70-Mann-Orchester traf auf 6-köpfige Tanzlmusik

Was auf den ersten Blick recht ungewöhnlich anmutet, wurde beim Konzert, das am 27. Februar unter dem Motto #heimatLUFT im Lienzer Stadtsaal stattfand, Wirklichkeit.

Schon das Eröffnungswerk der Almrauschigen, die flotte „Almrausch-Polka“, und die darauf folgende Symphonic Ouverture von James Barnes, präsentiert von der Bläserphilharmonie Osttirol, stimmten das Publikum im ausverkauften Lienzer Stadtsaal auf einen abwechslungsreichen Konzertabend ein. Das nächste Highlight folgte, als die Suite Tirol 1809 erklang, in welcher Sepp Tanzer Geschehnisse aus den Tiroler Freiheitskämpfen musikalisch verarbeitete. Nach beschaulicheren Klängen der Almrauschigen gab es vor der Pause wohl den emotionalsten Moment des Konzerts: Mit der Aufführung des „Blasl-Sepp-Walzers“ wurde der Osttiroler Bergsteigerlegende Sepp Mayerl (alias „Blasl Sepp“) gedacht. Dieser war im Jahr 2012 in seinen geliebten Bergen in den Tod gestürzt. Sogar Bundespräsident Dr. Heinz Fischer hatte es sich nicht nehmen lassen, einige Grußworte in Erinnerung an seinen Bergkameraden zu übermitteln, welche beim Konzert verlesen wurden.

konzertblaeserphilharmonieosttirol-bru3

Mit „Anfetzn“ und „Letz’s Dance“, zwei Kompositionen von Bandleader Gerald Ranacher, leiteten die Almrauschigen beschwingt den zweiten Konzertteil ein. Danach griff Dirigent Lukas Hofmann, der auch als Moderator durch die Veranstaltung führte, wieder zum Taktstock und präsentierte mit seinem 70-Personen-Klangkörper die Konzertouvertüre „The Hounds of Spring“ des amerikanischen Komponisten Alfred Reed.

konzertblaeserphilharmonieosttirol-bru2

Der Abend verging wie im Fluge und die beiden Formationen steuerten in Hochform auf den krönenden Abschluss des Konzertes zu: auf die Aufführung des eigens von Gerald Ranacher geschaffenen Stückes „Aus fremden Ländern“, eine Komposition für Tanzlmusik und Blasorchester. Das Publikum bedachte die Almrauschigen und die Bläserphilharmonie mit minutenlangem Applaus, die beiden Musikgruppen bedankten sich mit gleich drei Zugaben und beschlossen damit einen äußerst stimmigen Konzertabend, an dem, nicht nur musikalisch, manche Grenze überwunden werden konnte.

Text: Kulturredaktion, Fotos: Brunner Images

06. März 2016 um