An 10 neuralgischen Punkten wird 2014 verkabelt

LH Günther Platter traf sich am Freitag, 21. Februar, in der BH Lienz mit Bürgermeistern, der Bezirkshauptfrau und Vertretern der TINETZ, um Verkabelungen zu besprechen.

„Die Wünsche der BürgermeisterInnen konnten erfüllt und umfangreiche Verkabelungsmaßnahmen im Lesach-, Villgraten und Defereggental fixiert werden“, sagte der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter im Anschluss an ein „Gipfelgespräch“ zum Thema Stromverkabelung am Freitagvormittag, 21. Februar 2014, in der Bezirkshauptmannschaft Lienz. Das Thema Verkabelung wurde vakant, nachdem es nach den massiven Schneefällen und dem damit verbundenen Schneedruck zu tagelangen Stromausfällen – vor allem im Lesachtal – gekommen war. „Wir haben ein Paket in der Größenordnung von 2 Mio. Euro beschlossen, und ich ersuche die Vertreter der TINETZ die Baumaßnahmen rasch zu realisieren“, so Platter.

„Die Stromausfälle sind natürlich schmerzlich. Wir haben unsere Lehren daraus gezogen und uns überlegt, was wir zusätzlich tun können, um Stromausfälle bei derartigen Wetter- oder Katastrophenereignissen möglichst zu vermeiden“, so Dr. Bruno Wallnöfer, AR-Vorsitzender der TINETZ. Es sei ihm aber nicht nur die Verkabelung vor Ort wichtig, sondern die TIWAG wolle auch mit einem großindustriellen Gesamtsystem die Versorgungssicherheit möglichst gewährleisten. „50 Mio. Euro investiert die TINETZ jährlich in die Netzsicherheit, der weitere Bau- und Ausbau von Kraftwerken gehört hier genauso dazu“, betonte Wallnöfer.

Mit Bürgermeistern, der Bezirkshauptfrau und den Spitzen der TINETZ besprach der Landeshauptmann eine „Verkabelungsoffensive" im Lesach-, Villgraten und Defereggental

Mit Bürgermeistern, der Bezirkshauptfrau und den Spitzen der TINETZ besprach der Landeshauptmann eine „Verkabelungsoffensive“ im Lesach-, Villgraten- und Defereggental.

TINETZ-Vorstandsvorsitzender DI Franz Hairer erklärte anhand eines Planes die konkreten Verkabelungsmaßnahmen, die noch im Jahr 2014 in Osttirol umgesetzt werden sollen. Der Großteil betrifft das Lesachtal. Im Bereich Gostenwald in Obertilliach wird auf einer Strecke von rund 2 Kilometern das Stromkabel unter die Erde verlegt, auch in Untertilliach im Gebiet Aue wird verkabelt. „Außerdem errichten wir in der Gemeinde Kartitsch eine zusätzliche ferngesteuerte Trennstelle, zwei davon gibt es im Lesachtal schon“, so Hairer. Trennstellen ermöglichen das ferngesteuerte Umschalten bei Stromausfällen oder Netzproblemen. In Innervillgraten wird im Gebiet des Klamperplatzes ein Abschnitt verkabelt, und in Außervillgraten sollen zwei neue ferngesteuerte Trennstellen errichtet werden. „Außerdem wird im hinteren Defereggental zwischen Bad Grünmoos und Maria Hilf großzügig verkabelt“, so der Vorstandsvorsitzende.

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Bruno Wallnöfer wies darauf hin, dass das Bundesland Tirol bereits einen sehr hohen Verkabelungsgrad aufweise. „Wir können aber aus technischen – teilweise auch aus wirtschaftlichen – Gründen nicht flächendeckend verkabeln. Im Hochspannungsbereich können wir die Kabel sowieso nicht unter die Erde verlegen, und auch das Gelände muss für eine Verkabelung geeignet sein. Im besiedelten und verbauten Gebiet ist eine Verkabelung eher möglich, weil hier die Kabel beispielsweise entlang von Straßen verlegt werden können“, so der Aufsichtsratsvorsitzende abschließend.

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Brunner Images, Land Tirol

21. Februar 2014 um