Bachelorstudium „Gesundheits- und Krankenpflege“ künftig auch in Lienz

Mit dem Bachelor im Fachhochschul-Studiengang „GuK-Pflege“ abschließen: Das ist künftig in Innsbruck und fünf weiteren Studienstandorten in Tirol möglich.

Gesundheits- und Pflegelandesrat Bernhard Tilg präsentierte gestern, gemeinsam mit Walter Draxl, Geschäftsführer der FH Gesundheit, Ernst Schöpf, Gemeindeverbandspräsident, und Christa Them, Leiterin des Departments Pflegewissenschaft und Gerontologie UMIT, das neue, tirolweite Bachelorstudium.

Das sechssemestrige Bachelorstudium tritt künftig an die Stelle der Diplompflege-Ausbildung und wird unter der Leitung der FH Gesundheit als Rechtsträger in Kooperation mit der Privaten Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik (UMIT) sowie den regionalen Gesundheits- und Krankenpflegeschulen als regionale Studienstandorte angeboten. „Mit diesem Schritt wird der gehobene Dienst in Tirol akademisiert, was auch eine vertiefte Qualifikation in Verbindung mit einer Kompetenzerweiterung für die Bereiche der medizinischen Diagnostik und Therapie darstellt. Damit wollen wir den Bedarf an bestens qualifiziertem Fachpersonal decken und eine hochwertige und flächendeckende Gesundheits- und Pflegeversorgung für die Tiroler Bevölkerung gewährleisten“, verweist LR Tilg auf das Angebot, das ab Herbst 2018/2019 an den ersten Studienstandorten in Innsbruck und Schwaz installiert wird. „Gerade die Möglichkeit der regionalen Ausbildung in Reutte, Zams, Schwaz, Kufstein und Lienz sichert nicht nur die sehr gute Gesundheits- und Pflegeversorgung in den Tiroler Bezirken und Gemeinden, sondern bietet auch vielen jungen Tirolerinnen und Tirolern eine wohnortnahe und moderne Ausbildung im Bereich der Pflege mit hohem Zukunftspotenzial“, so Gemeindeverbandspräsident Präsident Schöpf.

Im Rahmen des Akkreditierungsverfahrens, welches im Herbst 2017 eingeleitet wurde, hat die Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria (AQ Austria) alle vorgesehenen Standorte besucht und als geeignet beurteilt: Dass diese Ausbildung dezentral absolviert werden kann, bringt viele Vorteile mit sich. Nicht nur das fachliche Praxiswissen, sondern auch das regionale Know-How sind für eine bestmögliche Versorgung der Bevölkerung ausschlaggebend. So kennen beispielsweise die Bezirkskrankenhäuser den regionalen Bedarf, bilden Pflegende dementsprechend aus und können Abwanderungstendenzen von qualifiziertem Personal entgegenwirken. „Mit dem neuen Studium anstelle des Diploms wird der Pflegeberuf massiv gestärkt und international vergleichbar. Mit einheitlichem Curriculum sind Bildungsabschlüsse transparent verständlich, und eine hohe Qualität wird gewährleistet“, sagt Christa Them von der UMIT.

Das Ziel der im Jahr 2016 beschlossenen GuK-Bundesgesetzesnovelle ist es, bis zum Jahr 2024 bundesweit den FH-Bachelor-Studiengang im Bereich der Pflege umzusetzen. „Die Pflege ist mit mehr als 11.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Tirol die größte Berufsgruppe im Gesundheitssystem. Die Pflegerinnen und Pfleger leisten tagtäglich einen wertvollen und unverzichtbaren Beitrag bei der Versorgung im Gesundheits- und Pflegebereich. Umso mehr ist zu begrüßen, dass die Ausbildungsmöglichkeiten erweitert werden“, so Landesrat Tilg abschließend.

 

Das Bachelorstudium „Gesundheits- und Krankenpflege“ ist künftig an folgenden regionalen Pflege-Ausbildungseinrichtungen möglich:
Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe der Tirol Kliniken in Innsbruck und Hall, Gesundheits- und Krankenpflegeschule am Krankenhaus St. Vinzenz in Zams, Gesundheits- und Krankenpflegeschule am Bezirkskrankenhaus Reutte, Gesundheits- und Krankenpflegeschule am Bezirkskrankenhaus Schwaz, Gesundheits- und Krankenpflegeschule am Bezirkskrankenhaus Kufstein, Gesundheits- und Krankenpflegeschule am Bezirkskrankenhaus Lienz. Allein in Innsbruck sind 102 Studienplätze pro Semester vorgesehen, an allen anderen Standorten sind es 32 pro Einschreibungsintervall. Bereits im Jahr 2021/2022 werden über 1.100 Studierende tirolweit das GuK-Bachelorstudium absolvieren können.

Aufnahmerhythmus: zwei Mal jährlich in Innsbruck, jährlich in Kufstein, Schwaz und Zams, zweijährig in Lienz und Reutte. Studiengangsdaten: ECTS: 180, Studiendauer: 6 Semester, Studienform: Vollzeit. Abschluss: Befähigung zur Ausübung des Berufes mit der Führung der Berufsbezeichnung „Diplomierte/r Gesundheits- und KrankenpflegerIn” (vgl. § 27 Abs. 1 Z. 3, § 28 Abs. 2 GuKG) sowie des akademischen Grades „Bachelor of Science in Health Studies“.

 

Text: Redaktion, Foto: Osttirol heute

25. Juli 2018 um