Tirol: Aktuell 57 PatientInnen auf Intensivstationen

30 Millionen Euro will das Land Tirol in medizinische Ausrüstung investieren. Die Anzahl der Intensiv-PatientInnen steigt weiter an. Erstes Corona-Todesopfer im Bezirk Lienz.

„Wurden bisher 600.000 Schutzmasken und 15.000 Schutzanzüge ausgeliefert, werden ab morgen, Mittwoch, weitere 1,3 Millionen Schutzmasken und 20.000 Schutzanzüge sowie Einmal-Material wie Handschuhe zur Auslieferung gelangen“, so Landeshauptmann Günther Platter heute in einer Pressekonferenz. Es sei jetzt schon eine erkennbare Lehre aus der Coronavirus-Krise, dass nicht die gesamte Herstellung von bestimmten Produkten aus Europa ausgelagert werden sollte, um in Krisenzeiten einen schnelleren Zugriff darauf zu haben.

Dass in den vergangenen 24 Stunden eine erste positive Entwicklung in der Krankenstatistik abzulesen war, ist für den Landespolitiker ein erster Schritt in die richtige Richtung: „Die in Tirol getroffenen strikten Maßnahmen zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus wirken. Es ist aber ein Gebot der Stunde, diese Maßnahmen auch weiterhin aufrecht zu erhalten – die heutige Entwicklung soll uns motivieren, an den Maßnahmen und unseren Selbsteinschränkungen festzuhalten. Deshalb ersuche ich alle Tirolerinnen und Tiroler, weiterhin die sozialen Kontakte auf das absolute Minimum zu reduzieren und damit einen wesentlichen Beitrag zur weiteren Verhinderung der Verbreitung des Coronavirus zu leisten.“

Anzahl Intensiv-PatientInnen weiter im Steigen

Während es heute, 31.3.2020, erstmals weniger Neuerkrankungen gab, werden aktuell 218 am Coronavirus erkrankte Personen stationär in den Tiroler Spitälern behandelt, was einer Steigerung um 5 PatientInnen gegenüber gestern bedeutet. 57 Patienten werden intensivmedizinisch betreut, 53 dieser 57 werden beatmet. „Unsere klinischen Erfahrungen zeigen, dass ein Großteil der Infizierten – rund 80 Prozent – milde Krankheitsverläufe zeigen. Bei einem geringen Prozentsatz der am Coronavirus erkrankten Personen tritt nach einer Woche im Zuge eines sich verschlechternden Gesundheitszustands Atemnot auf“, informiert dazu Günter Weiss, Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin in Innsbruck. Deshalb gelte es für PatientInnen zuhause in Quarantäne, ihren Gesundheitszustand genau zu beobachten und sich bei plötzlichen Verschlechterungen wie auftretenden Atembeschwerden sofort an die Hausärztin bzw. den Hausarzt zu wenden. „Bisher gibt es nur wenige Schließungen von Ordinationen. Die hausärztliche Versorgung in Tirol ist vollumfänglich sichergestellt“, so Artur Wechselberger, Präsident der Ärztekammer Tirol. Ab morgen, Mittwoch, erhalten 1.300 Arztpraxen weitere Pakete an Schutzmaterial.

Vorgaben für Schutzmasken zum Eigengebrauch

Ab morgen, Mittwoch, werden zudem weitere medizinische Schutzmasken an die Tiroler Spitäler, HausärztInnen und Pflegekräfte ausgeliefert, die es in ihrer Arbeit mit Risikogruppen akut besonders benötigen. Bei Schutzmasken für den Eigengebrauch sollte man folgende Punkte besonders beachten: Schutzmasken, die aus 100 Prozent Baumwolle bestehen, sollten mindestens doppellagig sein und nach einmaliger Verwendung in der Waschmaschine mit über 60 Grad gewaschen werden.

Drei weitere Todesfälle in Tirol

Im Laufe des Tages sind drei weitere Personen am Coronavirus verstorben – im Bezirk Kufstein ein 81-jähriger Mann und eine 73-jährige Frau, beide mit Vorerkrankungen, und im Bezirk Lienz ein 68-jähriger Mann mit Vorerkrankungen. Somit erhöht sich die Zahl jener Todesfälle, die am Coronavirus erkrankt waren, auf insgesamt 22.

 

Text: Redaktion, Foto: AdobeStock/sudok1

31. März 2020 um