„Campus Osttirol“ ist im Entstehen

Ein Interreg-Projekt erhebt den Bedarf der Wirtschaft und die Bedürfnisse der Arbeitnehmer in Sachen Online- und Offline-Bildungsmöglichkeiten im Bezirk Lienz.

Das Projekt eines „Campus Osttirol“ stellten DI Michael Hohenwarter, Geschäftsführer des Regionsmanagements Osttirol (RMO), Mag. (FH) Manuela Gritzer von der Standortagentur Tirol und Mag. Wilfried Kollreider, Leiter der Arbeiterkammer-Bezirksstelle Lienz, bei einem Pressegespräch in der Stadtbücherei Lienz vor. „Die frühere Bücherei-Leiterin Elisabeth Ziegler hat schon viele Vorarbeiten geleistet, was Bildungsmöglichkeiten in Osttirol betrifft. Zusammen mit der Arbeiterkammer und der Standortagentur sowie mit Unterstützung der Wirtschaftskammer wollen wir im Rahmen eines Interreg-Projektes das Bildungsangebot in Osttirol mit neuen Lehrgängen anreichern und vor allem der Bevölkerung den Zugang zu  Online-Fortbildungsmöglichkeiten erleichtern“, erklärte dazu Michael Hohenwarter.

Grund für das Projekt sei unter anderem, dass in Osttirol – wie in anderen peripheren Regionen – der Zugang zu höherer Bildung schwierig sei. „Für die Unternehmen ist ein entscheidender Erfolgsfaktor, gut ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung zu haben. Ein wichtiger Teil für die Lebensqualität einer Region ist auch der Zugang zu Bildungseinrichtungen“, betonte Manuela Gritzer. Für Wilfried Kollreider von der Arbeiterkammer geht es vor allem auch darum, durch eine professionelle Erhebung herauszufinden, in welchen Bereichen die Wirtschaft qualifizierte Arbeitskräfte benötigt und wo die Bedürfnisse der ArbeitnehmerInnen in Bezug auf Fort- und Weiterbildungmöglichkeiten liegen. „Wir wollen einen erleichterten Zugang zu Bildung schaffen und Arbeitnehmern mehr Möglichkeiten bieten, sich vor Ort fortzubilden. Immer wichtiger wird das so genannte E-Learning. In diesem Bereich wollen wir die Informationen bündeln und sie gut aufbereitet an die Arbeitnehmer weitergeben“, so Kollreider.

Für Michael Hohenwarter ist ein Ziel des Projektes, in Osttirol die „Spur einer Campus-Atmosphäre zu schaffen, weil soziale Interaktion beim Lernen besonders wichtig ist“. Offline-Angebote – also Lehrgänge mit Vortragenden, die vor Ort unterrichten – sollen ausgeweitet und die Information über Online-Angebote verbessert werden. „Auch was Lernen betrifft, spielt sich immer mehr über das Internet ab. Uns geht es auch um die Frage: Welche Rahmenbedingungen können wir schaffen, damit Online-Angebote von der Osttiroler Bevölkerung mehr genutzt werden?“, so der RMO-Geschäftsführer.

Ein „räumlicher Kristallisationspunkt“ sei für einen „Campus Osttirol“ zwar wünschenswert, es müsse sich aber erst im Rahmen des Projektes herausstellen, ob ein solcher geschaffen werden könne. Das Projekt „Campus Osttirol“ ist ein Teil des Interreg-Projektes „BitGeneration“ und kostet rund 40.000 Euro. Als Auftakt finden am Montag, 29. September 2014, von 14.30 bis 17.00 Uhrn in der Stadtbücherei Lienz Vortrag und Diskussion zum Thema „Digitale Bildungsinnovation – Wie können wir davon profitieren?“ statt. Der Unternehmensberater, Erwachsenenbildner und Universitätslektor Mag. David Röthler wird die Impulse geben. Die bildungspolitischen Grundlagen der Europäischen Union werden kurz skizziert und innovative Bildungsangebote vorgestellt bzw. mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutiert. Anmeldung bis Donnerstag, 25. September, beim RMO unter Tel.-Nr. 04852/72820-575 oder m.putzhuber@rmo.at.

Weitere Informationen unter www.campus-osttirol.net

Text: Raimund Mühlburger, Foto: Osttirol heute/Mühlburger

22. September 2014 um