Eders Kräuterparadies am Iselsberg: „Alles im grünen Bereich!“

Im Garten von Peter Eder wachsen über 200 Blumen und Kräuter. Sein Wissen über Pflanzen gibt der Iselsberger in Kursen und bei Führungen an Interessierte weiter.

Der Kräutergarten von Peter Eder und seiner Frau Gertraud durfte langsam entstehen und wachsen. Vor rund 15 Jahren haben die beiden ihren bunten, wohlriechenden Garten vor ihrem schmucken Haus in Iselsberg angelegt. Pflanzen und Kräuter übten, wie Eder erzählt, schon immer eine besondere Faszination auf ihn aus. Nach seiner Pensionierung fand er Zeit, sich intensiver mit der Materie zu befassen. Auf der Suche nach einer spezifischen Ausbildung stieß er auf den „Volksheilkundlichen Kräuterkurs nach Ignaz Schlifni“, den die Kräuterakademie der „Freunde naturgemäßer Lebensweise“ in Kärnten anbietet.

 

Dann man sich in einem Kräutergarten auch exzellent erholen kann, will Peter Eder seinen Besuchern vermitteln. „Auch die ätherischen Öle, die die Pflanzen versprühen, tragen zum Genuss beim Aufenthalt in einem Kräutergarten wesentlich bei.“

 

Heute hält der 74-Jährige selbst Kurse und gibt sein umfangreiches Wissen nicht nur an wissbegierige SchülerInnen, sondern bei Führungen für den Tourismusverband auch an Urlaubsgäste weiter. „Unsere Vorfahren wussten, dass gegen (fast) alles ein Kraut gewachsen ist. Diesen wertvollen Schatz an Erfahrungen will ich auch anderen Menschen zugänglich machen“, ist es ihm wichtig, festzuhalten. In seinen Kursen stellt der Kräuterexperte nicht nur 400 heimische Heilkräuter sowie deren Anwendungsmöglichkeiten vor, sondern thematisiert auch interessante Aspekte aus Biologie & Ökologie, Volksheilkunde und Anatomie. Gerne tauscht er sich auch mit anderen Kräuterliebhabern aus.

 

 

Tausendgüldenkraut, Engelwurz, Alant, Meisterwurz und Frauenmantel – über 200 verschiedene Kräuter wachsen im bunten Garten in Iselsberg. Jeden Tag ist der Osttiroler hier mit der Pflege seiner Pflanzen beschäftigt. „Jedes Kraut, jede Blume hat eine eigene Persönlichkeit und erfordert jeweils auch eine individuelle Pflege.“ Die Arbeit in der Natur ist für ihn nicht nur ein sinnvolles Hobby, sondern bedeutet auch eine gesunde Entspannung. „In der heutigen Zeit muss für viele Menschen alles möglichst schnell ablaufen. Einen Garten mit Kräutern zu pflegen, erfordert jedoch viel Geduld.“

 

 

Ob groß oder klein – die Natur offenbart viele Wunder. „Wenn man bedenkt, dass ein Baum über tausend Jahre alt werden kann oder der Frauenschuh von der Keimung bis zur Samenbildung neun Jahre braucht, ist das schon etwas Außergewöhnliches.“ Das Reich der Pflanzen und Kräuter ist, wie Peter Eder abschließend meint, so vielfältig, dass man nie alles wissen kann und nie ausgelernt hat.  „Jeden Tag gibt es etwas Neues zu entdecken.“

 

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Martin Lugger

19. Juli 2018 um