedes Jahr etwas Besonderes, wenn wir mit unseren Veranstaltungen von den Indoor-Locations der Stadt in den bezaubernden Innenhof von Schloss Bruck übersiedeln“, betont Claudia Funder, Leiterin der Stadtkultur. „Heuer stehen vier Open-Air-Konzerte und zwei Theateraufführungen auf dem Sommerprogramm, das bereits Ende Juni von einer Senkrechtstarterin eröffnet wird.“

Anna-Sophie konzertiert im Rahmen der „Insanity-Tour“ am 28. Juni im Schlosshof . Foto: Sasa Felsbach

Anna-Sophie, die im vergangenen Herbst ihr Debüt-Album veröffentlichte, ist für den größten Musikpreis Österreichs – den Amadeus Austrian Music Award – nominiert. Die Auszeichnung könnte sich die 24-jährige Chartstürmerin für ihren Hit „Insanity“ in der Kategorie „Ö3 Song des Jahres“ holen, in der sie es – als einzige Frau – bereits unter die Top 5 ins Finale geschafft hat. Mit der Singleauskopplung „Breathe” war sie wochenlang in den Top 10 der Ö3 Austro Charts und Ö3 Hörercharts vertreten. Im Rahmen der „Insanity-Tour“ kommt Anna-Sophie am 28. Juni auch nach Lienz, wo sie ab 20.00 Uhr im Schlosshof ein mit Spannung erwartetes Konzert geben wird.

Die Osttiroler Band Maya ist am 6. Juli im Innenhof von Schloss Bruck zu hören. Foto: Kuro Simon

Maya ist eine deutschsprachige Indie-Rockband aus Osttirol. Seit Herbst 2022 präsentieren die vier Musiker, die verstreut in ganz Österreich leben, Songs über ihr Leben als Mittzwanziger. Als Beobachter ihres Umfelds und des eigenen Lebens schreiben sie Lieder über das Leichte, Schöne, Schwere und Melancholische. Dabei kommen der Groove und der Spaß an der Musik nicht zu kurz. Maya trat u.a. auf der Ö3-Bühne des Red Bull Dolomitenmanns, in den Szeneclubs „Music-House“ in Graz und „Kramladen“ in Wien sowie beim Langis.Klong in Toblach auf. Die Band gibt am 6. Juli um 20.00 Uhr im Schlosshof ein Konzert. Ab 19.15 Uhr sorgt eine Vorband für Stimmung.

Die Band „Saltbrennt“ kann man am 10. Juli im Schlosshof erleben. Foto: Florian Augustus flowingframes

„Saltbrennt“ bedeutet „selbstgebrannt“ und bezeichnet im Tiroler Oberland eigenhändig destillierte Spirituosen. Saltbrennt ist aber auch eine Band mit Wurzeln in Westösterreich, die sich aus Blues, Funk und Volksweisen ihre ganz persönlichen Delikatessen extrahieren und zu einem musikalischen Mischgetränk fusionieren. Das Quartett steht für selbstgemachte Musik, verfeinert mit verschiedensten Genre-Aromen und einem Hauch Männergesangsverein. Die Musiker versuchen dabei stets, den Wurzeln des ehrlichen, einzig wahren Blues treu zu bleiben. Zu erleben am 10. Juli um 20.00 Uhr im Schlosshof.

Oskar Haag holt am 23. August sein im Vorjahr abgesagtes Konzert für die Stadtkultur Lienz nach. Foto: Christoph Liebentritt

Oskar Haag wird am 23. August in Lienz erwartet und sein im Vorjahr abgesagtes Konzert nachholen. Der junge Musiker wurde vor drei Jahren beim Wiener Popfest von Publikum und Medien frenetisch umjubelt. In der Folge glückte ihm als Erstem überhaupt der Sprung mit gleich drei Debüt- Singles „Stargazing“, „Black Dress“ und „The Summer We Need“ an die Spitze der FM4-Charts. Seine Songs fanden Eingang in Playlists von Radiostationen in Deutschland, England und den USA. Dem Sohn von Naked-Lunch-Sänger Oliver Welter genügt die akustische Gitarre und seine Stimme, um zu begeistern. Er wurde im Vorjahr mit dem FM4-Award im Rahmen der Amadeus Austrian Music Awards ausgezeichnet. Das Konzert im Schlosshof beginnt um 20.00 Uhr.

So ein Theater!

„Der Theaterwagen Porcia wird heuer erstmals auf den Parkplatz vor Schloss Bruck rollen“, freut sich Claudia Funder. Ihre Kollegin Lena Stocker-Kashofer und sie hoffen, dass der neue Spielort viele Besucher anlocken wird. Geboten wird am 28. August um 17.00 Uhr das Kinderstück „Arlecchino und Colombina“ und um 18.30 Uhr das Erwachsenenstück „Die Wirtin“ von Peter Turrini.

Die Konzertkarten können ab sofort im Bürgerservicebüro in der Liebburg gekauft oder unter www.stadtkultur.at bzw. Tel. 04852/600 519 reserviert werden. Wer sie bis zum Vortag der Veranstaltung (spätestens um 11.00 Uhr) abholt, bekommt sie zum günstigen Vorverkaufspreis. An der Abendkasse gilt auch für reservierte Karten der Normalpreis. Theaterkarten gibt es ausschließlich am Veranstaltungstag direkt am Schlossparkplatz.

Bei ungünstiger Wetterprognose wird in Indoor-Locations ausgewichen, Infos dazu unter www.stadtkultur.at. Die Entscheidung fällt am Veranstaltungstag und wird ganztägig über Tonband (Tel. 04852/600-306) und auf der Homepage bekanntgegeben.

Text: Redaktion, Fotos: Claudia Funder, Institut für Archäologien LFU Innsbruck, Fotohof Salzburg, Sasa Felsbach, Kuro Simon, Florian Augustus flowingframes, Christoph Liebentritt

19. März 2024 um 08:25 Uhr