Peischler Wirt: Regionalität als Chance für Tirols Bauern

Die Spitzenvertreter der Tiroler Landwirtschaftskammer besuchten auf ihrer Bezirkstour den Hof von Veronika und Hannes Riepler in Kals am Großglockner.

Den Peischler Wirt in Unterpeischlach wählte die Landwirtschaftskammer (LK) Tirol als Osttiroler Station auf ihrer heurigen Bezirkstour aus. Hannes Riepler hat in den letzten Monaten einen neuen Stall errichtet – Rinder, Schweine und Geflügel werden dort gehalten. Obst, Getreide und Kräuter bauen seine Frau Veronika und er rund um den Bauernhof an. Seit Herbst 2013 betreiben die beiden einen Hofladen und vermarkten dort ihre eigenen Lebensmittel – wie Brot, Hauswürstl, Speck oder Edelbrände. Milch und Milchprodukte, Eier, Senf und vieles mehr liefern andere Bauern bzw. Produzenten zu.

v.l.n.r.: LK-Bezirksobmann Ing. Konrad Kreuzer, Präsident Ing. Josef Hechenberger, Veronika und Hannes Riepler, Vizepräsidentin ÖR Helga Brunschmid, Bezirksstellenleiter DI Martin Diemling, Mag. Ferdinand Grüner (design. Kammerdirektor)

v.l.n.r.: LK-Bezirksobmann Ing. Konrad Kreuzer, Präsident Ing. Josef Hechenberger, Veronika und Hannes Riepler, Vizepräsidentin ÖR Helga Brunschmid, Bezirksstellenleiter DI Martin Diemling, Mag. Ferdinand Grüner (design. Kammerdirektor)

Wie die Faust aufs Auge passe der Peischler Wirt zum diesjährigen Jahresmotto „Heimat pflegen – Zukunft ernten“, das die Regionalität in den Fokus stellt, betonte ÖR Helga Brunschmid, Vizepräsidentin der LK Tirol. „Die wirtschaftliche Situation unserer Bauern ist keineswegs rosig – speziell auch wegen des niedrigen Milchpreises. Der Peischler Wirt sorgt mit seinem Hofladen dafür, dass die Wertschöpfung im Betrieb bleibt und schafft auch für andere Betriebe die Möglichkeit, ihre Produkte direkt zu vermarkten“, so Brunschmid. Der designierte Kammerdirektor Mag. Ferdinand Grüner gratulierte zur „mutigen Investition“ in das neue Stallgebäude und den Hofladen. „Der Vollerwerb wird für unsere Bauern zusehends schwieriger, die Kombination Haupterwerb/Nebenerwerb dadurch immer mehr zum Thema. Durch unsere Innovationsberatung unterstützen wir die Betriebsführer dabei, neue Wege zu gehen. Hier am Hof von Hannes Riepler spürt man, dass engagierte Leute bei der Arbeit sind. So kann Direktvermarktung gelingen“, hielt Grüner fest.

LW-Präsident Ing. Josef Hechenberger: „Die Intervalle, in denen Lebensmittelskandale auftreten, werden immer kürzer. Die Tiroler Bauern bieten hingegen transparente, ehrliche Produkte an, die den Kundenbedürfnissen entsprechen."

LK-Präsident Ing. Josef Hechenberger: „Die Intervalle, in denen Lebensmittelskandale auftreten, werden immer kürzer. Die Tiroler Bauern bieten hingegen transparente, ehrliche Produkte an, die den Kundenbedürfnissen entsprechen.“

Die Osttiroler Landwirte würden neben der Milchproduktion traditionell auch auf Viehzucht und Fleisch setzen, vor allem Rindfleisch und Lammprodukte, lobte LK-Präsident Ing. Josef Hechenberger die Bauern des Bezirkes. „Wir haben aber trotzdem ein Riesenproblem. Die Einkommen brechen weg, und unsere Bauern erfasst immer mehr die Zukunftsangst“, so Hechenberger. Die Chance der heimischen Landwirtschaft liege darin, den regionalen Markt zu bedienen. „Wir unterstützen unsere Bauern durch die Innovationsförderung auch bei der Weiterentwicklung ihrer Produkte und beim Absatz. Hannes und Veronika Riepler sind mit ihrem Hofladen ein gutes Beispiel dafür, wie Direktvermarktung funktionieren kann“, gratulierte der Präsident den engagierten Kalsern.

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

30. Juni 2016 um