Lienz: Notstromaggregat für krisensichere Wasserversorgung in Betrieb genommen

Der stationäre Stromerzeuger läuft mit Flüssiggas und ermöglicht im Notfall die Stromversorgung für die Pumpen der städtischen Tiefbrunnenanlage. Investiert wurden 125.000 Euro.

Südlich der Dolomitenhalle in der Amlacherstraße befindet sich mitten im Wasserschutzgebiet der Tiefbrunnen der Stadt Lienz. Dort wurde am Dienstag, 14. Juni, das Notstromaggregat offiziell in Betrieb genommen. Die Stadtgemeinde Lienz hat bereits 2010 mit dem kommunalen Risiko-Management Gefahren und mögliche Schadenseintritte identifiziert und auf die Eintrittswahrscheinlichkeit und das Schadenspotenzial hin bewertet. Zur Prävention und Risikominderung wurden anschließend für die „kritische Infrastruktur“ – wie der Stadtwärme und dem Wasserwerk – eigene betriebliche Risiko-Analysen und Evaluationen erstellt.

 

v.l.n.r.: Julia und Eduard Schedl sowie Mario Egger (Schedl Energie+Technik GmbH), Bgm. LA DI Elisabeth Blanik, Vize-Bgm. Siegfried Schatz, Dr. Dunja Ladstätter (Betriebsleiterin Städt. Wasserwerk Lienz)

 

„Unser Grundwassersee ist eine außerordentlich wichtige Ressource und ein großer Schatz. Eine Schwachstelle war bisher die Stromversorgung. Das Problem bei länger andauerndem Stromausfall ist, wie das Wasser in die Leitungen kommt, wenn die Pumpen nicht mehr arbeiten“, erklärte Bgm. Elisabeth Blanik. Bei Starkregenereignissen, wie wir sie in letzter Zeit häufiger erlebt haben, muss unter Umständen wegen verschmutzter Quellen auf den Tiefbrunnen umgeschaltet werden. „Mit diesem Notstromaggregat können wir jetzt die Trinkwasserversorgung sicherstellen, auch wenn im Zuge von Unwettern längere Zeit der Strom ausfällt“, so Blanik.

Vize-Bgm. Siegfried Schatz wies auf die massiven Unwetter im November 2019 mit flächendeckendem Stromausfall im Lienzer Talboden hin. „Die Liebburg wurde in diesem Zuge mit einem Notstromaggregat ausgestattet. Nun sind wir im Falle eines Blackouts auch bei der Wasserversorgung auf der sicheren Seite“, so Schatz.

 

Mario Egger von der Firma Schedl Energie+Technik GmbH erklärte Details der Anlage.

 

Die Anlage wurde vom Lienzer Unternehmen Schedl Energie+Technik GmbH als Bestbieter geliefert. Das stationäre Notstromaggregat mit einer elektrischen Leistung von 126 kW läuft mit Flüssiggas. Neben dem drei Tonnen schweren Aggregat umfasst die Anlage auch einen Unterflur-Gastank mit einem Fassungsvermögen von 6.400 Litern Flüssiggas. „Im Falle eines Stromausfalls ermöglicht diese Menge sieben Tage lang einen durchgängigen Notstrombetrieb. Flüssiggas kann natürlich von uns jederzeit nachgeliefert werden. Mit dem Aggregat kann die Trinkwasserversorgung für die Stadt Lienz somit zu 100 Prozent sichergestellt werden“, erklärte Mario Egger von der Firma Schedl.

 

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

15. Juni 2021 um