Lienz: Rund 2 Millionen Euro werden bis 2025 in den Breitband-Ausbau investiert

Bei der Lienzer Gemeinderatssitzung am Dienstag, 18. Mai, wurden die Beschlüsse für Ausbauphase III (2021 bis 2025) für das Projekt Breitbandmasterplan Lienz gefasst.

Zunächst berichteten Stadtmarketing-Leiter Mag. Oskar Januschke und Dr. Dunja Ladstätter, Betriebsleiterin des Wasserwerks Lienz, über die bisherigen Umsetzungsschritte und den Versorgungsgrad im Glasfaser-Netz der Stadt Lienz bzw. im Lienzer Talboden. In 43 Projektschritten haben die 15 Gemeinden des Planungsverbandes 36 in den letzten Jahren am Ausbau gearbeitet. 2013 wurde das Versorgungsdefizit aufgezeigt, 2014 der 1. Ausbauplan präsentiert.

„2015 folgte die Bildung des Betriebszweiges Breitband beim Wasserwerk Lienz. Im gleichen Jahr wurden die Verträge mit unseren drei Provider-Partnern Magenta, TirolNet und IKB abgeschlossen. Ein wichtiger Schritt war auch die Bildung des RegioNet mit den 15 Gemeinden des PV 36″, so Januschke. 2016 erfolgte der Ausbau des Backbone-Systems mit ca. 80 Kilometern Länge im PV 36. Mit dem Ausbau des Gemeindenetzes in Lienz wurde im Jahr 2015 begonnen. Nach Ausbauphase I (2015 – 2017) und Ausbauphase II (2018 – 2020) folgt nun Ausbauphase III (2021 – 2025).

Durch die Breitbandstrategie 2030 des Bundes sollen alle BürgerInnen – insbesondere auch in nicht urbanen Bereichen – mit einem hochwertigen und vor allem auch leistbaren Zugang zu Glasfaser-Internet ausgestattet werden. Auf dem Breitbandmasterplan Tirol 2019 bis 2023 baut auch der Glasfaserscheck auf. Mit 300 Euro wird ein Anschluss ohne Grabungsarbeiten gefördert, mit 1.000 Euro ein Anschluss mit Grabungsarbeiten. „60 mit Glasfaserscheck geförderte Anschlüsse wurden 2020 in Lienz errichtet. Die Aktion wurde verlängert. Anträge können noch bis 30. November 2021 gestellt werden“, berichtete Dunja Ladstätter.

Mit dem Glasfaser-Ausbau liegen die Stadt Lienz und der Zukunftsraum Lienzer Talboden österreichweit im Spitzenfeld. „Von 2.285 möglichen Objekten in der Stadt Lienz verfügen aktuell 620 – also rund 27 Prozent – über einen aktiven Breitwand-Anschluss, 81 Prozent der Objekte im Stadtgebiet sind bereits tiefbautechnisch erschlossen“, so Ladstätter.

Die Betriebsleiterin des Wasserwerkes berichtete auch, dass bisher in Lienz etwa 4,7 Mio. Euro in den LWL-Ausbau investiert wurden. „Für Ausbauphase III wurden Kosten in Höhe von 2 Mio. Euro veranschlagt, 50 Prozent davon werden gefördert“, so Ladstätter. Für die verbleibende Eigenmittel-Erfordernis von 1 Mio. Euro gewährt die Stadt Lienz ihrer Tochter Wasserwerk ein internes Darlehen. „Wir können ein solches Darlehen aus unseren Rücklagen bedienen. Die Bedingungen wird die Verwaltung in nächster Zeit ausarbeiten“, so Bgm. DI Elisabeth Blanik.

So wie die Bürgermeisterin lobten VertreterInnen aller Gemeinderats-Fraktionen den fortschrittlichen Ausbau des LWL-Netztes und die vorbildliche Arbeit der beteiligten MitarbeiterInnen. Allgemein bekräftigt wurde auch die Notwendigkeit des weiteren Ausbaus in Phase III, um damit noch die letzten Lücken zu schließen. Die Beschlüsse über die weiteren Umsetzungsschritte und die Finanzierung in Form eines internen Darlehens erfolgten einstimmig.

 

Text: Raimund Mühlburger, Foto: Stadt Lienz/Lenzer

19. Mai 2021 um