Skitourenfestival: Großes Interesse bei Eröffnung

Hunderte Skitouren-Interessierte bevölkerten bereits am Tag der Eröffnung des 1. Austria Skitourenfestivals am 12. Dezember 2013 die Lienzer Dolomitenhalle.

„Wir wollen Osttirol nachhaltig als Skitouren-Destination positionieren und uns mit guten Angeboten im Winter ein weiteres Standbein aufbauen“, sagte Franz Theurl, Obmann des Tourismusverbandes Osttirol und Organisator des 1. Austria Skitourenfestivals bei der Eröffnung am 12. Dezember. Er zeigte sich sichtlich erleichtert, dass schon an der offiziellen Eröffnung des Festivals so viele Skitouren-Interessierte den Weg in die Dolomitenhalle gefunden hatten. „Mit unserer unberührten Natur, den höchsten Bergen Österreichs und ski- und bergbegeisterten Einheimischen verfügen wir über beste Voraussetzungen, die Themenführerschaft in Bezug auf diese boomende Sportart zu übernehmen“, so Theurl, der sich erfreut zeigte, dass mit der Bergrettung und dem Alpenverein kompetente Organisationen als Partner für das Skitourenfestival gewonnen werden konnten.

Vom Pistengeher über den Freerider bis zum Alpinisten findet in Osttirol jeder das passende Gelände, um seine Skitour in vollen Zügen zu genießen.

Vom Pistengeher über den Freerider bis zum Alpinisten findet in Osttirol jeder das passende Gelände, um seine Skitour in vollen Zügen zu genießen.

Gerald Aichner, der Tiroler Landesverbands-Vorsitzende des OeAV, gratulierte zu der Idee, das 1. Austria Skitourenfestival gerade in Osttirol auszurichten. „Skitourengehen ist für mich keineswegs ein neuer Trend, sondern die Urform des Skisports. Wer gehen will, braucht keinen Motor – außer den eigenen – und keinen Lift, er braucht nur die Ski, die Sicherheitsausrüstung und die nötige Ausdauer“, so Aichner, der sich im Rahmen seiner Rede gegen die weitere technische Erschließung von Naturräumen aussprach. Kurt Nairz, Landesleiter der Tiroler Bergrettung, betonte neben der Rettung von Verunfallten vor allem auch die Prävention als bedeutende Aufgabe der Bergrettung. „Die Bergretter stehen 24 Stunden am Tag für die Rettung am Berg zur Verfügung. Wir wollen aber verstärkt auch aufklären, dass man sich auf eine Tour vorbereiten muss. Und wir wollen mit Information dazu beitragen, dass jeder Tourengeher LVS-Gerät, Schaufel und Sonde als unbedingt erforderliche Sicherheitsausrüstung bei jeder Tour mitführt“, so Nairz in seiner Rede.

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Als Höhepunkt des Abends sprach der Zillertaler Extrembergsteiger Peter Habeler in einem lockeren Zwiegespräch mit Moderatorin Marlene Frotschnig über die Faszination Skitourengehen und über seine bevorzugten Touren in Osttirol. „Beim Skitourengehen habe ich einen ähnlichen Bewegungsablauf wie beim Gehen. Mit den ruhigen Bewegungen können insbesondere auch ältere Menschen ihre Muskeln auf sanfte Weise trainieren und ihren Körper fit halten“, so Habeler. Den Großvenediger bezeichnete er neben dem alles überstrahlenden Großglockner als Highlight unter Osttirols Skibergen. Und er sieht im Winter das Skitourengehen – wie das Bergsteigen und Wandern im Sommer – als ideale Sportart, um zu entschleunigen. „Unsere Gäste – vor allem jene, die aus den Städten zu uns zur Erholung kommen – wollen nicht mehr diese unglaubliche Geschwindigkeit, mit der sie sich in ihrem Alltag konfrontiert sehen. Entschleunigung – wie wir sie bei Berg- und Skitouren erleben können – macht richtig Freude. Denn wenn der Mensch solche Erlebnisse nicht mehr hat, läuft er Gefahr, dass er überdreht“, philosophierte der Extrembergsteiger vor dem gespannten Publikum. Zum Abschluss plädierte er dafür, wieder mehr Eigenverantwortung zu übernehmen: „Beim Skitourengehen soll ich die Freiheit haben, meine Spur in den Schnee zu ziehen, wo ich will. Ich soll mir aber auch bewusst sein, dass ich mich freiwillig den alpinen Gefahren stelle.“

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: © Osttirol heute, Thomas Gaisbacher

 

 

 

13. Dezember 2013 um