Tiroler Privatvermieter liegen im Trend: „Gutes bewahren, neue Wege gehen!“

Als Alpine Gastgeber Tirol wollen die 2.322 Verbandsmitglieder die Stärken eines regionalen, nachhaltigen und kleinstrukturierten Tourismus noch sichtbarer machen.

Beinahe ausgelassen war die Stimmung bei der Jahreshauptversammlung des Tiroler Privatvermieter Verbandes am Mittwoch, 13. Oktober, beim Postwirt in Söll. Das letzte echte Zusammentreffen ist schließlich schon eine Weile her. „Natürlich waren wir in Pandemiezeiten online und telefonisch ständig im Kontakt und Austausch mit unseren Verbandsmitgliedern, aber so ein persönliches Treffen ist einfach unersetzlich“, betonte Obfrau Theresia Rainer einleitend. Rund 90 Verbandsmitglieder sind der Einladung gefolgt.

 

Obfrau Theresia Rainer: „Gutes bewahren, neue Wege gehen. Die Verbundenheit zur Natur, die tiefe Verwurzelung in den Regionen und die echte, gelebte Gastfreundschaft sind heute gefragter denn je.“

 

Für das Team rund um Obfrau Theresia Rainer waren es herausfordernde Monate. Der unermüdliche Einsatz der Verbandsleitung hat sich für die Vermieterinnen und Vermieter ausgezahlt. Ob Härtefallfonds für Privatvermieter und Ferienwohnungsbetreiber, der Tiroler Corona Unterstützungsfonds, Umsatzersatz, Ausfallbonus, Gratis-Tests oder Aussetzung von GIS- und AKM-Gebühren – das Engagement des Vorstandsteams hat Früchte getragen und wurde im Zuge der Sitzung mit viel Beifall bedacht. Ebenfalls viel Applaus ernteten Maria Flörl, Maria Braito und Maria Schweiger, die für ihren langjährigen Dienste im Vorstand des Privatvermieter Verbandes geehrt wurden.

 

Maria Schweiger, Maria Braito und Maria Flörl (v.l.n.r.) wurden geehrt.

 

Digitalisierung vorantreiben

Die Marke Alpine Gastgeber Tirol, unter der die Tiroler Privatvermieter auftreten, soll noch bekannter und sichtbarer werden. Im Zuge einer Digitalisierungsoffensive wurden die GastergeberInnen animiert, den Schritt ins „Netz“ zu wagen und dort neue Gästeschichten anzusprechen. Bereits 1.082 Mitgliedsbetriebe sind online buchbar, Tendenz steigend. Die Verbandsleitung konnte erreichen, dass die Buchungsplattform booking.com seit einiger Zeit die Privatvermieter als eigene Kategorie listet. Auch eine gemeinsame Landingpage mit den Salzburger Privatvermietern und eigene Social Media-Kanäle tragen dazu bei, dass die Alpinen Gastgeber im Internet zeitgemäß und professionell vertreten sind. Diese Aktivitäten haben ihren Teil dazu beigetragen, dass der Verband auch für junge Vermieterinnen und Vermieter attraktiv ist, in den letzten Monaten kamen 120 neue Mitgliedsbetriebe dazu.

 

Lukas Krösslhuber, Geschäftsführer des TVB Wilder Kaiser zeigte Wege, Perspektiven und Chancen für Privatvermieter auf.

 

Nachhaltig gastfreundlich

Die Pandemie und ihre Folgen zeigte den Alpinen Gastgeben Tirol auf: Ihre Stärken sind gefragt. Der Platz und die Privatheit in den Ferienwohnungen und Appartements wurden zum Wettbewerbsvorteil. „Wir spüren eine Trendwende. Der Gast lernt wieder, Kleines und Feines zu schätzen, die Dinge etwas langsamer angehen zu lassen und das Urlaubsglück in den scheinbar einfachen Dingen zu finden“, so Theresia Rainer. Das bestätigte auch Lukas Krösslhuber. Der Geschäftsführer des TVB Wilder Kaiser zeigte in seinem Kurzvortrag zum Thema „nachhaltiger Tourismus“ Wege, Perspektiven und Chancen gerade für die „Kleinen“ in der heimischen Tourismuswirtschaft auf.

 

90 Verbandsmitglieder machten von ihrem Stimmrecht Gebrauch und entlasteten den Vorstand des Tiroler Privatvermieter Verbandes Tirol einstimmig.

 

Die Megatrends Nachhaltigkeit, Achtsamkeit und Regionalität sind für die Alpinen Gastgeber kein Marketinggag, sondern der Kern des eigenen Tuns. Und das seit Jahrzehnten. Das zeigen auch die jüngsten Projekte im Verband: Mit Infomaterialien werden die Gäste zur Müllvermeidung und -trennung animiert, der Tiroler Frühstückskorb stellt regionale Produzenten und ihre Köstlichkeiten in der Vordergrund. Die „Tiroler Schatzkiste“ ist eine Anregung, mit offenen Augen durch die Bergnatur zu gehen und anstatt gekaufter Souvenirs Kleinigkeiten vom Wegesrand mit nach Hause zu nehmen.

 

 

Auch der jüngste Wurf, das 252 Seiten starke „Ferientagebuch“, soll den Gästen wertvolle Impulse für einen achtsamen und unvergesslichen Urlaub in Tirol mit auf den Weg geben. Monika Haselsberger, Vorstandsmitglied und Projektleiterin: „Unser Tiroler Ferientagebuch vereint alles, wofür wir stehen: Die Liebe zu Tirol, die Wertschätzung von Natur und Mensch und die Besinnung auf das große Glück im Kleinen. Das Tagebuch ist ein Gastgeschenk mit echtem Mehrwert, ein analoges Stück Tirol in einer digitalen Welt“.

Die Besinnung auf die eigenen Stärken und das Bewusstsein für deren positive Bedeutung für die Tiroler Tourismuslandschaft wird die Privatvermieter auch in Zukunft beschäftigen. „Die letzten Monate haben gezeigt, dass wir Privatvermieter als gutes Beispiel für einen Tourismus der Zukunft vorangehen können. Und das werden wir auch“, hielt Theresia Rainer abschließend unmissverständlich fest.

 

Text: Redaktion, Fotos: Alpine Gastgeber Tirol/Hannes Dabernig

20. Oktober 2021 um