Internationaler Tag der Ersten Hilfe: Im Notfall das Richtige tun

Pro Jahr erleiden in Österreich ca. 12.000 Personen einen unerwarteten Herz-Kreislauf-Stillstand. Rasche Hilfe ist für das Überleben entscheidend. Mit dem „Internationalen Tag der ersten Hilfe” will man daran erinnern und das Bewusstsein dafür stärken.

2019 findet der „Internationale Tag der ersten Hilfe“ am 14. September statt. Ziel des weltweiten Aktionstages ist es, die Bedeutung fachgerechter Nothilfe bei Unfällen und Katastrophen in den Köpfen der Menschen zu verankern. Der „Tag der Ersten Hilfe” wurde im Jahr 2000 von der Internationalen Förderation der Rotkreuz- und Halbmond-Gesellschaften initiiert. Seitdem wird er in über 150 Ländern jeweils am zweiten Samstag im September begangen.

 

 

Am Bezirkskrankenhaus Lienz sorgt ein interdisziplinäres Team dafür, dass Ärzte, Pflegepersonal sowie nicht-medizinische MitarbeiterInnen bei regelmäßig stattfindenden Schulungen ihr Wissen um das richtige Handeln im Notfall erweitern bzw. auffrischen können. Über das Projekt „Just do it“ sichern die Reanimations-Instruktoren des BKH Lienz zusätzlich, in Kooperation mit Rotem Kreuz und Jugendrotkreuz, eine entsprechende Erste Hilfe-Ausbildung an Schulen im Bezirk. Die Sicherheit, einen Notfall zu erkennen und auch entsprechend zu reagieren, möchten die Reanimations-Instruktoren des BKH Lienz aber auch an die „Menschen draußen“ – an die Osttiroler Bevölkerung – weitergeben. „Studien zeigen, dass in Österreich nur 10 bis 15 Prozent der Notfallzeugen versucht, eine Basisreanimation zu leisten. Aus Unsicherheit zögern viele oder tun gar nichts. Den meisten ist nicht bewusst, dass ein Herz-Kreislauf-Stillstand ein absoluter Notfall ist, dessen zeitliche Dynamik auch den leistungsfähigsten Rettungs- und Notarztdienst überfordert. Das Gehirn stirbt, ohne Herzdruckmassage, nach etwa fünf Minuten. Professionelle Hilfe naht in Österreich jedoch im Durchschnitt etwa nach 8 bis 10 Minuten. Diese zeitliche Lücke kann nur durch die Laienreanimation geschlossen werden!“, hält dazu OA Dr. Senfter von der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin  fest. Aus diesem Grund ist es ihm wichtig, zu betonen, dass man grundsätzlich nichts falsch machen kann, … „außer nichts zu tun!“

Beherztes Eingreifen kann Leben retten

Ein Ersthelfer vor Ort kann also der Patientin/dem Patienten mit seinem Eingreifen die überlebensnotwendige Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes verschaffen. „Wenn man festgestellt hat, dass die/der Betroffene nicht mehr reagiert und atmet, sollte man als erstes den Notruf 144 wählen und dann sofort mit einer Herzdruckmassage beginnen, die bis zum Eintreffen des Notarztes ununterbrochen durchgeführt werden sollte. Den idealen Takt für eine Wiederbelebung gibt übrigens der Radetzkymarsch vor. Bestens eignet sich dafür auch ´Staying alive´von den Bee Gees. Dementsprechend sollte man – mit verschränkten Handballen fünf bis sechs Zentimeter tief, 100 bis 120 Mal pro Minute auf die Mitte des Brustkorbes des Betroffenen drücken – und dies so lange, bis professionelle Hilfe eintrifft”, so OA Dr. Alfred Senfter. Wenn man geübt ist, sollte man zusätzlich zur Herzdruckmassage Beatmungen durchführen. Das dafür notwendige Grundwissen kann man sich im Rahmen eines Erste Hilfe-Kurses beim Roten Kreuz aneignen. Dr. Senfters Appell: „Lernen Sie Erste Hilfe, besuchen Sie den nächsten Kurs. Denn je mehr Menschen über Wiederbelebung Bescheid wissen, und ihr Wissen auch einsetzen, desto höher ist die Zahl derer, die das Krankenhaus lebend erreichen und dieses im besten Fall mit einer guten Lebensqualität wieder verlassen können!“

Nähere Infos, was bei einer Reanimation durch Laien wichtig ist, erhält man HIER!

 

Text: E. Hilgartner, Fotos: Adobe Stock und Brunner Philipp

13. September 2019 um