Caritas holt Tabu-Thema „Sucht“ aus der Mottenkiste

„Sucht nach Glück?“ ist der Titel eines Vortrages mit dem Tiroler Caritasdirektor Georg Schärmer am Montag, 5. November, im Gemeindesaal Tristach.

Sie leiden an einer schweren Krankheit – Heilung ungewiss. Ihre Krankheit beeinträchtigt ihre Lebensqualität, bedroht sogar Ihr Leben – und die Menschen, die Ihnen nahe stehen, leiden mit. Da kommt jemand und verlangt von Ihnen, dass Sie das mit der Krankheit lassen sollen – Sie sich am Riemen reißen und gefälligst weniger krank sein sollen – weil Sie mit Ihrer Krankheit stören und Ihre Beeinträchtigung gesellschaftlich nicht anerkannt und toleriert ist. Schräg oder? Aber so geht es Suchtkranken Tag für Tag. Moralingetränkte Zeigefinger erheben sich, Gesetze und Verordnungen sind den sozial-medizinischen Erkenntnissen nicht angepasst, und der Sündenbock wird weiterhin durch das ganze Land gejagt.

„Damit wollen wir uns nicht abgeben”, sagt Caritasdirektor Georg Schärmer. Die Caritas will das Thema „Sucht” aus der Mottenkiste der Vorverurteilungen herausholen und Verständnis für die Betroffenen und deren An- und Zugehörige wecken. „Wir werden niemals eine suchtfreie Gesellschaft haben. Sucht ist so alt wie die Schöpfung. Es geht darum, dass wir verantwortliches Zusammenleben ermöglichen und gestalten sowie der Sehnsucht Raum geben”, so Schärmer.

Im Rahmen der Bildungsreihe „Sucht” spricht Caritasdirektor Georg Schärmer auch in Osttirol, und zwar am Montag, 5. November, um 19.30 Uhr, im Gemeindesaal Tristach.

 

Text: Redaktion, Foto: Osttirol heute/Mühlburger

22. Oktober 2018 um