LR Bernhard Tilg: „Trotz Bettenabbau wird Versorgungsleistung am BKH Lienz besser!“

Integrierte Versorgungskonzepte, mehr tages- und wochenklinische Strukturen und eine Zentrale Ambulante Erstversorgungseinheit sollen das Spital zukunftsfit machen.

Von den derzeit 372 systemisierten Betten am Bezirkskrankenhaus Lienz sollen am Ende der Reform 306 übrig bleiben. „Die Tiroler Spitalsreform ist auf Schiene. Im Rahmen eines umfassenden Prozesses wurde für die einzelnen Standorte ein für die regionale Versorgung maßgeschneidertes Konzept aufgesetzt. Das Lienzer Krankenhaus wird im Zuge dieser Reformmaßnahmen aufgewertet und eines der modernsten Bezirkskrankenhäuser Österreichs”, so Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg bei einem Pressegespräch am Dienstag, 4. Juni, bei dem er gemeinsam mit dem Obmann des Gemeindeverbandes Bezirkskrankenhaus Lienz, Bgm. Andreas Köll, und dem ärztlichen Direktor Martin Schmidt die Ergebnisse der Tiroler Spitalsreform präsentierte.

 

LR Bernhard Tilg: „Die Zentrale Ambulante Erstversorgungseinheit wird für Patientinnen und Patienten kürzere Wartezeiten sowie eine gezielte Behandlung im Bereich der allgemeinmedizinischen Versorgung bieten. Osttirol soll zur österreichweiten Referenzregion werden, indem integrierte und sektorübergreifende Versorgungskonzepte sowie neue Pflegeformen etabliert werden. Die Neugestaltung bringt mit einem erweiterten Fächerspektrum eine maßgebliche Aufwertung mit sich, damit den medizinischen und pflegerischen Herausforderungen der Zukunft entsprochen werden kann.”

 

„Durch den Ausbau von tages- und wochenklinischen Angeboten sowie innovative, integrierte Konzepte in den Bereichen Behandlungspfad, Schlaganfall, Diabetes, Herzinsuffizienz sowie Palliativ- und Hospizversorgung gehen wir auch in Osttirol neue Wege”, so Tilg. Die Vernetzung von Gesundheit und Pflege sei laut Gesundheitslandesrat ein entscheidender Faktor des Strukturplans Pflege, um die Verzahnung von Pflege- und Betreuungsleistungen mit den medizinischen Versorgungsstrukturen optimal an den künftigen Versorgungsbedarf anpassen zu können. Geplant ist auch eine ambulante Erstversorgungseinheit, die mit einem 24-Stunden-Service an sieben Tagen in der Woche zur Verfügung steht.

 

v.l.n.r.: Martin Schmidt (Ärztlicher Direktor), LR Bernhard Tilg, Verbandsobmann Bgm. Andreas Köll

 

Von einem „guten Tag für das Bezirkskrankenhaus Lienz” sprach Verbandsobmann Bgm. Andreas Köll. „Unser Krankenhaus hat aus zwei Gründen eine Sonderstellung: erstens, weil es am weitesten von  jeder anderen Schwerpunktklinik entfernt ist, und zweitens, weil wir neben der Innsbrucker Klinik den höchsten Anteil an Gastpatienten versorgen”, so Köll. Für alle derzeitigen Abteilungen bleibe der Abteilungsstatus erhalten. „Mit dem vorliegenden Maßnahmenpaket wird das Leistungsspektrum ausgeweitet. Es ist eine große Auszeichnung für Osttirol, dass am BKH Lienz ein österreichweites Referenzmodell für neue Behandlungswege geschaffen wird. Außerdem sollen im Bezirk drei Primärversorgungszentren in Form eines Netzwerkes eingerichtet werden”, berichtete der Verbandsobmann.

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Martin Lugger, Osttirol heute/Mühlburger

04. Juni 2019 um