Neues Nachschlagewerk von Siegfried Klammsteiner zum Thema „Pflege daheim”

Das Buch „Betreuung zu Hause” wird am 24. April in der Buchhandlung Tyrolia in Lienz vorgestellt. Wir sprachen mit Siegfried Klammsteiner über Inhalt und Zielsetzung.

Herr Klammsteiner, Sie sind Geschäftsführer der Pflegedienst ISL gemeinnützige GmbH. Wann und mit welcher Zielsetzung wurde das Unternehmen gegründet?

Die Idee zur Gründung des Pflegedienstes für die 24-Stunden-Betreuung in Österreich ist in Deutschland entstanden. Unsere Familie hat dort gelebt, und ich selbst habe dort in einem deutschen 24-Stunden-Dienst mitgearbeitet. Im Sommer 2000 sind wir von Frankfurt nach Lienz umgezogen, verbunden mit der Zielsetzung, in Österreich eine 24-Stunden-Betreuung zu etablieren. Im September 2000 waren alle Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen, so dass der Pflegedienst ISL, zu Beginn mit  Unterstützung des deutschen Partners, seine Arbeit in Österreich aufnehmen konnte.

Nur wenige PersonenbetreuerInnen, die in Österreich tätig sind, haben eine einschlägige Ausbildung. Um hier Abhilfe zu schaffen, wurde die ISL-Akademie ins Leben gerufen.Was wird angeboten?

Für Kräfte aus den neuen EU-Ländern ist die Pflege- und Betreuungstätigkeit nur selten die erste Berufswahl. Aus diesem Grund haben wir im Jahr 2007 die ISL-Akademie gegründet und im Laufe der Zeit zwei Lehrgänge entwickelt, die den gesamten Tätigkeitsbereich in der Personenbetreuung abdecken. Der Basiskurs bezieht sich auf die Betreuungstätigkeiten, der Weiterführungskurs auf jene pflegerischen Tätigkeiten, die sie durchführen dürfen, wenn diese von einer Pflegefachkraft oder einem Arzt  delegiert werden.

Diese Lehrgänge waren offensichtlich auch die Basis für das nun neu erschienene Buch. Seit wann wurde daran gearbeitet?

Das aktuelle Handbuch „Betreuung zu Hause“ deckt jene Tätigkeiten ab, welche die PersonenbetreuerInnen laut Gesetz eigenverantwortlich durchführen dürfen. Im Laufe der Zeit hat sich ein Team von Referenten für unsere Kurse herausgebildet, mit denen wir die Idee, ein Handbuch zu erstellen, entwickelt haben. Ausgangspunkt war dabei das Skriptum für Personenbetreuung, das von der Arbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt im Jahr 2008 im Auftrag des Sozialministeriums ausgearbeitet wurde.Wir haben es um zwei Themen erweitert, aktualisiert und ergänzt.

Was ist die Grundintention des Handbuches und an wen richtet es sich?

Nicht allen BetreuerInnen ist bewusst, welches Mindestmaß an Verständnis und Wissen für diese Arbeit notwendig ist, um im Alltag nicht überfordert zu sein. Unsere Publikation soll als Nachschlagewerk, als Handwerkszeug für die Aufgaben im Betreuungsalltag dienen.

Was war Ihnen und den MitautorInnen bei der inhaltlichen Gestaltung wichtig?

Eine große Herausforderung bedeutete es, den Bogen zwischen den Anforderungen in der Praxis und dem Niveau der Vorkenntnisse, welche die BetreuerInnen im Durchschnitt mitbringen, zu spannen. Unser Ziel war es, kein weiteres Fachbuch für die Pflege, sondern ein Nachschlagewerk, bezogen auf die Situationen und Umstände, wie sie sich in der Personenbetreuung darstellen, herauszugeben. Wir haben versucht, es so zu gestalten, dass man auch ohne große fachliche Vorkenntnisse in der Praxis möglichst viel davon profitieren kann.

Warum kann das neue Handbuch nicht nur Pflegerinnen, sondern auch pflegenden Angehörigen nützen?

Angehörige, meistens Frauen, werden oft von einem Tag auf den anderen zu Pflegerinnen, ohne dies als Beruf gelernt zu haben. Gerade auch diese Zielgruppe kann in unserem Handbuch viele wertvolle Tipps und Informationen finden.

Wo ist das Buch erhältlich?

Das Handbuch „Betreuung zu Hause“ ist in allen Buchhandlungen erhältlich oder kann bei uns per Telefon (04852-71486) oder per Mail (isl@pflege-rundum.at) bestellt werden. Es kostet inklusive Versand 18,50 Euro. Wer sich näher dafür interessiert, der ist herzlich zur Buchpräsentation am 24.
April 2019 um 19.00 Uhr in der Tyrolia-Buchhandlung in Lienz eingeladen.

 

 

Interview: Josef Hilgartner, Fotos: Martin Lugger

21. April 2019 um