Im Defereggental wird wieder gebadet

Seit Mitte Jänner herrscht in St. Jakob wieder reger Badebetrieb: Mit dem „Deferegger Heilwasser“ will man für eine nachhaltige Entwicklung im Gesundheitstourismus sorgen.

Auf Basis des „neuen“ Deferegger Heil- und Thermalwassers, das aus einer 1.890 Meter tiefen Bohrung kommt, will die Osttiroler Tourismusregion an frühere Zeiten, in denen die heilsamen Schwefelquellen von „Bad Grünmoos“ viele Erholung und Heilung suchende Menschen ins Tal lockten, anschließen. Das „Deferegger Heilwasser“, von dem der Legende nach „ein Fingerhut voll so wertvoll ist wie Elfenwein und Himmelsbalsam“ wird seit Mitte Jänner 2015 als Badewasserzusatz in Wannenbädern angeboten.

Die Heilwasserkur begleiten Untersuchungen in der Ordination von Dr. Widemair in St. Jakob i.Def.

Die Heilwasserkur begleiten Untersuchungen in der Ordination von Dr. Widemair in St. Jakob i.Def.

Ergänzend dazu offeriert man in den regionalen Hotels zu Beginn und am Ende eines 10-tägigen Badeaufenthaltes eine Untersuchung des Herz-Kreislauf- und des Gefäßsystems durch den in St. Jakob praktizierenden Mediziner Dr. Ottokar Widemair. Er hat den roborierenden d.h. stimulierenden, leistungssteigernden und aufmunternden Effekt des hoch mineralisierten „Deferegger Heil- und Thermalwassers“ auf den menschlichen Körper in mehrjährigen Beobachtungen festgestellt. Auf Basis der finanziellen Unterstützung durch das Land Tirol können Deferegger Tourismusbetriebe ihren Gästen nun die positiven Effekte des Heil- und Thermalwassers in Form eines ganz konkreten Produktes offerieren. Die Untersuchungskosten der ersten 80 Probanden/Kunden im Wert von je 700.- Euro werden vom Land getragen. Das speziell ausgearbeitete Kurangebot beinhaltet eine sich über 10 Tage erstreckende Badekur mit Einheiten zu je 40 Minuten. Vor und nach den Badeanwendungen wird eine ärztliche Untersuchung mit Spezialdiagnostik in der Praxis von Dr. Widemair durchgeführt. „Wir durchleuchten das Herz-Kreislauf- und das Gefäßsystem des Gastes und machen uns ein Bild vom jeweiligen Stresszustand, von Erholungsfähigkeit, Schlafqualität und Burn Out-Gefahr und analysieren nach Ende der Kur den Effekt der Badeanwendungen“, erklärt dazu Dr. Widemair. Er leitet seine Befundaufnahmen zur wissenschaftlichen Auswertung an Univ.-Prof. Dr. Peter Lechleitner, Primar der Internen Abteilung am BKH Lienz, weiter.

Hotelier Christian beim „Vorbaden“ in seinem Alpinhotel Jesacher

Hotelier Christian beim „Vorbaden“ in seinem Alpinhotel Jesacher

„Umso mehr Stichprobenuntersuchungen wir erhalten, umso bessere Aussagen können wir – unabhängig von den beim einzelnen Probanden festgestellten Effekten – über die roborierende Wirkung des `Deferegger Heilwassers` machen. Für mich stellt dies eine ideale Ergänzung meiner klinischen Medical Wellness-Studie, die ich derzeit durchführe, dar“, so Dr. Lechleitner. Einer der ersten Probanden war der St. Jakober Hotelier Christian Jesacher. Das erste 40 Minuten-Bad hatte auf ihn, wie er erklärt, eine erstaunliche Wirkung. Wenn die medizinischen Auswertungen seinen persönlichen Eindruck auch noch bestätigen, dann sei das für ihn als Gesellschafter der Thermalbohrung und als örtlicher Wirtschaftstreibender eine mehr als positive Nachricht, meint der Touristiker.

„Für die Deferegger Heil- und Thermalwasser GmbH ist jetzt die Zeit gekommen, dass die Gesellschafter – rund 20 regionale Betriebe – ohne größere Zusatzaufwendungen einen direkten Nutzen aus ihrem Engagement ziehen können. Die Deferegger Hotels, Pensionen und Privatzimmervermieter haben die Möglichkeit, dieses ganz spezielle Gesundheits-Produkt ganzjährig anzubieten und können das Heil- und Thermalwasser qualitätsgesichert bei unserer Gesellschaft beziehen“, berichtet der Geschäftsführer der Deferegger Heil- und Thermalwasser GmbH, Egon Kleinlercher. Er ist in der Phase der Markteinführung auch für den gesamten Kunden/Probandenprozess verantwortlich. Dieser ist das Ergebnis einer über 10 Jahre dauernden Entwicklung, in der in mühevollster Kleinstarbeit Fragen von Bewilligungen, Zulassungen, Identität und Identifikation gelöst werden mussten. Ziel des neuen Gesundheitsangebotes ist es auch, zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen und damit auch die fortgesetzte Abwanderung aus dem Tal einzubremsen.

Am 15. Februar 1966 wurde Bad Grünmoos vom Forschungsinstitut Gastein als „Badequelle von Bad Grünmoos im Defereggental/Osttirol“ untersucht und im Rahmen des damals aufkommenden Heil- und Kurortegesetzes bestätigt. Zuvor hat es dort schon eine über 100 Jahre alte Badetradition gegeben. Die äußere Hülle des Badhauses ist heute noch in ihrer ursprünglichen Erscheinungsform erhalten.

Am 15. Februar 1966 wurde Bad Grünmoos vom Forschungsinstitut Gastein als „Badequelle von Bad Grünmoos im Defereggental/Osttirol“ untersucht und im Rahmen des damals aufkommenden Heil- und Kurortegesetzes bestätigt. Zuvor hat es dort schon eine über 100 Jahre alte Badetradition gegeben. Die äußere Hülle des Badhauses ist heute noch in ihrer ursprünglichen Erscheinungsform erhalten.

Text: Gesundheitsredaktion, Fotos: bmf-foto.de-fotolia, www.heilwasserquelle.at

 

25. Januar 2015 um