„ibis acam“: Beratung und Arbeitsplätze für die Jugend

Zum Tag der Arbeitslosen am 30. April stellte der sozialökonomische Betrieb „ibis acam“ seine Leistungen vor und thematisierte das Problem „Jugendarbeitslosigkeit“.

Das JuNet (Jugendnetzwerk) ist eine Beschäftigungs- und Beratungseinrichtung für arbeitssuchende Jugendliche und betreibt in Tirol sechs sozialökonomische Betriebe – eine Tischlerei, eine Landschaftsgärtnerei und an vier Standorten – so auch in Lienz – das OfficePlus mit Büro- und Grafikarbeiten. Gemeinsam mit Doris Batkowski, Regionalstellenleiterin des AMS (Arbeitsmarktservice) Lienz, thematisierten die Führungskräfte von „ibis acam“ zum Tag der Arbeitslosen am 30. April das Thema „Jugendarbeitslosigkeit“ und stellten den Betrieb vor.

„Wir sind der einzige Anbieter von Arbeitsplätzen für lehrstellensuchende Jugendliche in Osttirol. Im vergangenen Jahr waren 33 Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren bei uns beschäftigt. Von 21 abgeschlossenen Jugendlichen konnten rund 70% eine Lehrstelle finden“, erklärte Fachtrainerin Mag. Doris Niedrist. Ziel der Einrichtung ist es, Jugendlichen mit erschwerten Startbedingungen durch Berufsorientierung und Vermittlung von berufsbezogenen Qualifikationen eine Integration in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen.

Doris Batkowski: „Die Lehrstellen-Wünsche der Jugendlichen konzentrieren sich auf einige wenige Berufe. Wir vom AMS wollen gemeinsam mit dem Jugendnetzwerk  über die Vielfalt des Arbeitsmarktes und über die zahlreichen Jobchancen informieren."

Doris Batkowski: „Die Lehrstellen-Wünsche der Jugendlichen konzentrieren sich auf einige wenige Berufe. Wir vom AMS wollen gemeinsam mit dem Jugendnetzwerk auch über die Vielfalt an Möglichkeiten am Arbeitsmarkt informieren.“

„Es gibt verschiedene Problematiken, die Jugendliche beim Start in das Berufsleben behindern – soziale Auffälligkeiten, psychische und körperliche Krankheitsbilder, schwache schulische Leistungen in der Pflichtschule oder Lehr- bzw. Schulabbruch“, so AMS-Leiterin Doris Batkowski. 82 vorgemerkten Jugendlichen beim AMS Lienz stehen derzeit 114 gemeldete Lehrstellen gegenüber. „Es hängt natürlich ganz stark vom Betriebsinhaber ab, ob er einen Jugendlichen für die freie Lehrstelle auch aufnimmt, und es ist auch nicht jeder Jugendliche für jeden Beruf geeignet“, erklärte Batkowki, warum nicht alle vorgemerkten Jugendlichen an die Lehrbetriebe vermittelt werden können. Einen Überblick über Berufsmöglichkeiten und Jobchancen zu geben und bei beruflichen Startschwierigkeiten beratend zu unterstützen seien neben der Vermittlung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen Aufgaben der AMS-Jugendberatung.

Simone Lukasser: „Die Jugendlichen befinden sich nach der Pflichtschule grundsätzlich in einer sensiblen Phase ihres Lebens. Wir unterstützen sie beim Einstieg ins Berufsleben umfassend und wollen ihnen durch viel Kommunikation auch Scheu und Angst nehmen."

Simone Lukasser: „Die Jugendlichen befinden sich nach der Pflichtschule grundsätzlich in einer sensiblen Phase ihres Lebens. Wir unterstützen sie beim Einstieg ins Berufsleben umfassend und wollen ihnen durch viel Kommunikation auch Ängste nehmen.“

Auf den Arbeitsmarkt vorbereitet werden die Jugendlichen durch das Arbeitsverhältnis bei „ibis acam“. Die Einrichtung bietet aber auch Begleitung bei der Definition der beruflichen Zielsetzung und bei Bewerbungen, ohne dort beschäftigt zu sein. „Der Einstieg in das Berufsleben ist von entscheidender Bedeutung. Wir nehmen uns Zeit für die Jugendlichen, beraten sie nicht nur in beruflicher, sondern auch in persönlicher Hinsicht und sprechen auch Themen an, die sie sonst vielleicht mit niemandem diskutieren können“, betonte Job Coach Simone Lukasser.

Tobias aus St. Jakob vor von den Jugendlichen

Tobias aus St. Jakob vor von den Jugendlichen entworfenen und bedruckten T-Shirts mit Osttiroler Dialektwörtern

Am „ibis acam“-Standort in Lienz betreuen vier Fachtrainerinnen, eine Berufsausbildungsassistentin und Job Coach Simone Lukasser die Jugendlichen. Digital- und Textildrucke für verschiedene Auftraggeber sowie Bürodienstleistungen werden angeboten und ein Copy Shop betrieben. Auch grafische Arbeiten werden ausgeführt. Sehr beliebt sind beispielsweise auch von den Jugendlichen entworfene Taschen und T-Shirts, die mit Wörtern und Redewendungen in verschiedenen Osttiroler Dialekten bedruckt sind. Diese können neben vielen anderen kreativen Artikeln bei „ibis acam“ im Dolomitencenter in Lienz erworben werden.

Text und Fotos: Raimund Mühlburger

24. April 2014 um