Telefonische Gesundheitsberatung in Tirol ab Herbst 2019

Vor Kurzem fiel in Innsbruck der Beschluss zur tirolweiten Einführung der telefonischen Gesundheitsberatung unter der Kurzwahlnummer 1450.

Die Tiroler Gesundheitsverantwortlichen folgen damit dem Beispiel Niederösterreichs, wo sich die telefonische Gesundheitsberatung schon im Vorjahr bewährt hat. Für dieses Pilotprojekt liegen nun auch erste Evaluierungsergebnisse vor. Die häufigsten Anfragen, so die Analyse der Daten, bezogen sich auf Beschwerden wie Erbrechen, Schwindel, Kopfschmerzen und Rückenschmerzen. Die meisten PatientInnen riefen zwischen 8.00 und 9.00 Uhr sowie zwischen 17.00 und 20.00 Uhr an. Besonders viele Anfragen gingen am Samstag ein. Die durchschnittliche Beratungsdauer betrug 13 Minuten. Rund fünf Prozent der AnruferInnen wurden direkt an die Notfallrettung weitergegeben, meistens genügte jedoch die direkte Vermittlung an einen niedergelassenen Arzt.

In Tirol werden unter der neuen Hotline (Kurzwahlnummer 1450) ab Herbst rund um die Uhr geschulte Gesundheits- und KrankenpflegerInnen in der Leitstelle Tirol in der Hunoldstraße in Innsbruck erreichbar sein. Die im Schichtbetrieb tätigen MitarbeiterInnen geben medizinische Verhaltensempfehlungen bzw. beraten über die weitere Vorgangsweise. Damit kann den Anrufern geholfen werden, die Dringlichkeit ihres Gesundheitsproblems abzuschätzen und einzustufen. Akute Fälle werden direkt an die Rettung, nicht akute an eine ärztliche Ordination oder an ein Krankenhaus weitergeleitet. Durch diese Beratungsleistung ersparen sich die Patienten möglicherweise stundenlange Wartezeiten in einer Ambulanz.

Die telefonische Gesundheitsberatung bzw. Hilfe rund um die Uhr soll das bereits bestehende Angebot von Notfallambulanzen in den Krankenhäusern sowie der ärztlichen Bereitschaftsdienste durch Hausärzte für Randzeiten und an Wochenenden komplettieren. Für tiefergreifende medizinische Fragen werden den Gesundheits- und Krankenpflegepersonen eigene HintergrunddienstärztInnen zur Verfügung stehen.

Bund, Land und Sozialversicherung tragen die geschätzten jährlichen Kosten der telefonischen Gesundheitsberatung „1450“ in der Höhe von einer Million Euro gemeinsam.

 

Text: J. Hilgartner, Foto: Fotolia

04. Januar 2019 um