Die „Wächter der Zeit“ auf Schloss Bruck – nun auch im Video!

Eine interaktive Ausstellung rund um das altehrwürdige Görzer Schloss regt in Lienz zum Nachdenken an. Ein neues Video rundet das Gesamtkunstwerk inklusive Publikation ab.

Im Rahmen der Pressekonferenz der Künstlergruppe „Die Wächter“ zur Ausstellung der „Wächter der Zeit“ auf Schloss Bruck wurde Mitte Juli 2020 auch das Buch „Erschöpfungsbericht“ von Andreas Weiskopf vorgestellt. In diesem handlichen Kunsttaschenbuch vereinigen sich Literatur, Musik, Fotografie, Bildhauerei, Film und computertechnische Angebote und bieten dem Leser ein umfassendes Lese-, Seh-, Hör und Filmerlebnis. In der Publikation wird eine Art Umkehr der Schöpfungsgeschichte erzählt, die nicht auf Liebe, sondern auf Hass aufbaut und mit der Zerstörung der Umwelt und daraus folgend des Menschen endet.

Manfred Kielnhofer erschuf seine „Wächter der Zeit“ und platzierte sie an verschiedenen Brennpunkten dieser Welt. Seit vielen Jahren nützt er seine Skulpturen als mahnendes Symbol des Widerstandes gegen ein sich selbst zerstörendes System, das durch die tödlichen Auswirkungen einer irreparablen Umweltvernichtung das Leben auf dem Planeten im hohen Grade gefährdet. Andreas Weiskopf beschäftigt sich schon seit langer Zeit mit bewussten und unbewussten Abläufen im menschlichen Leben. Er beleuchtet in eigenen Texten Abgründe und sucht Wege daraus, um auch die Höhepunkte literarisch abzubilden und erfahrbar zu machen. Die Begegnung mit dem Tod, der Umgang mit dem Glauben und das ganze Glück einer gelungenen Beziehung sind Themen, denen er sich, wie er selbst sagt, „ demütig“ annähert. Rolo Geisberg ist der Jongleur der Harmonien. In seinen Bildern und vor allem in seiner Musik spiegelt sich seine Seele wider. Er ist der Mensch, der Bescheidenheit kultiviert und seine Stärken gut vor neugierigen Blicken versteckt. Er ist ein Mann, dem Freundschaft sehr wichtig und seine Familie alles ist. Er bereichert mit seinem Können und seiner Ausgeglichenheit die Künstlergemeinschaft „Die Wächter der Zeit“.

Als Andreas Weiskopf mit Rolo Geisberg über seinen „Erschöpfungsbericht“ sprach, wurde die Idee geboren, den Text mit Musik zu verknüpfen. Rolo Geisberg interpretierte die Zeilen musikalisch auf seine Weise und verstärkte dadurch die Wirkung des Geschriebenen. Dann folgte ein zufälliges Telefonat mit Andreas Weiskopf und Manfred Kielnhofer. Die beiden tauschten sich aus und plötzlich stand die Idee im Raum, aus den „Wächtern der Zeit“ die sprechenden Wächter zu kreieren. Da der Grundgedanke bei allen dreien vorhanden war, selbst einen Beitrag für ein Umdenken der Menschen zu leisten, entwickelte sich die Umsetzung des Projektes mit großer Rasanz. Bereits nach kurzer Zeit beschlossen die Künstler, im Rahmen der Biennale 2019 in Venedig gemeinsam ein erstes gemeinsames Öku-Kunst-Projekt zu starten. Der Text wurde in verschiedene Sprachen übersetzt, professionell im Studio aufgenommen und mit Hilfe der Musik zum Rundum-Hörgenuss. Schließlich brachten die drei die Skulpturen nach Venedig und positionierten sie im Eingangsbereich des Palazzo Mora. Hier entwickelten die Musik, der Text und die Skulpturen eine besondere Atmosphäre, die die Besuche zum Verweilen und Staunen einlud. Das Echo des Publikums war überwältigend. An diesem Tag wurde die Künstlergemeinschaft „Die Wächter“ geboren – und Andreas Weiskopf goss das Projekt in Buchform.

Für die Auftritte der „Wächter der Zeit“ wurde nun ein Clip gedreht, der auf Osttirol heute und – über die Benutzung eines QR-Codes, zu finden im Buch „Erschöpfungsbericht“ – anzusehen ist und so das Gesamtkunstwerk abrundet. Die Video-Crew rund um Simon Dudek, Peter Frank und Andreas Weiskopf schuf damit einen kurzen, aber interessanten Einblick in das Thema Zeit.

 

 

Text: Redaktion, Foto: Osttirol heute, Video: artcontraire/Simon Dudek/Peter Frank

06. August 2020 um