Oberlienz: Festtag für die „Kaiserschützen Osttirol“

Am 22.7. ging das Gründungsfest mit Fahnenweihe über die Bühne. Die Festredner mahnten an die Schrecken vergangener Kriege und hoben den Wert des Friedens hervor.

Seit dem vergangenen Wochenende ist die Gründung der „Kaiserschützen Osttirol“ sozusagen offiziell. Ins Leben gerufen wurde der Verein jedoch schon im Vorjahr, jährte sich doch im Jänner 2017 die Ernennung der einstigen „Landesschützen“ durch Kaiser Karl I. zu den „Kaiserschützen“ zum 100. Mal. Die Initiative, in alten, kaiserlichen Uniformen als Traditionsverband aufzutreten, ging von Georg und Thomas Ram aus. Ihre Intention ist es, wie Obmann Georg Ram am vergangenen Sonntag betonte, an all jene tapferen Osttiroler zu erinnern, die einst in den kaiserlichen Regimentern ihren Dienst versahen. „Wir wollen gleichzeitig auch als Mahner verstanden werden, die den Frieden für ihre Mitmenschen erhoffen und nicht Gewalt, Unterdrückung und Krieg!“ Weitere Vereinsziele sind das aktive Mitwirken am kulturellen Leben im Bezirk Lienz sowie die Teilnahme an verschiedenen Traditionsveranstaltungen in ganz Österreich sowie in Südtirol und im Trentino.

 

 

„Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Geschehnisse im Heute verstehen“, erklärte Landtagsabgeordneter Martin Mayerl, der ebenso wie Oberst Bernd Rott in seiner Festrede den Wert des Friedens in den Mittelpunkt stellte. Im Rahmen der Festmesse in der Oberlienzer Pfarrkirche wurde auch die Vereinsfahne der „Kaiserschützen Osttirol“, angefertigt von Christina Schneeberger, von Ortspfarrer Josef Wieser gesegnet.

 

 

Beim anschließenden Festumzug ließen zahlreiche Traditionsverbände die Uniformen der Kaiserzeit „wiederauferstehen“. Begleitet wurden sie von der Musikkapelle und den Schützen aus Oberlienz sowie von Fahnenabordnungen. Ein farbenprächtiges Bild, das Zuschauer wie Ehrengäste beeindruckte!

 

„Kaiserschützen“ – einst eine Elitetruppe der kaiserlichen Armee
Während der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Österreich-Ungarn und dem Königreich Italien im Ersten Weltkrieg an der etwa 350 Kilometer langen Tiroler Front kam den Landesschützen eine wesentliche Rolle bei der Verteidigung der Landesgrenzen zu. Die militärische Qualifikation dieser Gebirgstruppe machte sie zu einer Elitetruppe der kaiserlichen Armee. Es war eine besondere Auszeichnung, als Kaiser Karl I. die Landesschützen mit 16. Jänner 1917 in „Kaiserschützen” umbenannte.

 

Text: J. Hilgartner, Fotos: Brunner Images

26. Juli 2018 um