Über 1.000 Gespräche: Ein Jahr Psychosoziales Zentrum Osttirol

Das PSZ Osttirol ist eine von fünf Beratungsstellen in Tirol, die Menschen mit psychischen und psychosozialen Belastungen sowie deren Angehörige unterstützt.

Die Psychosozialen Zentren (PSZ) sind Erstanlaufstellen und unterstützen von der Suche nach geeigneten Hilfen bis zur Eingliederung in vorgesehene psychosoziale Angebote mit Überbrückungsleistungen. Seit der Eröffnung des PSZ in der Maximilianstraße 20 in Lienz vor einem Jahr wurden dort nach dem Motto „Vertraulich. Kompetent. Zeitnah. Kostenlos“ bereits über 1.000 Gespräche mit rund 300 Personen geführt. Insgesamt wurden allein im Jahr 2023 in allen Psychosozialen Zentren in Tirol mehr als 4.600 Gespräche mit rund 1.700 Personen geführt. Den Welttag für psychische Gesundheit nutzten Soziallandesrätin Eva Pawlata, Michael Wolf, Geschäftsführer der Psychosozialen Zentren Tirol, und Hans Schantl, Leiter des PSZ Osttirol, am Dienstag, 10. Oktober, für eine Bilanz.

„Der Tag der psychischen Gesundheit soll einmal mehr deutlich machen, dass es keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit gibt, wie es auch im Grundsatzpapier der Weltgesundheitsorganisation steht. Seitens des Landes ist es uns wichtig, für Menschen mit psychischen und psychosozialen Belastungen zeitnahe und kostenlose Beratung ohne Hürden zu ermöglichen. Es kann jede und jeden von uns treffen, in eine psychische Ausnahmesituation zu geraten – niemand muss damit jedoch alleine fertig werden. Die Psychosozialen Zentren stellen sicher, dass betroffene Personen und deren Angehörige rasch und bedarfsgerecht beraten und versorgt werden. Es freut mich, dass die Beratungsstelle in Lienz von der Bevölkerung gut angenommen wird und damit zahlreiche Menschen in Osttirol schnelle und niederschwellige Hilfe und Unterstützung bekommen“, betont Landesrätin Eva Pawlata. Die Psychosozialen Zentren Tirol werden vom Land Tirol jährlich mit insgesamt rund 2,4 Millionen Euro gefördert.

„Reden wir darüber“

„Wir wissen, dass es dreimal mehr Suizidopfer als Verkehrstote gibt und jeder dritte Mensch im Verlauf seines Lebens von einer psychischen Krankheit betroffen ist. Dennoch ist über eigene Krisen zu sprechen vielfach tabu: Oft fehlt das Wissen darüber, dass man psychische Krankheiten gut behandeln kann und sich in Krisen schnell unterstützen lassen sollte. Außerdem wissen viele nicht genau, wohin sie sich wenden können. Hier kommen die Psychosozialen Zentren ins Spiel: Wir nehmen uns Zeit und klären in einem ersten Schritt die Ausgangslage, sind für entlastende Gespräche da und bieten Raum, um Handlungsstrategien zu entwickeln“, informiert Geschäftsführer Michael Wolf.

„Das PSZ Osttirol hat sich bereits als Beratungsstelle für Hilfesuchende etabliert. Zu uns kommen Menschen mit den unterschiedlichsten Belastungen und Problemlagen – sowohl junge als auch ältere Personen. Allen gemeinsam ist, dass sie zeitnah eine kompetente Beratung und Entlastung benötigen, um chronische Erkrankungsverläufe oder weitere soziale Probleme zu verhindern. Um auf die jeweiligen Ausgangslagen zu reagieren, sind verschiedene weiterführende Maßnahmen notwendig. Gemeinsam mit dem 4-köpfigen multidisziplinären Team vor Ort suchen wir geeignete weiterführende Hilfen und Behandlungen“, berichtet Standortleiter Hans Schantl.

Ein Erstberatungstermin kann nach vorheriger telefonischer Terminvereinbarung unter 050 500 oder unter www.psz.tirol vereinbart werden. Die Beratungsstelle in der Maximilianstraße 20 in Lienz ist von Montag bis Freitag, jeweils von 9.00 bis 14.00 Uhr, geöffnet.

 

Text: Redaktion, Foto: PSZ Osttirol

11. Oktober 2023 um