Lienz: Breitband-Ausbau schreitet zügig voran

Das europäische Ziel, 50% der Haushalte bis 2020 mit ultraschnellem Internet (100 Mbit/s) auszustatten, könnte in Osttirol erreicht werden.

Das Projekt RegioNet stand mit 12 Unterpunkten auf der Tagesordnung der Lienzer Gemeinderatssitzung vom Dienstag, 27. März 2018. Projektphase I betrifft den Zeitraum von 2015 bis 2017, für die Umsetzungsphase 2018 bis 2020 musste der Breitbandmasterplan Lienz nun adaptiert werden. Stadtmarketing-Leiter Oskar Januschke gab zunächst einen Überblick über das bisher Realisierte. „Im Zukunftsraum Lienzer Talboden mit seinen 15 Gemeinden wurden in den letzten 2,5 Jahren 81 km Hauptleitungen verlegt. Wir sind somit mit den Backbones in Nikolsdorf, Schlaiten, Mittewald und am Iselsberg angelangt. Die Gemeinde Thurn beispielsweise hat im letzten Jahr den Vollausbau mit Breitband-Internet erreicht“, erklärte Januschke. Im Planungsverband 36 (Lienzer Talboden) wurden in der Phase I insgesamt 19,4 Mio. Euro investiert, 75% davon wurden mit der Breitband-Förderung von Bund und Land finanziert.

 

 

Für die Stadt Lienz allein werden in der Zeit von 2015 bis 2020 insgesamt 4,7 Mio. Euro investiert, rund 2,2 Mio. Euro sind bisher an Errichtungskosten angefallen. In der Umsetzungsphase II (2018 bis 2020) werden also 2,5 Mio. Euro investiert. Die Stadt Lienz finanziert die gesamte Summe von 4,7 Mio. Euro mit 50% Breitband-Förderung, 1,1 Mio. Euro an Eigenmitteln und mit einem Darlehen in Höhe von 1,25 Mio. Euro. „In Lienz gibt es aktuell sechs LWL-Serverräume. Rund 30% der gesamten Objekte in Lienz sind mit Leerrohren erschlossen, das sind 560 Firmen- bzw. Einzel- und Mehrfamilienobjekte“, so Januschke. Er berichtete, dass im Vorjahr vor allem die Bereiche Peggetz und Lienz-Nord erschlossen wurden, heuer liegen die Schwerpunkte auf dem Süden und dem Westen der Stadt.

 

 

Bgm. Elisabeth Blanik betonte einmal mehr die raumordnerische Bedeutung des Breitband-Ausbaus. „Für die Weiterentwicklung unseres Standortes und des gesamten Bezirkes ist der Ausbau der Breitband-Infrastruktur von enormer Bedeutung“, so Blanik. Die EU-Kommission hat sich in der „Digitalen Agenda für Europa“ zum Ziel gesetzt, dass im Jahr 2020 alle Europäer Zugang zu Internet mit 30 Mbit/s haben und 50% der Haushalte zu ultraschnellem Internet mit 100 Mbit/s. Ähnliche Ziele hat sich auch Österreich gesetzt. „Ich bin mir fast sicher, dass wir diese Ziele in Osttirol erreichen werden, und das ist für einen eher abgelegenen Bezirk wie Lienz ein großer Erfolg“, betonte Oskar Januschke.

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Stadt Lienz/Lenzer

28. März 2018 um