SGS Defereggental-Kals nimmt an Hospiz- und Palliativ-Projekt teil

MitarbeiterInnen des Sozial- und Gesundheitssprengels Defereggental-Kals bilden sich bei dreitägigen Workshops in Sachen Hospizkultur und Palliative Care weiter.

Den MitarbeiterInnen des SGS Defereggental-Kals wurde am Mittwoch, 29. November, im Kultursaal Hopfgarten i.D. das Projekt „HPC Mobil – Hospizkultur und Palliative Care in der Mobilen Hauskrankenpflege“ vorgestellt. „Unser Sprengel nimmt gemeinsam mit drei Nordtiroler Einrichtungen – eine im Bezirk Kufstein und zwei im Bezirk Kitzbühel – an diesem Projekt teil, das heuer vom Land Tirol und der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft gestartet wurde“, so Bgm. Markus Tönig, Obmann des SGS Defereggental-Kals, einleitend.

HPC Mobil bedeutet, den vielfältigen Themen des Alters und Sterbens Raum zu geben und dementsprechend bedarfsgerecht zu handeln. „Neben dem fachlichen Know-how geht es bei der Begleitung von Kranken und Sterbenden vor allem auch um die Auseinandersetzung mit Werten und Haltungen und darum, dass ich den Menschen mit Achtsamkeit, Wertschätzung und Respekt begegne“, erklärte Projektleiterin Sylvia Jöbstl von der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft.

Wenn man Menschen fragt, wo sie ihre letzten Lebenstage verbringen möchten, nennt ein Großteil sein Zuhause. Wunsch und Wirklichkeit gehen aber weit auseinander: In Österreich sterben rund 70 Prozent in Krankenhäusern, Wohn- und Pflegeheimen und anderen Einrichtungen. „In Tirol sterben etwa 25 Prozent der Menschen zu Hause, weitere 25 Prozent in Wohn- und Pflegeheimen und etwa 42 Prozent in Krankenhäusern. Wir wollen möglichst vielen Menschen das Sterben zu Hause ermöglichen und haben deshalb dieses Projekt gestartet“, so Jöbstl.

„Sterben daheim, DU bis nicht allein“ – dieses Motto haben die MitarbeiterInnen des SGS Defereggental-Kals für das Projekt gewählt. „Im Rahmen des zweieinhalbjährigen Prozesses ist es unser Ziel, zusammen mit den KlientInnen, den An- und Zugehörigen, den HausärztInnen, dem Mobilen Palliativteam, dem Krankenhaus, den Wohn- und Pflegeheimen, den ehrenamtlichen HospizbegleiterInnen und weiteren Beteiligten eine Organisationskultur zu entwickeln, die für die Betreuung und Begleitung von Menschen in der letzten Lebensphase förderlich sind“, erklärte SGS-Geschäftsführer Anton Mietschnig.

Im Rahmen von dreitägigen Workshops werden – begleitet von MitarbeiterInnen der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft – Ideen, Wünsche und Anregungen gesammelt. Zusammen mit der internen Projektbegleitung im Sprengel werden dann Arbeitspakete geschnürt, die von einzelnen Gruppen erarbeitet werden.

„Es geht uns insbesondere darum, Lebensqualität zu ermöglichen – für die Kranken und Sterbenden genauso, wie für die Angehörigen. Die Bedürfnisse und Wünsche der Pflegebedürftigen sollen festgehalten werden, und wir entwickeln gemeinsam einen Betreuungsplan und Vorsorgedialog“, erklärte Projektbegleiter Philipp Moll.

Ziel ist es, dass mindestens 80 Prozent der SGS-MitarbeiterInnen an den Workshops teilnehmen. „In unserem Sprengel waren alle MitarbeiterInnen sofort vom Projekt begeistert – 100 Prozent wollen an den Workshops teilnehmen. Wir möchten vor allem auch gemeinsame Themen finden und uns fragen, was schon gut funktioniert und was noch verbessert werden könnte. In Zusammenarbeit mit der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft soll auch ein Ideenspeicher angelegt werden“, informierte Geschäftsführer Anton Mietschnig.

 

Text: Raimund Mühlburger, Foto: Osttirol heute/Mühlburger

30. November 2023 um