Museum der Stadt Lienz: Hommage an einen ganz Großen

2018 jährt sich der Geburtstag von Albin Egger-Lienz zum 150. Mal. Anlässlich des Jubiläumsjahres bietet eine große Ausstellung auf Schloss Bruck Einblick in Leben und Werk. 

Dem großen Sohn Osttirols war auch ein vielbeachteter Museumsabend gewidmet, zu dem die DolomitenBank Osttirol-Westkärnten am 5. Juli 2018 lud. Die Begrüßung der zahlreich erschienenen Gäste nahmen Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Leo Gomig, Mitbegründer des Osttiroler Bankinstitutes, sowie Vorstandsvorsitzender Mag. Hansjörg Mattersberger vor. Über das Leben und Schaffen Egger-Lienz, dessen künstlerischer Nachlass das Rückgrat der Sammlung auf Schloss Bruck bildet, referierte Dr. Eleonora Bliem-Scolari. Die Kunstexpertin, die sich jahrelang mit dem umfangreichen OEuvre dieses bedeutenden Vertreters der Moderne beschäftigt hat, betonte, dass es immer wieder gelinge, neue Facetten an Egger-Lienz Werken zu entdecken.

 

DolomitenBank-Vorstandsvorsitzender Hansjörg Mattersberger (2.v.li.) mit dem Dölsacher Bürgermeister Josef Mair (li.a.) und den Osttiroler Künstlern Jos Pirkner und Alois Fasching am 5.7.2018 auf Schloss Bruck

 

Auf Fragen wie „Muss ein Künstler gefallen?“ Welche Rolle spielt Egger-Lienz heute?“ „Was bedeutet er für Osttirol und im Speziellen für die Gemeinde Dölsach?“ versuchte anschließend eine hochkarätig besetzte Diskussionsrunde Antwort zu geben. Die Führungen durch die Ausstellung – die umfangreichen, neu adaptierten Egger-Lienz-Bestände wurden im Jubiläumsjahr durch einige Highlights externer Sammlungen ergänzt – hinterließen bei den zahlreichen BesucherInnen einen nachhaltig- tiefen Eindruck. Die Künstler Prof. Jos Pirkner und Alois Fasching sowie Eleonora Bliem-Scolari stellten einzelne Meisterwerke der Sammlung Schloss Bruck vor und ließen in ihre Erläuterungen auch persönliche Anmerkungen einfließen. Ein sehr gelungener Abend und eine würdige Hommage an Albin Egger-Lienz!

 

 

Albin Egger-Lienz
Albin Egger-Lienz gilt als einer der bedeutendsten Tiroler Maler des 20. Jahrhunderts und erlangte vor allem mit seinen monumentalen Ölgemälden weltweite Bekanntheit. Geboren wurde Egger-Lienz als uneheliches Kind am 29. Jänner 1868 als Ingenuin Albuin Trojer im Dölsacher Ortsteil Stribach. Zunächst wurde er von seinem Vater, einem Kirchenmaler und Fotografen, unterrichtet, später studierte er Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in München. Dort lernte er Franz von Defregger – wie er Dölsacher Abstammung – kennen, der ihn in seinem Schaffen stark beeinflussen sollte. 1899 übersiedelte der Künstler mit seiner Frau nach Wien, wo er bis 1911 blieb. Nach Stationen in Hall und Weimar ließ er sich im heutigen Südtirol, nahe der Stadt Bozen, nieder. Dort, in St. Justina, starb Albin Egger-Lienz am 4. November 1926. In seinen Werken beschäftigte sich Osttirols großer Sohn hauptsächlich mit religiösen Motiven und bäuerlichen Szenen. Darüber hinaus bestimmten Geschichten aus dem Tiroler Freiheitskampf 1809 und die Schrecken des Krieges sein Werk. Die aktuelle Ausstellung auf Schloss Bruck, die bis 26.10.2018 zu sehen ist, trägt den Titel „Ich male keine Bauern, sondern Formen“
und präsentiert Arbeiten aus den Anfängen des künstlerischen Schaffens ebenso wie besonders ausdrucksstarke, späte Ölgemälde.

 

Text: J. & E. Hilgartner, Fotos: Brunner Images

08. Juli 2018 um