Boden g’scheit nutzen: Innervillgraten für Baukulturgemeinde-Preis 2021 nominiert

Der LandLuft Baukulturgemeinde-Preis widmet sich 2021 der knappen Ressource Boden. Nominiert wurden auch die Gemeinden Innervillgraten, Oberdrauburg und Lesachtal.

„Boden g’scheit nutzen“ lautet das Motto des LandLuft Baukulturgemeinde-Preises 2021. Aus über hundert eingereichten Beiträgen hat die Jury 13 Gemeinden und 28 Projekte als Vorzeigebeispiele ausgewählt, die in die nächste Runde des mehrstufigen Prozesses kommen. Aus Tirol wurde die Gemeinde Innervillgraten nominiert. Die Osttiroler „Nachbargemeinden“ Oberdrauburg und Lesachtal sind die Nominierten für das Bundesland Kärnten. LandLuft hat es sich zur Aufgabe gemacht, Städte und Gemeinden sowie ihre engagierten BürgerInnen als Positiv-Beispiele in die Öffentlichkeit zu tragen und durch das Auf- und Vorzeigen nachvollziehbarer Lösungen möglichst viele NachahmerInnen finden.

 

 

Die Oberstaller Alm in Innervillgraten. Die Osttiroler Gemeinde wurde deshalb nominiert, weil „die starke Tendenz der Gemeinde, bestehende Gebäude zu revitalisieren und nachzuutzen sowie die Ausarbeitung der örtlichen Bauvorschriften mit der Bevölkerung von einem gesunden Klima in der Gemeinde zeugen“. Innervillgraten setzt auf Revitalisierung und Nachnutzung bestehender Gebäude und Projekte zur Leerstandnutzung. Ziel ist es, die Kulturlandschaft zu erhalten. Foto: Eduard Senfter

 

Die LandLuft Baukulturgemeinde-Preise 2009, 2012 und 2016 haben Städte und Gemeinden prämiert, deren baukulturelles Engagement bereits seit Jahren spürbar ist und das Zusammenleben in unterschiedlichsten Bereichen nachhaltig verbessert hat: Umwelt- und Naturschutz, Verkehr, Generationengerechtigkeit, Abbau von Leerständen, Wirtschaft und Infrastruktur, Ortsbild und Siedlungspolitik, Tourismus, Einbindung der Bevölkerung bei relevanten Aufgabenstellungen bzw. Bauvorhaben.

 

Die Gemeinde Lesachtal wurde nominiert, weil „sie sich bezüglich Pflege alter Kulturlandschaften und dem Schutz der historischen Bebauung immer wieder als vorbildlich hervortut“. Auch die Gemeindekooperationen und nachhaltiger Tourismus (Slow-Food Bewegung, Bergsteigerdörfer, Verzicht auf neue Skigebietserschließunngen) sowie Generationenwohnen sind vobildlich. Foto: Franz Gerdl

 

„Im Zentrum des Baukulturgemeinde-Preises steht weniger das schöne Gebäude. Wichtiger ist, wie und in welchem Kontext es entstanden ist und welchen Beitrag es zur kommunalen Entwicklung leistet. Es geht uns um gelebte Baukultur und die Menschen, die sich für eine zukunftsfähige Ortsentwicklung einsetzen. Übrigens sind die Gemeinden in Summe der größte Bauherr im Land, sie beeinflussen also maßgeblich die baukulturelle Entwicklung Österreichs“, erklärt LandLuft-Obfrau Elisabeth Leitner.

 

 

Die Oberkärntner Gemeinde Oberdrauburg ist für den Baukulturgemeinde-Preis nominiert, weil „das Projekt des Drauforums das Thema des Bodensparens genau trifft“. Die Gemeinde punktet auch mit Bürgerbeteiligung, Wettbewerben, Nachverdichtung und der Aktivierung alter Bausubstanz, Initiativen zum Erhalt des historischen Ortsbildes, sozialem Wohnbau im historischen Zentrum sowie einem umfangreichen Masterplan mit Bürgerbeteiligung. Foto: Marktgemeinde Oberdrauburg

 

Die nominierten Kommunen und Projekten bzw. die Menschen dahinter sind nun eingeladen, ihre baukulturellen Aktivitäten und Erfolge im Rahmen eines öffentlichen Jury- Hearings am 16. Oktober 2020 in Waidhofen/Ybbs zu präsentieren. Im Frühjahr 2021 werden die potenziellen Preisträger-Gemeinden von der Jury bereist. Die Preisverleihung findet am 23. September 2021 in Wien statt.

 

Das Giatlahaus in Innervillgraten. Foto: Eduard Senfter

 

Planungsverband 36, Lienz und Umgebung, für Boden-Sonderpreis nominiert

Neben dem eigentlichen Baukulturgemeinde-Preis lobt LandLuft, der Verein zur Förderung von Baukultur in ländlichen Räumen, auch einen Sonderpreis für außergewöhnliches Engagement aus. Er winkt Initiativen, Unternehmen oder regionalen Zusammenschlüssen, deren boden- und raumordnungspolitisches Engagement besonders vorbildlich ist. Insgesamt 28 Projekte wurden für ihren Einsatz zum Thema „Boden“ nominiert. Aus Osttirol wurde der Planungsverband 36, Lienz und Umgebung, für sein Engagement in der Überörtlichen Raumplanung nominiert.

 

Text: Redaktion, Fotos: Osttirol heute, Eduard Senfter, Franz Gerdl, Marktgemeinde Oberdrauburg

05. August 2020 um