Anras: Hochkultur im Bergdorf mit Franz Schuberts „Winterreise“

Dargeboten wird der Liederzyklus am Samstag, 12. März, von Alec Avedissian und Tommaso Turchetta, zwei renommierten Mitgliedern des Tiroler Symphonie Orchesters Innsbruck.

Der Verein „Anraser Pfleghaus” bietet im Rahmen von „Kultur aus dem Pfleghaus” heuer ein anspruchsvolles Programm und arbeitet unter anderem auch mit dem Tiroler Landestheater zusammen. Erster Höhepunkt dieser Kooperation ist die Winterreise von Franz Schubert. Dargeboten werden die 24 Lieder vom Bariton Alec Avedissian, Tommaso Turchetta begleitet ihn am Klavier.

Die Winterreise ist keine zusammenhängende Geschichte, sondern Ausdruck der Stimmungen eines von Liebeskummer geplagten jungen Wanderers. Schon die Titel – wie „Gefror’ne Thränen”, „Einsamkeit” oder „Letzte Hoffnung” – lassen erahnen, dass es um Verlust geht und um Trauer, Resignation und Verzweiflung. Und doch ist die Winterreise eines der am meisten eingespielten Werke der gesamten Musikliteratur. Denn die Musik ist überwältigend, schmerzhaft und doch so schön.

Der Zyklus ist eine der großartigsten Einheiten von Wort und Ton, die das 19. Jahrhundert hervorgebracht hat. Schuberts atemberaubende Schlichtheit berührt und bewegt. Wohl auch, weil der zu der Zeit schon schwer kranke Schubert in den Texten der Winterreise sein eigenes Leiden wiederfand – und in unsterblicher Musik ausdrückte.

Die Winterreise ist der Auftakt zu einer längerfristigen Zusammenarbeit zwischen dem Tiroler Landestheater und dem Verein „Anraser Pfleghaus”. Am 15. Mai wird das Innsbrucker Salonquartett im Rahmen eines Kulturbrunch im Anraser Pfleghaus gastieren, am 8. Juli gibt das CEDAG Quartett ein Kammerkonzert.

Text: Redaktion, Foto/Video: Anraser Pfleghaus, vimeo

08. März 2022 um 09:01 Uhr