Tirol: Tigermücke wird weiterhin überwacht

In Osttirol wurde eine einmalige Eiablage am Speicher Tassenbach festgestellt. Der Fund bestätigt, dass Tigermücken auch in unsere Region eingeschleppt werden.

In den letzten Jahrzehnten ist diese Mückenart weltweit durch Warentransporte und Reisetätigkeiten verschleppt worden. Sie verbreitet sich seit den 1990er-Jahren auch in Europa. Die asiatische Tigermücke ist eine ursprünglich in den süd- und südostasiatischen Tropen und Subtropen beheimatete Stechmückenart. Sie kann Überträger von Viren wie der Zika-, Chikungunya- und Dengue-Virus sein, die primär in den Tropen und Subtropen vorkommen. Somit kann der Stich der Tigermücke durch Übertragung der Erreger Erkrankungen beim Menschen auslösen. Hierzulande sind auf diese Weise ausgelöste Erkrankungen bislang aber nur bei Fernreisenden bekannt.

2016 wurde in Nordtirol erstmals eine isolierte Eiablage an einem Autobahnrastplatz in Fahrtrichtung Norden festgestellt, wo sich allerdings die asiatische Tigermücke nicht weiter niederließ. 2017 erfolgte im Unterinntal erstmals eine Reihe von Eiablagen mit teilweise erheblicher Gelegezahl. Dies ist weiterhin kein Hinweis auf die Etablierung der Tigermücke in Nordtirol, aber die Verteilung der Fundorte sowie der Zeitpunkt des Auftretens schließen, so die Experten, eine anlaufende Sesshaftwerdung nicht aus. Laufende Untersuchungen des Landes Tirol werden im kommenden Jahr zeigen, ob sich der Bestand tatsächlich halten kann.

Asiatische Tigermücken kommen in städtischen wie ländlichen Gebieten vor. Die Insekten sind bereits in Südtirol bis in den Raum Bozen vertreten. Auch bei diesen Beständen konnten, ebenso wie den anderen Tiroler Landesteilen, keine für den Menschen krankmachenden Viren nachgewiesen werden. In Osttirol wurde eine einmalige Eiablage am Speicher Tassenbach im Gemeindegebiet Strassen festgestellt. Der Fund bestätigt, dass Tigermücken aus Südtirol und dem Trentino eingeschleppt werden und hier lange genug überleben, um Eier abzulegen.

Tigermücken legen ihre Eier bevorzugt in kleine Wasseransammlungen in Astlöchern oder Blattachseln von Pflanzen. In der städtischen Umgebung sind es meist verstopfte Regenrinnen, Gullis oder mit Wasser gefüllte Behälter wie Regentonnen, Blumenvasen, Pflanzenuntersetzer, Eimer, Dosen, Flaschen oder Gläser. Besonders attraktiv für die Eiablage sind im Freien gelagerte Autoreifen. Eier können Trockenheits- und Kälteperioden überdauern, brauchen aber Wasser zur Entwicklung. Diese dauert bis zu zwei Wochen. Eingeschleppte Mücken sollten daher in der warmen Jahreszeit so wenig wie möglich geeignete Brutplätze finden: Alle Möglichkeiten zu kleinen Wasseransammlungen sollten daher in den privaten Gärten wie auch in öffentlichen Bereichen vermieden werden.

Text: Redaktion, Foto: Osttirol heute

10. Dezember 2017 um