Notarztverband: Osttiroler Ärzte bundesweit Vorreiter

Laut Dr. Gernot Walder funktioniert das Notarztsystem im Isel-, Defereggen- und Pustertal hervorragend – mehr als 5 000 Anfragen seit Jänner 2013.

Abgestimmt auf die besonderen Gegebenheiten im Bezirk wurde im Juli 2011 in Osttirol ein gemischtes Notarzt-System installiert. Während in den Tälern niedergelassene Ärzte die Notarztdienste ausüben, gibt es im Lienzer Talboden eine spitalsorientierte Lösung über das Rote Kreuz. Die Notärzte der Talschaften haben sich 2011 als Verein in der „Bezirksgruppe Osttirol des Tiroler Notarztverbandes“ zusammengeschlossen und konnten sich auch ISO-zertifizieren.

Seit 1. Dezember 2012 kann man den jeweils diensthabenden Notarzt im Isel-, Defereggen- und Pustertal durchgehend unter einer fixen Nummer telefonisch erreichen. Koordiniert wird das System in den Osttiroler Tälern von Dr. Gernot Walder, der von Beginn an an der Neustrukturierung an führender Stelle mitgearbeitet hat. Er berichtet, dass das Modell in Osttirols Tälern ausgezeichnet funktioniert. „Im Gegensatz zum Modell in Wien und Niederösterreich, bei dem Krankenpfleger als Ansprechpartner fungieren und die Patienten an eine geeignete Versorgungseinrichtung weiterverweisen, wird die Versorgung in Osttirol aus einer Hand sichergestellt“, betont Walder. Man erreiche über die Telefonnummern stets einen Arzt, der auch über die notwendige Erfahrung und Ausrüstung verfügt, um dringliche Fälle sofort vor Ort oder in der Praxis behandeln zu können.

 

Ärztlicher Bereitschaftsdienst - Osttiroler Pustertal Tel. 0664/1559920, Iseltal 0664/1559971, Defereggental 0664/1559963 oder im Internet unter www.notarztverband.at

Ärztlicher Bereitschaftsdienst: Osttiroler Pustertal Tel. 0664/1559920, Iseltal 0664/1559971, Defereggental 0664/1559963 oder im Internet unter www.notarztverband.at

Die Osttiroler Ärzte haben mit dem Notarzt-System gerade für schwer erreichbare Regionen ein sehr robustes Primärversorgungsnetzwerk aufgebaut, das sich auch unter schwierigsten Wetterverhältnissen – wie im letzten Winter – bewährt hat. „Wenn es der Politik mit der Förderung des niedergelassenen Bereiches ernst ist, muss man genau solche Initiativen und Kooperationsmodelle der niedergelassenen Ärzte fördern, statt Parallelstrukturen aufzubauen“, sind Dr. Anton Huber (Systemleiter des Iseltales) und Dr. Gernot Walder (Systemleiter des Pustertales) überzeugt. Der Notarztverband für Osttirols Täler könne hierfür als Beispiel dienen.

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Brunner Images

 

18. Juli 2014 um