Innervilgraten: Hochkulturfestival begeisterte in atemberaubender Landschaft

Der Einladung der Musicbanda Franui zum Open-Air-Festival auf der 1.673 m hoch gelegenen Unterstalleralm folgten rund 7.000 Besucherinnen und Besucher.

„Dass der musikalische Weg, den wir vor 30 Jahren eingeschlagen haben, mit einem Erfolg wie diesem einen weiteren beglückenden Höhepunkt gefunden hat, ist überwältigend“, freut sich Andreas Schett, künstlerischer Leiter von Franui und des Hochkulturfestivals, das von 10. bis 12. August in Innervillgraten über die Bühne ging.

 

Andreas Schett: „Für ein Festival der Hochkultur in seiner hintersinnigsten Definition, nämlich als fein gesponnene Verbindung von Klassik, Volksmusik, Jazz und zeitgenössischer Kammermusik, kann es gar keinen besseren Ort als hier oben auf 1.673 Höhenmeter geben — und es gibt auch kein großartigeres Publikum als die begeisterten Fans und Freunde, die uns all die Jahre bis hier herauf begleitet haben.”

 

Mit ihrem Festival ist die Musicbanda Franui rechtzeitig zum 30-Jahr-Jubiläum zu den Wurzeln ihres musikalischen Kosmos zurückgekehrt. An drei Tagen wurden auf der Unterstalleralm gemeinsam mit Freunden und WeggefährtInnen die Bögen zwischen hochkultureller Meisterschaft und volksmusikalischen Klangwelten gespannt.

 

 

Eröffnet wurde das Festival mit Franui und Tobias Moretti, weitere Gäste auf der Open-Air-Bühne waren Sväng, Anna Mabo und Clemens Sainitzer, Nikolaus Habjan und Lady Bug, Johanna Summer, das Fauré Quartett, Christian Zehnder, Harriet Krijgh, Die Strottern, Víkingur Ólafsson, Florian Boesch und Shake Stew. Ein oranger Bachstein war das Festivalsujet, das auch den Weg von Innervillgraten auf die Alm gewiesen hat. Dort erwartete das Publikum der wohl schönste Konzertsaal der Welt.

 

 

„Genau so muss Hochkultur sein: Die Obertöne von Christian Zehnder gehen über in die Wienerlieder der Strottern, die Songs von Anna Mabo verbinden sich mit finnischen Trauermärschen der Mundharmonikavirtuosen von Sväng. Und dann öffnet sich ein weites Klangpanorama, wenn Víkingur Ólafsson die Goldberg-Variationen vor satten Almwiesen interpretiert. Diese Verbindung der unterschiedlichsten musikalischen Ebenen in einer außergewöhnlichen Umgebung schafft einen Perspektivenwechsel, der uns seit 30 Jahren fasziniert”, resümierte Andreas Schett.

 

 

Das beziehungsreiche musikalische Programm, das täglich in jeweils drei Konzerten geboten wurde, begeisterte KünstlerInnen wie Publikum gleichermaßen. „So ein Ereignis, ‚exzeptionell‘ ist noch zu wenig. Das werden wir nie vergessen und hoffen, dass es bei unserem 30. genauso kracht wie bei Euch auf der Unterstalleralm”, bedankte sich das Fauré Quartett. Und Christian Zehnder ergänzte: „Wir tragen die Klänge noch lange weiter wie das großartige Publikum — Bergklänge vom Feinsten!” Anna Mabo und Clemens Sainitzer stimmen ein: „Was für eine Banda, was für ein Fest, Hochkultur at it’s best!”

 

 

Möglich gemacht wurde das Hochkulturfestival mit breiter lokaler Unterstützung. „Eine Region zeichnet sich immer auch durch diejenigen aus, die sie beleben”, betonte Christof Schett, organisatorischer Leiter des Festivals. „Daher gilt unser Dank auch all den Menschen und PartnerInnen, die gemeinsam mit uns dieses einmalige Erlebnis möglich gemacht haben: von den vielen freiwilligen HelferInnen des Fanclub Franui über die GrundeigentümerInnen bis zu den lokalen Gastronomiebetrieben, die mit Osttiroler Spezialitäten für die kulinarische Stärkung gesorgt haben. Zusammen konnten wir zeigen, dass auch bei einer Veranstaltung in dieser Größenordnung Nachhaltigkeit machbar ist – von E-Mobilität bis zu Komposttoiletten.”

 

 

 

Text: Redaktion, Fotos: Franui/Ramona Waldner, Bernhard Poscher

14. August 2023 um