Sillianer Hütte: Aufwändige Höhenbaustelle auf 2.447 Metern Seehöhe

Die Sillianer Hütte wurde im heurigen Sommer saniert und erweitert. Die Firstfeier erfolgte am 14. September. Zu Beginn der Sommersaison 2019 geht die neue Hütte in Vollbetrieb.

1982 bis 1986 wurde die neue Sillianer Hütte vom Alpenverein Sillian am Beginn bzw. Ende des Karnischen Kammes auf der Grenze zu Südtirol errichtet. Der prächtige Platz auf 2.447 Metern Seehöhe bietet einen wunderschönen Ausblick auf die Dolomiten und die Hohen Tauern. Nun wurde das Schutzhaus saniert und erweitert. „Wir haben den Großteil der Lager auf Zimmer umgestellt, was den heutigen Erfordernissen an ein Schutzhaus entspricht. Für einen höheren Komfort sorgen auch die Duschen. Die Küche wurde vergrößert und an heutige Standards angepasst. Unsere Hütte wird immer mehr auch von Mountainbikern frequentiert. Dies war uns wichtig, im Erweiterungsbau zu berücksichtigen“, informiert Anton Sint, Vorsitzender des Alpenvereins Sillian. Die Hütte verfügt nach Fertigstellung über 80 Betten und 110 Restaurantplätze. Bis Ende Oktober soll noch am Innenausbau gearbeitet werden. Mit Beginn der nächsten Sommersaison werden die Wanderer, Bergsteiger und Mountainbiker bereits in der neuen Hütte verpflegt und betreut.

 

Bei der Firstfeier am 14. September wurde der Dank groß geschrieben. Neben Baumeister Johannes Viertler wurde vor allem auch den Handwerkern und Lehrlingen, den Freiwilligen und den Pächterfamilien gedankt.

 

„Architekt Walter Niedrist wurde mit der Planung des Erweiterungsbaus beauftragt. Dem markanten Charakter einer alpinen Schutzhütte und des Landschaftsbildes war dabei Rechnung zu tragen“, so Sint. Eine Herausforderung war der Materialtransport zur Baustelle. Mittels LKW wurde das Material zum höchsten befahrbaren Punkt – dem Sattel – geliefert und dann mit einer Seilbahn weiter bis auf 2.447 Metern Seehöhe. Bei der Hütte übernahm ein Raupenkran die bis zu 3 Tonnen schweren Bauteile und hievte sie millimetergenau auf ihren Platz. Für den Keller und den Küchenzubau wurden über 300 m³ Fertigbeton zur Baustelle geliefert. „Das war keine leichte Aufgabe. Der Wind weht fast immer auf dieser Höhe, und es war meist auch ziemlich kalt. Teilweise hat es von allen Richtungen geregnet. Ein großes Lob möchte ich neben Baumeister Johannes Viertler vor allem den Osttiroler Handwerkern – insbesondere auch den Lehrlingen – aussprechen, die hier, auch was die Qualität betrifft, auf höchstem Niveau gearbeitet haben“, so der Alpenvereins-Vorsitzende. Die Glanzleistung der Handwerker stand auch im Mittelpunkt der Firstfeier am Freitag, 14. September 2018.

 

Anton Sint, Vorsitzender Alpenverein Sillian: „Planer, Baumeister und vor allem auch die Osttiroler Handwerker und Lehrlinge haben auf dieser Höhenbaustelle eine Glanzleistung vollbracht. Stolz sind wir insbesondere auch auf unsere Mitglieder, die freiwillig viele Arbeitsstunden geleistet haben.“

 

„In knapp 90 Tagen dieses Bauvolumen zu stemmen war nur durch das optimale Zusammenspiel von Planung, Baumeister und den qualifizierten Facharbeitern der verschiedensten Gewerke möglich. In Spitzenzeiten befanden sich bis zu 20 Arbeiter auf der Baustelle. Stolz sind wir vor allem auch auf die Freiwilligenarbeit. Mitglieder unserer Alpenvereins-Sektion haben die Baustelle vorbereitet und die ersten Abbrucharbeiten durchgeführt“, so Sint. Richtig sei auch die Entscheidung gewesen, die Hütte in dieser Saison zu schließen und die Tagesgäste im Notbetrieb in drei Containern zu versorgen. „Das war für die Pächterfamilien Viktoria Maurer und Christoph Schneider keine leichte Aufgabe“, lobte Anton Sint auch jene, die in der Sommersaison 2018 die Versorgung der Gäste mit Bravour gemeistert haben.

 

 

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Johannes Viertler (3), Brunner Images (1)

18. September 2018 um