HEIMAT:FRAGEN: Osttiroler Kulturspur und Kulturbetriebe laden zu Museumstagen

In acht Kulturbetrieben in Lienz, Sillian, Matrei i.O., Heinfels, Dölsach und Oberdrauburg finden in der „Museumswoche“ von 15. bis 21. Mai Veranstaltungen statt.

Bereits zum 2. Mal bieten das Kulturnetzwerk „Osttiroler Kulturspur“ und seine Mitglieder anlässlich des Internationalen Museumstages am 18. Mai ein vielschichtiges Programm in Museen und anderen Kultureinrichtungen. „Der Internationale Museumstag wurde 1978 ins Leben gerufen. Ziel ist es unter anderem, die Leistungen von Museen und Kulturbetrieben in der Öffentlichkeit sichtbarer zu machen und auch die Akteure vor den Vorhang zu holen“, so Kulturspur-Geschäftsführer Christian Waltl bei der Vorstellung des Programms.

Auch die Museumstage stellt die Osttiroler Kulturspur unter ihr Jahresmotto „Heimat“. „Heimat ist ein vielschichtiger Begriff. Einerseits bedeutet er für mich emotional Heimat als Wurzel und andererseits hat er für mich viel mit Miteinander und Kommunikation zu tun, egal wo man geboren ist. Zuletzt haben wir uns im Kammerlanderhof in Thurn mit Heimatmuseen als öffentliche Orte und mit Möglichkeiten, in Museen Geschichten zu erzählen, auseinandergesetzt. Bei einer zweitägigen Veranstaltung in Kals a.Gr. werden wir uns mit überregionalen Museumsbetreibern austauschen“, so Waltl.

Der im Jahre 2017 gegründete Verein „Osttiroler Kulturspur – Kulturnetzwerk“ ist eine Interessengemeinschaft, Serviceeinrichtung und eine Bildungs- und Veranstaltungsplattform für Osttiroler Museen, Freilichtmuseen, Besucherzentren, Ausstellungshäuser, Schauräume, Burgen und Schlösser. Er umfasst derzeit 29 Kultureinrichtungen. „Für mich ist die Kulturspur das ideale Netzwerk, um uns als Museums-Verantwortliche gegenseitig auszutauschen – angefangen von der Programm- und Preisgestaltung über die Nachwuchsarbeit bis hin zur Bewerbung und finanziellen Fragen“, betonte Ramona Hofmann, Leiterin des Museums Burg Heinfels.

Im Museum Aguntum wird Theaterschauspielerin Inge Pedarnig am 21. Mai aus der von ihrem Mann Josef Pedarnig verfassten Erzählung „Chrysothemis‘ Gesang“ lesen. „Hintergrund der Erzählung ist der Trojanische Krieg. Chrysothemis war eine Lichtgestalt, was Frieden und Balance betrifft, und so passt die Erzählung ausgezeichnet in die heutige Zeit der Krisen und kriegerischen Auseinandersetzungen“, erklärte Claudia Moser vom Museum Aguntum.

Martin Kofler, Leiter des TAP, stellte die im Stadt:Labor und in der Liebburg in Lienz stattfindenden Ausstellungen vor. „Die Ausstellung im Erdgeschoss der Liebburg gibt einen Einblick in die Sammlung Schrom von Schloss Bruck. Der Wiener Ernst Schrom hat während seiner Aufenthalte in Osttirol vor allem Bleistiftzeichnungen und Aquarelle über das bäuerliche Landleben geschaffen. ,Heimatfotografie und Osttirol. Politisierte Bilder von Koppitz bis Baptist, 1930 – 1950′ heißt die Ausstellung im Stadt:Labor. Hier zeigen wir Fotografien des Wieners Rudolf Koppitz und der Innsbruckerin Erika Groth-Schmachtenberger genauso wie Bilder von Franz Schneeberger aus Matrei in Osttirol und Alois Baptist aus Lienz. Dabei ist es interessant zu sehen, wie die Bilder in den verschiedenen politischen Sphären – von der Sozialdemokratie über den Ständestaat bis hin zum Nationalsozialismus und zur Nachkriegszeit – Verwendung fanden.“

Text: Raimund Mühlburger, Foto: Osttirol heute/Mühlburger

08. Mai 2023 um 13:54 Uhr