Werk von Lois Fasching prominent im MMM platziert

Die Skulptur von Sepp Innerkofler, die der Dölsacher Künstler für das Messner Mountain Museum Firmian geschaffen hat, steht zentral in der Ausstellung „Gebirge im Krieg“.

Andreas Hofer, Michael Gaismair, Oswald von Wolkenstein, Pfarrer Haspinger, Josef Speckbacher und Sepp Innerkofler – insgesamt sechs Skulpturen von Persönlichkeiten aus der Tiroler Geschichte hat der Osttiroler Bildhauer Lois Fasching im Auftrag von Bergsteiger-Legende Reinhold Messner mit seiner Kettensäge für die Ringmauer von Schloss Sigmundskron in Bozen geschaffen, das auch das Messner Mountain Museum (MMM) Firmian beherbergt. Entstanden sind die sechs Figuren in den Jahren 2009 bis 2011.

Die 230 cm hohe Skulptur des Sextener Bergführers, Gastwirtes und Standschützen Sepp Innerkofler stellte Ausstellungskuratorin Dr. Agathe Fischnaller als zentrale Figur der heurigen Ausstellung „Gebirge im Krieg 1915/2015″ in den Vordergrund. Sepp Innerkofler spielte zu Beginn des Gebirgskrieges in den Dolomiten eine bedeutende Rolle, weil er versuchte, den von den Alpini besetzten Gipfel des Paternkofels mit einer von ihm zusammengestellten Gruppe von Bergführern zurückzuerobern. Innerkofler fiel am 4. Juli 1915 am Paternkofel und wurde zum Mythos.

Lois Fasching mit Reinhold Messner vor der Ringmauer von Schloss Sigmundskron - im Hintergrund die Figur von Michael Gaismair.

Lois Fasching mit Reinhold Messner vor der Ringmauer von Schloss Sigmundskron – im Hintergrund die Figur von Michael Gaismair

Lois Fasching zur historischen Figur Sepp Innerkofler:
„Der Sepp Innerkofler ist so lange in meinem Kopf wie der I. Weltkrieg selber. Die Erzählungen meiner Großmutter, als ich noch ein Kind war, ließen ein idealisiertes Bild in mir entstehen – da der gute Kaiser mit seinen braven Soldaten, dort die bösen ,Walschen‘. Aus ihrer Sicht völlig logisch, ihre Informationen kamen nur von einer Seite. Der Wissensstand heute lässt mich die Dinge sehr viel differenzierter sehen und das Schicksal des Sepp Innerkofler als Opfer einer katastrophalen Führungsstruktur der österreichischen Armee erkennen. Auf jeden Fall lieferte er mir Stoff für eine Skulptur, in der ich mit sparsamen Attributen eine ganze Geschichte erzählen kann, nämlich die der Dolomitenfront im I. Weltkrieg. Mein ganzer Respekt gegenüber diesem Mann und natürlich gegenüber all diesen armen Teufeln, ob sie nun umkamen oder weiterlebten. Ich bin Reinhold Messner dankbar für den Vorschlag, diesen Mann im Skulpturenzyklus für sein Museum auf Sigmundskron einzubauen.“

Reinhold Messner thematisiert in der Ausstellung neben dem drei Jahre dauernden Stellungskrieg in den Dolomiten und am Ortler auch den dreißig Jahre langen Krieg zwischen Indien und Pakistan am Siachen-Gletscher im Karakorum.

Die Ausstellung läuft bis 8. November 2015 und ist täglich außer Donnerstag von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: MMM

 

30. Juli 2015 um