Ein humanoider Roboter tanzt „Macarena”

Ein spannendes Praktikum haben SchülerInnen im Juli in Lienz absolviert: Unter Anleitung von DDI Dr. Fadi Dohnal sammelten die Jugendlichen erste wissenschaftliche Erfahrungen.

„Poppy“, so lautet der Name des technisch-konstruktiven „Meisterstücks“, an dem die Jugendlichen in den vergangenen Wochen intensiv gearbeitet haben. Michelle Koini, Schülerin der HAK Lienz, beschreibt das Praktikum als eine abwechslungsreiche und intensive Zeit. „Bis Poppy bei unserer Abschlusspräsentation sogar einige typische Bewegungen zum Hit `Macarena` tanzen konnte, war es allerdings ein weiter Weg. In der ersten Praktikumswoche waren wir mit dem Zusammenbau der Robotereinzelteile beschäftigt, in Woche zwei stand die Ansteuerung über eine Open-Source Software auf dem Programm. Nachdem wir einige Probleme mit der Software lösen konnten, haben wir uns der manuellen Steuerung von Poppy gewidmet. Der Fokus der dritten Woche war auf die Programmierung einfacher Gesten und komplexer Bewegungen gerichtet.“

Gemeinsam mit ihren KollegInnen hat sich Michelle auch an der Ideensammlung für Anwendungsbeispiele beteiligt. „Jede/jeder hat seine individuellen Talente in das Team eingebracht“, lobt Fadi Dohnal „seine“ Praktikums-Truppe, die, wie er festhält, hochmotiviert und engagiert bei der Sache war. „Ich denke, das war ein sehr guter Start. Nächstes Jahr werden wir sicherlich wieder ein Praktikum anbieten.“ Das FFG-Praktikum decke, so der Leiter der Division für Mechatronik am Campus Technik Lienz weiter, viele Aspekte der universitären Forschung auf dem Gebiet der Mechatronik ab und sei stark interdisziplinär geprägt. „Interessierte SchülerInnen können in dem mehrwöchigen Praktikum Einblick in die faszinierende Welt von Forschung, Technologie und Innovation gewinnen und für so manche/manchen kann dies auch einen Impuls für die spätere Berufswahl bedeuten.“

 

Die Arbeiten an „Poppy” waren für die PraktikantInnen sehr lehrreich und herausfordernd.

 

Heute kommen mobile Roboter im Alltag (z. B. Staubsaugerroboter, Segway) und in der Industrie vielfältig zum Einsatz und sind an der UMIT am Department für Biomedizinische Informatik und Mechatronik ein etablierter Forschungsschwerpunkt. Bei humanoiden Robotern steht derzeit die Erforschung der Mensch-Roboter-Interaktion (z. B. Nao, Pepper) im Mittelpunkt. Der im Rahmen des Praktikums in Lienz aufgebaute Roboter „Poppy” ist der erste Vorstoß, um die Dynamik und Regelungstechnik eines humanoiden Roboters zu untersuchen – zentrale Elemente für die Realisierung natürlicher Bewegungen des Roboters.

 

Text: J. Hilgartner, Fotos: Osttirol heute

 

03. August 2017 um