Vielfältiges Wochenendprogramm für die ganze Familie auf Schloss Bruck

Das Museum der Stadt Lienz lädt auch am kommenden Wochenende dazu ein, Kultur und Kunst mit allen Sinnen zu erleben. Mit Video!

Am Sonntag, 2.8.2020, werden die KunstvermittlerInnen des Museums wieder ab 11.00 Uhr bei einer Tour durch die ehemalige Burg der Görzer Grafen einen vertieften Einblick in die Geschichte des Hauses und die laufenden Ausstellungen bieten. Für alle, die dieses Angebot nützen möchten, beginnt der Kultur-Genuss allerdings schon vor dem Schlosstor.

Hierher ist Anfang Juli 2020 ein besonders markantes Kunstwerk – Jos Pirkners letzter Bulle – als Leihgabe an die Stadtgemeinde Lienz zurückgekehrt. Schon einmal, 2015, hatte die Skulptur die Blicke auf sich gezogen. Was der Osttiroler Ausnahmekünstler selbst bei der Aufstellung seines Bullen vor wenigen Wochen erklärt hat, kann man in folgendem Osttirol heute-Video „nachhören“.

 

 

Im Schloss selbst warten dann folgende vier Ausstellungen auf die BesucherInnen:

Familienalbum

Nachdem im vergangenen Jahr die Sammlung Egger-Lienz in großen Schauen im Tiroler Landesmuseum und Niederösterreich wie auch in Wien und Brüssel zu sehen war, ist sie dieses Jahr in einer Neuaufstellung wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Neukonzipiert als Dauerausstellung bis 2025, stellt sie keine statische Werkschau dar, sondern bietet in Modulbereichen auch regelmäßigen Besuchern der Burg spannende Facetten aus dem Leben und Werk des großen österreichischen Malers. Am Anfang steht mit „Familienalbum“ ein Blick auf den Menschen Egger-Lienz und sein Umfeld. Selten gezeigte Grafiken, Fotos aus dem Archivbestand und dem TAP Lienz, liebevolle Leihobjekte und Ausschnitte aus privaten Briefen spüren dem Weg vom unehelichen Bauernkind Ingenuin Albuin zum Familienvater Albin Egger nach. Wie sah Albin seine ersten Lebensjahre? Wie erlebte er den Tag, als ihm seine Eltern über seine leibliche Mutter erzählten? In unzähligen Briefen an seinen Vater, seine Frau und Geschwister hielt Egger-Lienz private Momente fest und teilte persönliche Erlebnisse mit ihnen. Der Blick auf den Menschen, auf den Weg des Ingenuin Albuin zum Wegbereiter der österreichischen Moderne, Albin Egger-Lienz, wird dabei erlebbar.

 

Die Familie Egger-Lienz (Museum Schloss Bruck/TAP)

 

Mal mit den Himmel

Die Zeit des ausgehenden 15. Jahrhunderts war eine gute Zeit für den europäischen Sakralbau. Landauf, landab wurden neue Kirchen gebaut oder im damals modernen spätgotischen Stil umgebaut. Auf Schloss Bruck beauftragte Graf Leonhard von Görz 1490 einen Mann mit der Neuausmalung seiner Burgkapelle, der sich bereits als Altarmaler mit seiner Werkstatt weithin einen Namen gemacht hatte: Simon von Taisten. Die Ausstellung begibt sich auf die Spuren des Pustertaler Künstlers, gibt Einblicke in eine mittelalterliche Malerwerkstätte mit all ihren Gewerken und zeigt das Wissen der Spätgotik um Theologie und Heiligenlegenden. Interaktiv gestaltet, lädt die Werkschau auch zum selbstständigen Erkunden ein.

 

Blick in die Schlosskapelle mit den farbenprächtigen Fresken des Pustertaler Malers Simon von Taisten (Foto: W. Retter)

 

Schlaglicht

Anhand ausgewählter Fotografien und einer Medienpräsentation des TAP (Tirol Archiv Photographie) wird die Entwicklung der Osttiroler Bezirkshauptstadt und ihrer Umgebung vom späten 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart gezeigt. Die Rundgänge durch Lienz und den Talboden beleuchten die unbekannte Stadt und entdecken verlorene Schätze wieder.

 

Der Lienzer Johannesplatz um 1908 (Foto: TAP)

 

Maß & Form

Osttirol ist bekannt für seine Trachtenvielfalt, die sich über Jahrhunderte hinweg auf einer relativ kleinen Fläche und in den geografisch abgegrenzten Tälern entwickelt hat. Die Gegenüberstellung von historischen Gewändern aus der Sammlung des Museums Schloss Bruck und moderne Roben aus dem Atelier Marianna zeigt, wie sich bestimmte Techniken und Erscheinungsbilder wiederholen. Bis heute begegnen sich Vergangenheit und Moderne in den Gewändern der Region.

 

Handwerkskunst pur bis ins kleinste (Trachten-)Detail (Foto: Martin Lugger)

 

Kreativnachmittag für Kinder ab 6 Jahren

Am Sonntagnachmittag, 2.8.2020, steht dann ab 14.00 Uhr mit „Krikel-Krakel-Kreativ“ ein Nachmittag für Kinder auf dem Programm. Der Strich ist schief, der Klecks zu groß? Wenn es gefällt, dann passts – denn Phantasie ist gefragt! Das Malen mit Pinseln, Händen und was sonst noch so unterkommt, und das Basteln mit Stoffen, Papier und vielem mehr lassen Gemälde oder Objekte entstehen. Aufgrund der beschränkten Gruppengröße wird um Voranmeldung gebeten (Tel.: 04852 62580 83 bzw. museum@stadt-lienz.at).

 

Museumsbrunch auf der Schlossterrasse

Die Gelegenheit, das  Verwöhn-Frühstück mit allem „Drum und Dran“ und einem Glas Prosecco auf der wunderschönen, nach Kräutern duftenden Sonnenterrasse von Schloss Bruck zu genießen, sollte man unbedingt nützen. Bei Schlechtwetter warten die heimeligen Räume des Museumcafes mit dem köstlichen Brunch auf die Gäste. Samstags und sonntags ab 9.00 Uhr. Tischreservierung unter der Telefonnummer 04852 62580-3.

 

Text: J. Hilgartner, Fotos: Martin Lugger, Video: Osttirol Heute/Mascher

29. Juli 2020 um