Lienz: Herbstkonferenz als Barometer für den Tiroler Bauernbund

Der Tiroler Bauernbund war am Freitag, 22. November, mit der Herbstkonferenz in Lienz zu Gast. Schäden durch Naturgefahren waren aus aktuellem Anlass ein Hauptthema.

Trotz der widrigen Wetterverhältnisse ließen es sich zahlreiche Bauernbundfunktionäre aus allen Regionen Osttirols nicht nehmen, bei der Informations- und Austauschveranstaltung dabei zu sein und mit den Spitzenfunktionären zu diskutieren.  Im Zentrum der Veranstaltung standen die enormen Schäden, die durch den frühen Wintereinbruch entstanden sind – im landwirtschaftlichen Bereich traf es vor allem  die Waldbesitzer. „Während wir im Sommer zunehmend von Trockenheit betroffen sind, spitzt sich nun schon zum wiederholten Male die Situation im Winter zu. Wir Bauern spüren den Klimawandel als erste, und umso wichtiger wird es auch in Zukunft sein, dass Land und Bund die Rahmenbedingungen für unsere heimischen Bergbauern stärken“, fand Mayerl klare Worte. „Würden Berghänge und Wälder nicht mehr bewirtschaftet und gepflegt, so hätte das verstärkt Murenabgänge und Lawinen zur Folge. Auch würde die Kulturlandschaft verwuchern und der Bezirk seinen Charme für Urlaubsgäste und auch junge Einheimische verlieren.”

Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler sicherte die vollste Unterstützung von Seiten des Landes zu: „Von der Wildbach- und Lawinenverbauung, den Waldbesitzern, dem Forstdienst aber auch von der Straßenverwaltung und der Wasserwirtschaft wurde und wird nach den Schadereignissen im vergangenen Herbst mit Hochdruck an der Instandsetzung und Neuerrichtung von Schutzbauten, der Aufarbeitung und Wiederaufforstung der Waldschäden und der Wiederherstellung der Infrastruktur gearbeitet. Unser Ziel ist es, die Schutzfunktion unserer Wälder und technischen Verbauungen rasch wiederherzustellen“, so Geisler. Auch an der Behebung der Schäden, die nun durch den frühen Wintereinbruch entstanden sind, arbeiten alle Beteiligten auf Hochdruck.

LK-Präsident Josef Hechenberger gab in seinen Ausführungen Einblick in aktuelle Fachthemen – wie z.B. die Almfutterflächenfeststellung, die neue Bioverordnung oder Initiativen in Sachen Tierwohl. Hechenberger und Geisler betonten den enormen Stellenwert der Ausfinanzierung der GAP für heimische Bauernfamilien: „Wir haben die Zusage von Sebastian Kurz, dass im Falle des Falles der Bund einspringen und mögliche Streichungen im EU-Agrarbudget bedingt durch Brexit etc. abfangen wird. Das ist für uns schon einmal ein erster wichtiger Schritt“, so Geisler. Josef Hechenberger ergänzte: „Es braucht nicht nur einen nationalen Ausgleich bei Ausfällen, sondern es ist höchste Zeit für eine Wertangleichung der Gelder.“ Geisler verteilte im Rahmen der Herbstkonferenzen ein Forderungspapier, das er bei den aktuell laufenden Koalitionsverhandlungen in Wien einbringen wird.

Bauernbunddirektor Peter Raggl thematisierte in seinen Ausführungen die bevorstehenden Bauernbund-Urwahlen. „Wir können als Bauernbund nur dann etwas bewegen, wenn wir wie bei den Nationalrats- und EU-Wahlen zusammenhalten und auf allen Ebenen gute Vertreter haben. Dabei ist eine starke Basis essenziell. Nur wenn wir als Bauernbund in den Orten gut verwurzelt sind, schaffen wir es, in allen Gremien stark zu arbeiten“, so Raggl.

 

Text: Redaktion, Foto: Tiroler Bauernbund

29. November 2019 um