KuhArt: Die bunten Kühe der Theresia Innerhofer

Als ihre „Muh-se“ bezeichnet Theresia Innerhofer aus Hollersbach im Pinzgau ihre Kühe – sowohl jene, die sie täglich im Stall versorgt, als auch jene, die sie kreativ konturiert.

 

Landwirtschaft und Tiere haben das Leben von Theresia Innerhofer geprägt. Aufgewachsen ist die Pinzgauerin auf einem bäuerlichen Anwesen in Mittersill. Mit ihrem Mann Hansjörg und den drei Söhnen Simon, Georg und Florian bewirtschaftet sie heute einen Bio-Bauernhof in Hollersbach. Hier widmet sich die 41-Jährige auch ihrer zweiten Leidenschaft, dem Ausleben ihrer Kreativität. Die Liebe zur Kunst hat, wie sie sich zurückerinnert, schon in ihrer Kindheit begonnen. „Meine Volksschullehrerin berichtete meinen Eltern schon am ersten Schultag, dass sie bei mir ein künstlerisches Talent erkennt. Nach Absolvierung der Landwirtschaftsschule bin ich deshalb an die Schnitzschule in Elbigenalp gewechselt. Später wagte ich dann den Schritt von der Bildhauerei hin zur Malerei“, erzählt sie.

 

 

Ihre ersten KuhArt-Bilder entstanden, als sie für den Rinderzuchtverband Maishofen ein Plakat gestaltete. „Meine bunten Kühe sind sehr gut angekommen. Inzwischen habe ich mich darauf spezialisiert. Fröhlich, bunt und fetzig sollen meine Kühe sein. Ich möchte, dass man sieht, dass sich die Tiere wohlfühlen – so wie bei uns im Stall“, schmunzelt Theresia. Zwei Mal am Tag melkt die Biobäuerin die Kühe im Stall. Im Umgang mit den Tieren erlebt sie die Charaktervielfalt der Rinder live mit. „Diese Vielfalt soll sich auch in meinen Bildern widerspiegeln. Jedes Tier hat seine eigene Persönlichkeit und seinen eigenen Willen“, betont Theresia. Bevor sie den „Reiterbauern“ geheiratet hat, arbeitete die Mittersillerin als Sennerin auf einer Alm und hatte damals genug Zeit, die „Seele“ der Kühe kennenzulernen.

 

 

Während einer Reise in die USA verteilte Theresia Innerhofer Kataloge mit ihrer KuhArt in Galerien in New York. „Ein Galerist wollte daraufhin meine bunten Kuh-Bilder sofort präsentieren, und so kam es, dass ich im November 2017 in New York ausstellte. Nachdem das Networking in den USA besonders gut funktioniert, habe ich inzwischen zahlreiche weitere Anfragen erhalten.“ Blätter der New York Times arbeitet sie inzwischen in ihre Kuh-Collagen ein, auch Ohrmarken oder Ausschnitte aus amerikanischen Versteigerungskatalogen hat die Pinzgauerin schon in ihre Kuh-Bilder integriert.

 

 

Theresias KuhArt ist inzwischen österreichweit gefragt, ihre Arbeiten hängen aber auch in Deutschland und im fernen Neuseeland. Als ihre „Muh-se“ bezeichnet sie die Beschäftigung und das Arbeiten mit den Kühen. Mit „KuhArt“ hat sie eine Nische gefunden, die ihr sehr viel Freude bereitet. Als Entspannung sieht sie das Malen aber keineswegs. „Ich betrrachte meine kreative Beschäftigung eher nüchtern. Für mich ist das Malen eine Arbeit wie jede andere auch“, meint die sympathische Salzburgerin abschließend.

 

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Franz Reifmüller

18. März 2018 um