LR Zoller-Frischauf: „Wichtig ist, dass Unternehmen Eigenkapital bilden können!“

Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf nahm bei einem Betriebsbesuch der Firma BLUEPUMA in Lienz zu den aktuellen Herausforderungen der Wirtschaft und der Betriebe Stellung.

Sebastian Lackner gründete im Jahre 2015 die Werbeagentur BLUEPUMA. Im November 2018 feierte das Unternehmen ein Re-Opening im ehemaligen Betriebsgebäude der Oberrainer GmbH in der Graf Leonhard-Straße in Lienz. BLUEPUMA versteht sich als ganzheitlicher Marketingpartner. Online Marketing, Web Design, Graphic Design, Werbefotografie und Video Marketing werden genauso angeboten wie Großformat- und Foliendrucke, Textildruck und -stick. Dank neuester Technologie kann BLUEPUMA nach den Vorlagen der Kunden Fräsarbeiten aus verschiedensten Materialien durchführen. „Wir beschäftigen derzeit 12 MitarbeiterInnen. Die Betriebsfläche umfasst rund 1.500 Quadratmeter. Unter anderem bieten wir auch Großformatdrucke mittels UV-Drucker der Firma Durst an“, stellte Sebastian Lackner seinen Betrieb kurz vor.

 

 

„Wir wollen jetzt in dieser auch für die Wirtschaft sehr schwierigen Zeit besonders nahe bei den Unternehmen sein und intensivieren deshalb unsere Betriebsbesuche. Sebastian Lackner hat mit seinem Unternehmen bewiesen, was man mit Eigeninitiative, guten Ideen, Wissen und vor allem viel Neugier in kurzer Zeit alles schaffen kann. Jungunternehmer wie er sind auch Vorbild für andere“, betonte Patrizia Zoller-Frischauf.

 

LR Patrizia Zoller-Frischauf: „Mit Konjunkturpaketen versuchen wir, die Unternehmerinnen und Unternehmer so gut wie möglich zu unterstützen. Zusammen mit dem Wirtschaftsministerium arbeiten wir derzeit eine Förderung aus, bei der Betriebe einen Zuschuss zu Investitionen erhalten.“

 

Angesprochen darauf, welche Branchen es derzeit besonders hart treffe, meinte die Landesrätin. „Die Nachfrage stellt sich in den einzelnen Branchen sehr unterschiedlich dar. Besonders hart von der Corona-Krise getroffen wurde unter anderem die Automobilindustrie, auch weil sie von Zulieferern aus dem Ausland abhängig ist. Die Konsumenten halten sich verständlicherweise mit Investitionen zurück. Wichtig wäre, dass sich jeder einzelne fragt, wie er Wertschöpfung im eigenen Land schaffen kann“, so Zoller-Frischauf.

 

Sebastian Lackner: „In den Monaten März und April hatten wir mit Rückgängen bei der Nachfrage zu kämpfen und mussten teilweise auf Kurzarbeit umstellen. Wir haben in dieser Zeit auch Spuckschutz aus Plexiglas und Mund-Nasen-Schutz hergestellt. Mit der Entwicklung der Auftragslage in den letzten Wochen bin ich einigermaßen zufrieden.“

 

Den Jungunternehmer Sebastian Lackner bezeichnete die Landesrätin als „Selfmade-Unternehmer“, der „mit seiner Firma auf mehreren Standbeinen steht“. „Besonders wichtig ist, dass Unternehmen jetzt Eigenkapital bilden können. Das ist das beste Mittel, um Arbeitsplätze abzusichern“, so Zoller-Frischauf. Zu der von der Covid-19-Pandemie besonders hart getroffenen Tourismus-Branche meinte sie: „Die Hoteliers, Gastronomen und sonstigen Touristiker tun alles, um ihr Angebot sicher zur Verfügung zu stellen. Der Tourismus konnte sich so in den letzten Wochen besser als erwartet entwickeln. Nun geht es darum, dass wir unsere Freiheit vorsichtig nützen, um nicht weiter Schaden zu nehmen. Wir sollten unser Leben so normal wie möglich führen und uns auch wieder etwas gönnen. Große Vorsicht ist weiterhin geboten. Nur wenn die Infektionszahlen niedrig bleiben, kann die Wirtschaft wieder in die Gänge kommen.“

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

13. Juli 2020 um